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Grün

Der Raum ist eintönig.

Drei Wände und die Decke sind weiß. Waren weiß.
Waren strahlend weiß.
Jetzt sind sie leicht dreckig, vergilbt. Sogar die Decke.

Der Boden ist komisch rot.
Nicht direkt rot.
Mehr so eine leicht abgeschwächte Version, untersetzt mit gelb, orange und braun.

Eine Wand, die vordere, ist grau.
Aber auch nicht richtig grau.
Wärmer, so, als hätte jemand ein ganz kleines bisschen Beere und Bordeaux dazu gegeben.

An einer Wand stehen weiß-graue Schränke.
Hinter den Türen verstecken sich schwere, alte Bücher.
Wörterbücher.
Schulbücher, abgegriffen von unzähligen Generationen Schüler.

An der Wand gegenüber hängt eine weiße Tafel.
Halbverwischte Schrift in rot und schwarz ziert sie.

An der Wand, in der die Tür ist, hängen Plakate.
Erstellt von Schülern, die wahrscheinlich schon lange nicht mehr auf diese Schule gehen.

Auf verblichenen, früher wohl mal kräftig bunten Papieren ist, auf kariertem Papier geschriebener und dann unordentlich ausgeschnittener Text zu lesen.

Die Ecken der Plakate rollen sich schon, lösen ihre Ecken und Kanten von der Wand, die Schrift verblasst langsam und einige der aufgeklebten Blätter lösen sich von ihrem Untergrund.

Gegenüber dieser Wand sind Fenster. Eigentlich allesamt ziemlich groß, aber Rollos, die den selben komischen Grauton haben wie die eine Wand, hängen davor und versperren dem Sonnenlicht fast komplett den Weg hinein.

Vor meinen Augen droht alles zu einer unscharfen, grauen Masse zu verschwimmen.
Wie an einem Rettungsanker, in der lächerlichen Größe eines Grashalm, klammere ich mich an den einen grünen Fleck im Raum.

Ein Rollo verdeckt das dazugehörige Fenster nicht komplett.
Es entsteht eine kleine Lücke, durch die ich hinausgucken kann.
Wir sind in der ersten Etage, deshalb kann man nicht viel sehen, nur eben dieses grün.

Es stammt von den Blättern eines großen alten Baumes, der vor dem Fenster auf dem Schulhof steht.

Der Frühling hat gerade erst begonnen.
Was erklärt, warum dieses Grün so lebendig, so neu und erfrischend ist.
Das komplette Gegenteil von mir.

Diese Blätter bilden einen wunderschönen Kontrast zu all den abgestumpften Farben hier drin.
Langsam aber sicher beginnt auch ebendieser letzte Anker zu verschwimmen, zu verblassen und zu verschwinden.

Verloren lasse ich meinen Blick durch den Raum schweifen, in der Hoffnung, das ich irgendetwas finde, an dem ich meinen Blick festnageln kann.
Vorn auf dem Lehrerpult sitzt eine Lehrerin.

Wir haben Vertretung mit ihr, ich hab ihren Namen vergessen.
Sie erzählt irgendwas, unglaublich monoton, ihre Worte dringen nicht einmal bis zu mir durch.

Ich sehe, das sie ihre Lippen bewegt, höre ihre immer gleich bleibende Stimme, aber die Bedeutung ihrer Worte will nicht bis zu mir durchdringen.
Soweit ich weiß ist sie Deutschlehrerin, sie spricht also nicht mal eine fremde Sprache.

Aber das könnte sie genauso gut machen, ich kann einfach nichts von dem was sie sagt erfassen.

Es will einfach nicht.
Meine Hand, mein ganzer Körper verkrampft sich, bei dem letzten Versuch, nicht komplett in meine Gedanken abzudriften.
Meine Fingernägel bohren sich in meine Handflächen, in meine Unterarme.
Hinterlassen diese halbrunden Abdrücke.

Trotzdem entgleitet mir alles, es bringt einfach nichts mehr.

Ich gebe auf.

Lasse los.

Mein Körper entspannt sich und wie automatisch fangen meine Hände leise an zu kramen.

Sie ziehen einen weißen Zeichenblock aus meiner Mappe.
Machen sich an meiner Federmappe zu schaffen, fördern einen Bleistift und einen Radiergummi zu Tage.

Fangen an, zu zeichnen.
Vor meinem inneren Auge formt sich ein Bild und Stück für Stück entsteht etwad auf meinem Blatt.

Eine irrelevante Kritzelei.
Ein Baum mit einem Auge.

So kommt wenigstens ein keines bisschen Klarheit in den riesigen Pool aus Flecken um mich herum.
Um den Baum entsteht eine Landschaft.

Eine kleine zerklüftete Insel, ein Meer, gepeitscht vom Wind und ein Himmel, verdeckt von Wolken.

Schlussendlich ist die Vorzeichnung fertig.

Mit dem ersten grünen Stift in der Hand halte ich inne.
Will ich die Sache wirklich in Originalfarben aufs Papier bringen?

Nein eigentlich nicht.

Aber ich muss dieses Grün festhalten.

Kurz entschlossen bekommt der Himmel das grün, das Meer wird zartrosa, die Insel schwarzblau und der Baum das dunkelsten rot was ich auftreiben kann.
Es ist schon fast schwarz.

Irgendwie gefällt mir meine Farbgebung.
Aber irgendwie auch nicht.
Sie ist so ungewohnt aber irgendwie vertraut.

Letztendlich werden meine Gedanken von der Klingel unterbrochen. Der 90 Minuten Block ist um, das angefange Bild in meinem Zeichenblock verschwunden.

Auf zum nächsten Raum.

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