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Weiße Rosen

Schlaflos rollte er umher, wechselte unruhig Schlafpositionen. Der Bettlaken klebte an seiner Haut, Schweiß kennzeichnete sich mittels kleiner Perlen auf seiner Stirn und befeuchteten seinen Haaransatz, als hätte er sich kürzlich gewaschen. Am Himmel verdeckten dunkle Wolken den bezaubernden Anblick der Sterne, erlaubten ihnen nur an wenigen Stellen ihr helles Licht zu offenbaren.

Ein hauchzarter Duft von Rosenblättern lag in der sonst so kühlen Nachtluft, kämpfte sich den Weg durch die unmöglichsten Ritzen frei.

Roderich selbst lag in seinem Bett, unordentlich zugedeckt, von der unruhigen Vollmondnacht gequält. Erst vor wenigen Stunden hatte er sich dieses kleine Burgzimmer unter den Nagel gerissen, hatte den wohlverdienten Schlaf nachgeholt. Bereits beim Betreten dieses Schlosses hielt ein mulmiges Gefühl in ihm inne, verbreitete sich wie ein Virus immer stärker in ihm. Seine beiden Begleiter schienen davon nichts bemerkt zu haben oder waren sich der möglichen, paranormalen Gefahr ungewiss.

Mitternacht.

Die schwere Wanduhr im Flur ertönte laut, spielte ihre Melodie wie all die anderen Male davor, doch dieses Mal hallte es umso lauter in Roderichs Ohren. Ein kühler Windzug erhaschte seine braunen Strähnen, kitzelte seine Wange damit. Roderich rümpfte die Nase, bewegte sich einmal mehr im Schlaf, als ihm plötzlich etwas Eisiges sachte über die Wange strich. Es war, als liebkose ihn eine Hand mit größter Vorsicht und Achtung.

Wieder fühlte er ein Streicheln, dieses Mal liebevoll über seine ungemachten Haare. Allmählich öffnete der Österreicher seine Augen, konnte im Augenwinkel nur gerade noch eine geisterhaft leuchtende Hand erkennen, deren türkiser Schein von einem Augenblick auf den anderen spurlos verschwand.

Erschrocken zuckte er hoch, atmete rasant und spürte seinen erschöpften Körper intensiver als jemals zuvor. Roderich spürte seine Gänsehaut trotz des Schweißes, er bemerkte sein unruhiges Zittern in den Beinen, er roch den Duft von vielen Rosen...Verwirrt fuhr er umher, aufgewühlt wie ein Tier, das aus seinem Winterschlaf geweckt wurde. Nichts.

Es gab nichts außer die bekannte Dunkelheit der Nacht...und der vielen, vielen weißen mysteriösen Rosen, die auf einmal von den Schlosswänden bis hinein in sein altes Gemach reichten, ihr Leuchten und ihre Schönheit mit ihm teilten.

Doch woher kamen die Rosen nur her? Bis vor wenigen Momenten schien die Schlosswand noch unberührt zu sein, war weder überwuchert noch von einer einzelnen Rose besetzt.

Roderichs Kehle war wie zugeschnürt. Der Kloß in seinem Hals saß tief und es war ihm, als legten sich zwei eisige Hände um seine Kehle, drückten in zähem Tempo zu bis ihm der letzte Atemzug aus dem Mund entwich.

Plötzlich hallte ein helles, klares Echo durch die Gänge, wurde immerwährend gegen die vielen Wände und Ecken geworfen, bis es schließlich auch Roderichs Ohr erreichte. Es war eine kurze Tonabfolge, eine bekannte Melodie, die sich langsam, aber sicher in sein Ohr einbrannte, ihn in seine eigene kleine Welt sperrte, ihn einlullte bis er der Stimme voller Neugier gefolgt wäre.

Roderichs Beine waren nicht mehr unter seiner Kontrolle, sie wollten gehen. Sie wollten ihn zum Träger dieser mystischen Stimme führen...Sie ließen ihn vorausschreiten, vorbei an dem alten Gemäuer, vorbei an den Gemälden, die regelrecht Löcher in seinen Rücken starrten und sich endlos verzerrten, je mehr er der Trance des betörenden Gesangs verfiel.
Er war gefangen in einer Welt zwischen der Realität und eines anderen Raumes.
Er war benommen, fast sogar hypnotisiert und fasziniert von etwas, das ihm gerade noch Angst bereitet hatte.
Er war...nicht verängstigt, er war mutig, etwas, das ihm so untypisch fremd vorkam.

