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EINUNDZWANZIG

Drei Minuten. Gottverdammte drei geschlagene Minuten müsste ich warten, bis ich das Ergebnis hatte.

Nervös tippte ich mit dem Fuß auf dem Boden herum, das Trippeln und die Warterei trieb mich in den Wahnsinn, aber ich konnte nicht aufhören.

Durch die Badezimmertür konnte ich den Fernseher laufen hören. Sicher saß Jona ganz entspannt davor, während ich mir hier die Fingernägel abkaute. Aber gut, er konnte nichts dafür. Hatte ich ihm doch gesagt, dass ich kurz unter die Dusche hüpfen würde, doch stattdessen hatte ich die Verpackung von dem Schwangerschaftstest aufgerissen, die Anleitung überflogen und mich ans Werk gemacht.

Drei Minuten! Wie lange konnte bloß drei Minuten werden?

Ich sah auf mein Handy, hatte ich mir doch geistesgegenwärtig einen Timer gestellt.

Noch eine Minute. Sechzig Sekunden. Das konnte doch nicht so lange dauern, oder?

Langsam schmerzte meine Wade, aber ich konnte nicht aufhören, mit den Füßen zu wackeln.

Meine Hände waren immer noch kalt und eine Gänsehaut hatte sich auf meinen Armen gebildet, obwohl die Zimmertemperatur sicher bei zwanzig Grad lag.

Nervös fing ich an, an meinem Daumen zu knabbern. Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, die Nägel zu schneiden. Aber dann war der Anruf von der Station dazwischen gekommen und ich hatte es vergessen. Aber das kam mir jetzt zugute. Hatte ich doch ein weiteres Ventil, meiner Panik Luft zu geben, als nur mit dem Fuß zu zittern.

Der Timer ging an und ich bekam einen halben Herzinfarkt. Schnell deaktiviert ich ihn und horchte nach draußen. Hoffentlich hatte Jonas nichts gehört.

Immer noch drang das ruhige Murmeln vom Fernseher an mein Ohr und es schien sich nichts zu regen.

Sehr gut.

Mein Herz raste in meiner Brust, mir wurde gleichzeitig kalt und warm, meine Hände waren mit einem Mal schweißnass und ich würde mich am liebsten direkt wieder übergeben. Doch stattdessen atmete ich mehrmals ein und aus, zählte bis zehn und griff dann nach dem Schwangerschaftstest auf dem Waschbecken.

Langsam, ganz langsam drehte ich ihn um.

Zwei Striche.

Zwei gottverdammte Striche!

Ich riss meine Augen auf, in meine, Ohren dröhnte es und ich befürchtete, von der Toilette zu fallen. Schnell stützte ich mich an der Wand links neben mir ab und versuchte, mich zu beruhigen. Doch es war zu spät - ich hyperventilierte. Die Welt drehte sich um mich, ich verlor den Halt, spürte nichts mehr außer lähmende Angst und mein letzter Gedanke, bevor alles schwarz wurde, war: Scheiße, ich bin schwanger.

Etwas Kaltes und Feuchtes berührte meine Stirn. Ich kniff die Augen zusammen und versuchte, meine Arme zu haben, doch ich war noch zu schwach.

»Sh, sh. Alles gut. Ich bin bei dir«, hörte ich jemanden murmeln.

»Jona?«, fragte ich, doch mein Mund schaffte es kaum, den Namen zu artikulieren. Plötzlich fühlte sich meine Kehle ganz trocken und rau an und ich bat um Wasser. Keine Sekunde später wurde ein Glas an meine Lippen gesetzt und ich trank es in hektischen Zügen leer. Danach fühlte ich mich besser und begann meine Umgebung wahrzunehmen.

Ich lag auf etwas Weichem, es schien unser Bett zu sein. Meine Beine waren leicht erhöht positioniert worden, sicher hatte er sie mir mit Kissen hochgelegt, aber warum?

Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

»Der Test«, stieß ich panisch auf und hob den Kopf. Doch ein stechender Kopfschmerz rächte die zu schnelle Bewegung und ich drückte mit zwei Fingern auf meine Schläfe. Dabei bemerkte ich erst das nasse Tuch auf meiner Stirn.

»Leg dich richtig hin, du musst dich jetzt ausruhen.« Jona klang auf einmal so überfürsorglich, was mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Hatte er ihn gesehen?

»Was ist passiert?«, fragte ich und hoffte inbrünstig, dass der Test vielleicht unter das Regal oder in irgendeine Ecke gerutscht war und dort erst gefunden wurde, wenn wir auszogen.

