Viel zu viele Menschen (OC)
Ich sitze am Rand.
Kauere an der Seite.
An mir vorbei fließt ein riesiger Strom Menschen.
Viel zu viele.
Alle schauen gestresst auf ihr Handy, auf den Boden, kramen in Taschen.
Ich bin fremd.
Fremd in meiner Heimat.
Optisch gehöre ich zu all den Menschen im Strom dazu.
Aber irgendwie auch nicht.
Ich bin fremd.
Fremd in meiner Heimat.
Macht das überhaupt Sinn, meine Gedanken?
Hilft es noch, meine Gedanken durchs zeichnen zum Stillstand zu bringen?
Nein.
Das alte Gebäude gegenüber samt Park und Menschenstrom erscheint auf dem Papier, aber die Fremde, die bleibt.
Ich passe hier nicht rein, alles um mich ist fremd.
Jeder kleine Grashalm schreit mich an.
DU GEHÖRST HIER NICHT HER!
VERSCHWINDE ENDLICH!
WIR WOLLEN DICH NIE WIEDER SEHEN!
KEINER BRAUCHT DICH!
Wie vom Blitz getroffen springe ich auf. Am Rand meines Sichtfeldes geht die Sonne unter. Schon renne ich wieder.
Renne so schnell ich kann. In die falsche Richtung.
Mit jedem Schritt entferne ich mich weiter von ihr.
Mit jedem Stück rückt sie weiter in die Ferne, wird langsam aber sicher unerreichbar.
Viel zu schnell stehe ich wieder vor der Tür des Hauses, in dem ich schlafe. Die Tür öffnet sich, die Gewichte auf meinen Schultern sind wieder da, doppelt so schwer wie heute morgen.
Die schrille Stimme meiner Mutter klingelt in meinen Ohren, mir schon die nächste Standpauke haltend.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro