SECHSUNDZWANZIG
Es war wie ein Spießrutenlauf. Immer, wenn ich mich Lisas Büro näherte, um ihr die freudige Botschaft zu überbringen, kam mir etwas dazwischen. Na gut, wenn ich ehrlich war, hatte ich auch nicht besonders viel Lust dazu, mich mit ihr zu unterhalten und ihr von meiner Schwangerschaft zu erzählen. Daher lief ich mir heute die Hacken wund, eilte zu jeder Klingel und putzte wie eine Irre die Stationswagen.
Meine Kolleginnen warfen mir schon fragende Blicke zu, doch keiner sprach mich an. Sie nahmen es einfach hin. Sicher waren sie auch froh, dass jemand diese Arbeit machte, und wollten mich gar nicht davon abhalten. Schließlich hatte hier kaum einer Bock auf diese Sachen und luden es gern auf den Auszubildenden ab.
Doch irgendwann sah ich mich wieder der Bürotür von Lisa gegenüber und knete an meinem Kasak herum. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und mir war schlecht. Und das sicher nicht nur vor Nervosität. Doch es kam selten vor, dass ich mich wirklich übergab, und darüber war ich froh.
Ich hob meine Hand und wollte an ihre Tür klopfen. Da hörte ich meine Kollegin Michelle rufen: »Bringst du bitte das Bett raus?« Sicher hatte sie ihre zugeteilte Auszubildende gemeint, doch ich riss mich von dem Anblick der weißen Tür los und hechtete auf sie zu.
»Ich mach das schon!«, rief ich ihr zu und hatte bereits das Bett gepackt. Sie warf mir einen verwirrten Blick zu, ließ mich aber gewähren.
Erleichtert über die Ablenkung schob ich das Gestell besonders kräftig vor mir her und musste mich anstrengen, um den ganzen Wagen, Patienten und Gegenständen im Flur auszuweichen. Dabei spürte ich jeden einzelnen Muskel in meinem Bauch.
Vor mir tauchten die Türen zum Ausgang auf und ich drückte auf den roten Knopf an der Wand, um sie zu öffnen. Langsam glitten sie auf und ich schob das Bett von der Station. Draußen angekommen, kämpfte ich mit den Rädern, damit ich das Bett neben die anderen stellen konnte, die noch auf eine Reinigung warten.
Der Schweiß lief mir den Nacken hinunter und ich schmeckte Salz auf meinen Lippen. Warum musste heute auch so ein schrecklich heißer Tag sein? Gegen etwas Abkühlung hätte ich nichts.
Erneut spannte ich meine Muskeln an, um das Gestell einzuparken. Da schoss ein Schmerz durch meinen Unterleib, der mich zusammenzucken ließ. Kurz hielt ich inne und horchte in mich hinein. Doch der Schmerz war fort und es fühlte sich so an, als wäre nie etwas passiert. Daher zuckte ich mit den Schultern und parkte das Bett in die freie Lücke ein. Ich stieß dabei hart mit dem anderen zusammen und ein Ruck fuhr mir durch den Körper, alles vibrierte und es fühlte sich so an, als wäre etwas in mir gerissen.
Ich krümmte mich vor Schmerz, stützte mich auf den Griff des Fußendes und verzog das Gesicht. Glühende Kohlen brannten sich durch meine Haut und versenkten mir die Eingeweide. Ich keuchte auf und legte eine Hand auf den Bauch.
Was passierte hier gerade?
Ich versuchte, kontrolliert zu atmen, doch es gelang mir nicht. Immer wieder versenkte mir das Stechen die Haut und ließ mich scharf die Luft einsaugen.
Meine Beine gaben unter mir nach und ich sackte an dem Gestell zusammen. Hätte ich mich nicht auf dem Fußende abgestützt, wäre ich zu Boden gestürzt.
Sterne tanzten in meinem Sichtfeld und mir wurde schwarz vor Augen. Ich starrte stur auf die weiße Bettwäsche vor mir und konzentrierte mich, wach zu bleiben.