Fast schon andächtig drückte er die kalte, eiserne Türklinke herab, bemerkte das schiefe, grausige Quietschen der Scharniere nicht mehr, denn für ihn stand einzig und allein die Musik im Zentrum seiner Gedanken und Sinne. Dass aber weder Vash noch Antonio aufmerksam auf diese Wunderlichkeit geworden waren, wunderte Roderich. Normalerweise waren beide doch so unglaublich wachsam, insbesondere der kleine Schweizer.

Dennoch hielt ihn das nicht davon ab, weiterzugehen. Immer weiter durch die schier unendlichen, engen Gänge der riesigen Burg.

Roderichs Schritte hallten durch Borostyanko wie ein elendslanges Echo trotz des teuren, abgenutzten Teppichs, der sich durch die gesamte Etage erstreckte und ihn durch jeden noch so verwinkelten Gang führen konnte. Die Luft war unglaublich kühl, die Steinwände gaben ihren bekannten, leblosen Duft ab und der junge Adelige bemerkte immer mehr, wie er sich dem Portal näherte, das ihn in den Burggarten führte. Er wurde langsamer, hielt inne.

Sollte er wirklich weitergehen? Was, wenn dieser Gesang lediglich ein missratener Streich seiner Psyche gewesen war?

Zweifel brodelten in ihm wie heißes Wasser, verleiteten ihn dazu einen Rückzieher zu wagen und sich umzudrehen, als er im selben Moment einen türkisen, fast transparenten Schein an sich vorüberziehen sah. Ungläubig sah er wie gebannt auf die erschienene Gestalt, hielt den Atem an und bewunderte die weiten, kostbar aussehenden Gewänder, die sie trug und wie einen Schleier hinter sich zog. Sie hatte menschliche Züge, fast sogar die einer jungen Dame von hohem Stand. Ihr wallendes Haar, ebenfalls wie die restliche Gestalt in einem geisterhaften türkis gefärbt und an den Enden in der Luft verschwindend, wippte bei jeder Bewegung, die sie schwebend über den Boden vollbrachte, doch ihr kaum identifizierbares Gesicht wirkte leer, völlig niedergeschlagen und in ihrer eigenen Welt gefangen.

Roderich hatte keinerlei Worte und hätte womöglich auch keine mehr gefunden. Völlig in Schock verfroren, unfähig sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, verfolgte er den Geist mit seinen Blicken. Die Geisterdame zeigte sich kalt und ruhelos, zog lediglich geradeaus voran, geradewegs zum Burgtor. Sie stoppte und Roderich wurde erst jetzt klar, wie sich leuchtende, wie Rosenranken aussehende, Zeichen auf den Boden malten, ihn erhellten. Kleine weiße Röslein, wie die, die er bei seiner Ankunft erblickte, sprossen aus den wilden Ritzen des Untergrunds und den Wänden, verkleideten die karge, kalte Einrichtung in ein schneeweißes, blumiges Paradies voller Trug und Scheinheiligkeit. Denn die Rosen entsprangen aus einer Macht, weit weg von den Gesetzen und der Realität die Roderich kannte und pflegte.

Doch die Dame hob nur leicht die Hand, wartete einige Augenblicke und öffnete das Burgtor mit einem kräftigen Windstoß, der einige Splitter der Holztür abblättern ließ, ehe sie selbst die Türschwelle ohne Weiteres verließ und in der Unendlichkeit des Burggartens verschwand.

Roderich schüttelte den Kopf, musste erst verarbeiten, was ihm gerade widerfahren war.
Ein Geist.
Ein wahrhaftiger Geist war ihm erschienen, bedeckte die graue Welt mit geisterhaften Rosen. War diese Geisterdame die Erscheinung, von der so häufig berichtet wurde?

So verängstigt der junge Adelige auch war...er war zugleich überraschend fasziniert, wollte wissen, woher diese wundersame Gestalt eigentlich stammte und was ihr Ziel war...weswegen sie so verloren und einsam durch die alten Gemäuer spukte.

Deshalb folgte er dem Weg der Geisterrosen, die sich vor ihm in einem mystisch erscheinenden Pfad einbetteten, der ihn geradewegs durch das wilde Dickicht des Burggartens führte, ihn wie magisch anzog.

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