Endlich ließ der Schmerz etwas nach und ich konnte mich aufrichten. Er hallte noch dumpf in meinem Bauch nach und war nur noch eine Erinnerung dessen. Ich richtete mich auf und strich mir über das Haar.
Meine Stirn war schweißnass und glühte, dahingegen fühlten sich meine Hände wie Eisklötze auf meiner Haut an. Ich zitterte am ganzen Leib und mir wurde abwechselnd heiß und kalt.
»Da rächt sich nun der ganze Stress«, murmelte ich und drehte mich um. Ich trat einen Schritt vor den anderen und näherte mich langsam wieder der Station.
Die Türen gingen dieses Mal automatisch auf, als ich kurz davor stand und ich wankte hindurch. Zum Glück befanden sich hier Handläufe und ich griff danach. Ich kämpfte mich vorwärts. Kälte kroch meinen Nacken hinunter und traf sich mit der Hitze, die immer noch in meiner Mitte herrschte.
Etwas Warmes lief an meinem Bein hinab und ich sah an mir hinunter.
»Scheiße«, fluchte ich leise.
»Nicky, was ist passiert?«, hörte ich jemanden rufen.
Ich sah auf und starrte in das geschockte Gesicht von Michelle. Sie war ganz bleich geworden und ihre Augen waren geweitet.
Mit einem Mal kippte die Welt, Michelle drehte sich und ich fiel.
Ein Frauenschrei hallte durch den Nebel meines Verstandes. Ob es meiner war, oder von jemand anderem, konnte ich nicht sagen.
Alles fühlte sich weich an, als würde ich auf Watte liegen. Licht tanzte hinter meinen Augenlidern und färbten meine Welt in Weiß und Rot. Etwas raschelte, das sich wie Federn anhörte.
Bin ich im Himmel?, keimte in mir die Frage auf. Fühlte es sich so an, zu sterben?
Quatsch!, schalte mich eine Stimme in meinem Kopf, die sich wie meine anhörte. Du stirbst nicht. Dafür bist du doch viel zu jung.
Jeden Tag sterben Menschen, auch junge, erklärte ich ihr und hörte mich dabei an wie meine Mutter. War ich vielleicht doch im Himmel?
Jetzt hör auf, so etwas zu denken und wach endlich auf! Wach auf, Nicky! Wach auf!
»Wach auf, Nicky. Bitte, wach auf.«
Eine Stimme drang an mein Ohr. Sie klang so traurig und verletzt, dass ich die Person am liebsten in den Arm nehmen und trösten wollte. Doch mein Körper reagierte nicht, er fühlte sich taub an, als wäre er in eine Art Starre oder Schlaf gefangen.
Ich kämpfte gegen die Schwere in meinen Gliedern an, versuchte, die Hände zu ballen und mich aufzurichten. Doch das Einzige, was ich zustande brachte, war ein Zucken meiner Finger.
Etwas schloss sich um meine rechte Hand und erneut hörte ich die Stimme.
»Nicky, hörst du mich? Bitte, wach auf!« Max! Es war Max, der da zu mir sprach. Seine Stimme zitterte und klang belegt, trotzdem würde ich ihn unter tausenden erkennen.
»Max?«, murmelte ich, doch meine Lippen bewegten sich kaum.
»Ja, ich bin es.« Scheinbar hatte er mich gehört.
Endlich fand ich die Kraft, meine Augen aufzuschlagen. Licht blendete mich und blinzelte dagegen an. Langsam zeichneten sich Konturen ab und ich erkannte eine Decke mit Leuchtröhren. Obwohl helllichter Tag war, brannte das Licht und tat mir in den Augen weh.
»Wo bin ich?«, wollte ich wissen und hob den Kopf. Allein dieser Akt war so anstrengend und kräftezehrend, dass ich mich direkt wieder zurückfallen ließ.
»Du bist im Krankenhaus.« Max Gesicht rückte in mein Sichtfeld und ich erschrak. Er sah um Jahre gealtert aus, rote Ränder lagen um seine Augen und Schatten hatten sich darunter gebildet. Er war nicht rasiert und sein sonstiger Dreitagebart hatte sich zu einem Zehntagebart entwickelt.
»Was ist mit dir? Alles gut?«
Er gluckste und lächelte mich schief an. Aus seinem Augenwinkel lief eine Träne und er wischte sie schnell weg.
»Nicky, ich bin nicht diejenige, die in einem Krankenbett liegt.«
Seine Worte verwirrten mich und ich sah das erste Mal an mir hinunter. Ich trug ein grau-weiß gestreiftes Patientenhemd, mein Körper lag unter einer Decke verdeckt und ich lag in einem Bett. Erschrocken keuchte ich auf und setzte mich ruckartig auf.
Ein Schmerz schoss mir aus dem Unterleib hinauf in meinem Kopf und klopfte dumpf hinter meiner Stirn.
»Nicht so hastig«, belehrte mich Max.
Ich hob eine Hand und drückte sie an die Schläfe. Dabei zog etwas an meiner Haut und starrte verwirrt meinen Arm an. Da steckte doch tatsächlich ein Zugang in meiner Armbeuge und ein Schlauch führte hinauf zu einer Infusionsflasche.
»Was ist passiert?«, keuchte ich.
Mein Verstand weigerte sich, mir Aufschlüsse darüber zu geben, was in den letzten achtundvierzig Stunden geschehen war, und bloß gähnende Leere begrüßte mich.
»Du weißt es nicht mehr?« Trauer mischte sich unter seine Stimme und ich sah von der Kanüle auf direkt in sein Gesicht.
»Max, was ist los?«, fragte ich ihn panisch, als ich seinen Ausdruck wahrnahm. Es war eine Mischung aus Fürsorge, Trauer und Mitleid.
Er atmete einmal tief durch und erklärte mir dann, dass ich auf Station zusammengebrochen war. Meine Kollegin Michelle war sofort zu mir gelaufen und hat einen Arzt verständigt. Man brachte mich dann auf die Station der Gynäkologie, wo ich mich aktuell befand.
»Du sollst viel Blut verloren haben, weshalb sie dir etwas Flüssigkeit gegeben haben.«
Ich sah zu dem Tropf und las, was sie mir gaben: NaCl. Einfache Kochsalzlösung.
»Oh, okay.« An das Blut konnte ich mich wage erinnern. »Und wer hat dich informiert?«, stellte ich die erste Frage, die mir spontan in den Kopf kam.
Er erhob sich von dem Stuhl, auf dem er gesessen hatte, und setzte sich auf die Bettkante.
»Michelle hat dein Handy gesucht und deinen Notfallkontakt angerufen. Und das war ich.«
»Oh«, erwiderte ich wieder. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Wie gut, dass mein Handy das konnte. »Das tut mir leid, dass du umsonst kommen musstest. Mir geht es schon wieder gut. Sicher musst du arbeiten.« Ich lächelte ihn unsicher an und fühlte mich mit einem Mal schuldig, dass ich ihm einen solchen Schrecken eingejagt hatte.
Max schluckte, ergriff meine Hand und strich mit seinem Daumen über meine Knöchel. Er wich meinem Blick aus, während er sagte: »Das ist noch nicht alles.«
»Oh.« Der laut schien zu meinem Lieblingsausdruck zu mutieren. Erwartungsvoll sah ich meinen besten Freund an. Neugierde und Panik fochten einen heftigen Kampf in meiner Brust aus und ließen mein Herz schneller schlagen.
»Spuck es schon aus, was ist los?«, bohrte ich nach. Ich mocht es nicht, auf die Folter gespannt zu werden.
Er atmete tief ein und sah mich dann wieder an. Seine Unterlippe bebte und er wirkte auf einmal so verletzlich. Das kannte ich von meinem besten Freud nicht. Er war sonst immer der taffe Typ, den nichts aus der Ruhe bracht und mein Halt in allen Lebenssituationen waren.
Kaum öffnete Max den Mund, schnürte es mir die Kehle zu. Das Blut rauschte in meinen Ohren und ich verstand nur jedes zweite Wort. Aber mehr war auch nicht nötig.
»Das Kind ... Die starke Blutung. Die Ärzte sagen, dass es sich abgelöst hat und ... Es tut mir schrecklich leid, Nicky. Du hast es verloren.«
Ich starrte ihn mit blankem Entsetzen an. Tränen brannten in meinen Augenwinkeln und verschleierten mir die Sicht. Ich blinzelte sie fort und fixierte Max smaragdgrüne Augen. Sie waren wie mein Rettungsboot auf der Titanic, mein Halt in einem Sturm.
»Nicky, sag doch was«, flehte er mich an und umgriff meine Hand fester. Ich spürte es kaum, alles fühlte sich taub an, besonders mein Bauch.
Abwesend legte ich eine Hand auf meine Mitte und horchte in mich hinein. Da, wo ich vorher eine Anwesenheit, einen leichten Druck gespürt hatte, war nun nichts mehr. Ein Loch war in mich geschlagen worden, ich fühlte mich innerlich zerrissen.
»Es ist weg?«, flüsterte ich. Tränen rannen mir über die Wangen, sammelten sich an meinem Kinn und tropften auf meinen Oberkörper.
Mein Herz wusste, dass er mir die Wahrheit sagte, doch mein Verstand wollte es nicht glauben. Hatte ich mich doch gerade erst mit dem Gedanken angefreundet, ein Kind zu bekommen und es mit Max großzuziehen. Wenn es weg war, würde er dann immer noch an meiner Seite bleiben? Oder hätte er auch irgendwann die Schnauze voll von mir, genau wie Jona?
Mein bester Freund redete auf mich ein, wischte sich ebenfalls Tränen von der Wange, doch ich verstand kein einziges Wort.
Ich fühlte mich wie im falschen Film. Als würden gleich meine Kolleginnen von der Station ins Zimmer springen und mir lachend erklären, dass alles nur ein schlechter Scherz war. Mein Blick wanderte zur offenen Tür, doch nichts dergleichen geschah. Bloß das Krankenhauspersonal in ihrer weißen und blauen Kleidung lief vorbei. Ab und an eine Patientin, manchmal sogar mit einem Infusionsständer.
Meine Hoffnung, dass das alles bloß ein Traum war, zerplatzte wie eine Seifenblase. Dafür wirkte einfach alles zu echt. Der Geruch von Desinfektionsmittel und Waschpulver kratzte mir im Rachen. Das Licht der Deckenleuchte stach mir in den Augen und die Matratze unter mir war viel zu hart. Egal wie sehr ich es mir auch wünschen würde, ich konnte nicht leugnen, dass es echt war.
Max schluchze fürchterlich und brach vor mir zusammen. Er sackte auf mich und legte seine Stirn an meinen Bauch. Doch ich spürte es kaum. Ein wichtiger Teil war mir genommen worden, ein Teil, den ich noch gar nicht richtig hatte kennenlernen können, der aber doch zu mir gehörte.
Ich bekam kaum mit, als Max aufstand und sich verabschiedete. Selbst als die Sonne wenig später unterging, nahm ich das kaum wahr. Ich lag einfach nur in diesem Bett, starrte in eine Zukunft, die ohne dieses Wesen in meinem Bauch eine andere werden würde. Bis zu diesem Augenblick hatte ich nicht gewusst, wie sehr ich mir ein Kind wünschte. Aber jetzt zu wissen, dass es nicht geboren werden würde, zog mir die Beine unter dem Boden weg.
Die Ärzte behielten mich da, wollten noch ein paar Untersuchungen mit mir machen. Sie schickten auch einen Psychologen zu mir, der sich von meiner psychischen Verfassung ein Bild machen sollte.
Ich beantwortete all seine sinnlosen Fragen und war froh, als er wenig später wieder ging. Meine Kolleginnen Michelle, Lena und Frida kamen mich besuchen. Sogar Lisa kam an einem Tag, fragte mich, wieso ich nichts gesagt hätte. Dann hätte sie veranlasst, dass ich keine schweren Lasten mehr zu trägen hätte. Das andere diese Aufgaben übernehmen würden und vielleicht wäre es dann nicht ...
Als sie das sagte, hatte ich das erste Mal seit Tagen wieder etwas gespürt. Brennende Wut! Ich hatte sie angeschrien, was ihr einfallen würde, mich zurechtzuweisen. Mir die Schuld an dem Tod meines ungeborenen Kindes zugeben. Ich war so aufgewühlt gewesen, dass die Schwestern angerannt kamen und Lisa aus dem Zimmer schieben mussten. Und selbst dann hatte ich noch gebrüllt, dass sie gefälligst verschwinden sollte. Daraufhin brachte man mir eine Tablette, die mir helfen sollte, mich zu beruhigen.
Ich wusste, was das war, ohne dass sie es mir sagen mussten. Doch ich schluckte sie, wollte mein Innerstes betäuben, um nichts mehr zu spüren.
Jeden Tag wachte ich in diesem Zimmer in dem fremden Bett auf. Jedes Mal dachte ich, dass alles nur ein böser Traum gewesen war. Doch dann fiel mein Blick auf die kahlen Wände, mein Patientenhemd und ich wusste, all das war wirklich passiert. Dann weinte ich, bis ich keine Tränen mehr hatte.
Max kam fast jeden Tag, brachte mir Blumen, Schokolade und kleine Teddybären. Seine Geschenke stapelten sich bereits auf dem einzigen Tisch am Fenster und die ersten Blumen vergilbten. Doch mir war es gleich.
Eine Woche später wurde ich entlassen und Max holte mich natürlich ab. Er war so fürsorglich, kümmerte sich um alles. Als ich die Station verließ, überreichte man mir ein kleines Kissen in Form eines Herzens. Die Schwestern auf der Station lächelten mich warm an und sprachen mir gut zu.
Es würde bald alles besser werden.
Sie wünschten mir alles Gute.
Die typischen Floskeln hauten sie raus, die ich auch so häufig bei meinen Patienten nutze und ich hätte ihnen am liebsten das Kissen ins Gesicht geworfen. Aber ich konnte es ihnen nicht verübeln. Nur jemand, der so etwas erlebt hatte, konnte nachempfinden, wie es einem dabei ging. Also lächelte ich höflich zurück, bedankte mich und steckte zwanzig Euro in die Kaffeekasse.
Bei Max angekommen fühlte sich das Haus leerer als sonst an. Meine beiden Katzen begrüßten mich, als wäre ich nicht mehrere Tage fortgeblieben. Lucy sah runder und fast schon dicklich aus.
»Du bist viel zu gut zu ihnen«, witzelte ich mit einem schwachen Lächeln. Er hatte sich die ganze Zeit um sie gekümmert. Doch anscheinend zu gut. Die kleine Lucy müsste ich wohl auf Diät setzen, aber vielleicht lieber ein anderes Mal.
Ich schleppte mich auf die Couch und blieb da den ersten Tag sitzen. Max wuselte um mir herum, sprach manchmal mit mir und schien doch keine Antwort zu erwarten. Manchmal nickte ich, manchmal blieb ich auch einfach reglos sitzen.
Von meinem Hausarzt holte Max eine Krankschreibung, die mir erlaubte, weiterhin zuhause zu bleiben. Zuhause. Hatte ich das überhaupt noch?
Max ließ mich in seinem Bett schlafen, nahm an meiner Stelle den Platz auf der Couch ein. An einigen Tagen schaffte ich es kaum, mich zu duschen. Gerade mal für das Notdürftigste schaffte ich es, mich hochzukämpfen.
Eines Abends brachte mir Max mein Lieblingseis - Stracciatella. Ich aß den ganzen Becher leer und trotzdem fühlte ich mich noch immer leer. Würde es sich jetzt für immer so anfühlen? Würde nun bis in alle Ewigkeit Stille in mit herrschen?
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