»Ich hab es rumsen hören und bin sofort ins Bad. Da habe ich dich ohnmächtig auf der Erde liegen sehen und dich natürlich sofort ins Bett gebracht.« Er ergriff meine noch immer eiskalte Hand und drückte mir einen Kuss auf die Fingerknöchel. »Du hättest es mir doch sagen können«, flüsterte er.

Ein Kloß bildete sich in meinem Hals und ich sah zu ihm. Seine blauen Augen glänzten und ich hätte schwören können, dass ich Tränen entdecken konnte. Er schien sich zu freuen, was mir etwas von dem Druck auf meiner Brust nahm.

Trotzdem schnürte Furcht und Panik meine Kehle zu und ließ mich kaum frei atmen.

»Ich weiß es ja auch erst seit heute«, krächzte ich. Meine Stimme hatte sich verabschiedet, genauso wie meine strahlende Zukunft. Mein Studium konnte ich damit sicher abschminken, auch wenn ich niemals ernsthaft in Betracht gezogen hatte, von null zu starten. Aber wenigstens die Möglichkeit dazu zu haben, war ein schönes Gefühl gewesen.

»Wahnsinn, Nicky! Das ist so aufregend! Wir bekommen ein Kind!«

Das aus seinem Mund zu hören machte es einfach noch surrealer. Er schien sich wirklich zu freuen, ja, er wirkte richtig begeistert, als würde damit ein Lebenswunsch für ihn in Erfüllung gehen. Aber warum konnte ich mich nicht so freuen?

»In welcher Woche bist du? Weißt du, wann du das letzte Mal deine Tage hattest? Ich werde sofort einen Termin bei einem befreundeten Gynäkologen machen! Und ich muss meine Schwester anrufen, die wird sich freuen.« Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus. Er war so euphorisch, dass es fast ansteckend war, aber eben nur fast.

Denn mit jedem Satz, der seinen Mund verließ, stieg meine Angst nur. Ich war noch nicht bereit für Kinder. Klar, irgendwann würde ich mir auch welche wünschen, aber noch nicht jetzt. Mein Job war gerade so unglaublich stressig und eigentlich war ich ja auf der Suche nach einer Alternative. Aber wie sollte ich das schwanger bitteschön schaffen?

Am Anfang könnte ich die Schwangerschaft ja noch verbergen, aber irgendwann war das nicht mehr möglich. Und ich wollte ungern einen möglichen neuen Arbeitgeber noch in der Probezeit vor den Kopfstoßen und nach der Einstellung offenbaren, dass ich schwanger war, somit Kündigungsschutz hatte, aber in ein paar Monaten bereits in Mutterschutz gehen würde. Das könnte ich niemals, dafür war ich zu moralisch veranlagt.

Deshalb würde ich im Krankenhaus bleiben, bekäme drei Kinder, eins nach dem anderen, sodass ich dazwischen gar nicht zu arbeiten bräuchte. Jona wäre den halben Tag im Krankenhaus, würde an Gehirnen herumdoktern und den restlichen halben Tag im Fitnessstudio verbringen, während ich mit drei schreienden Bälgern zuhause festsitzen würde.

Meine Zukunft manifestierte sich wie ein Gemälde von Van Gogh vor mir und die zweite Panikattacke kündigte sich an. Hektisch atmete ich ein und aus, richtete mich auf, griff mich an die Brust und riss an meiner Kleidung. Alles fühlte sich zu eng an, das Shirt der BH, der Druck.

Ungeschickt fummelte ich an einem BH herum, wollte ihn öffnen und ganz weit von mir wegwerfen.

»Nicky, beruhig dich. Was ist denn los?«

»Beruhig dich? Beruhig dich?« Die Panik ballte sich zu Wut zusammen, ich richtete mich auf und zerrte an meiner Kleidung. Ich hörte Stoff reißen und endlich gab der BH nach. Ich zog ihn mir inklusive Shirt über den Kopf und mir war es gleichgültig, dass ich nun oberkörperfrei vor ihm stand.

»Weißt du eigentlich, wie scheiße dieser Satz: Beruhig dich doch!, ist? Als würde das alle Probleme aus der Welt schaffen!«, ich brüllte regelrecht. Aber ich konnte nicht anders. Meine Furcht hatte ein Ventil geöffnet, dass den Druck entließ und erst wieder Ruhe geben würde, bis er vollständig entwichen war. »Dieser Scheißsatz geht mir so auf die Eierstöcke! Als würde sich daraufhin überhaupt auch nur einer beruhigen. Da kannst du genauso gut versuchen, eine brennende Pfanne mit Öl zu löschen!« Mein Gesicht fühlte sich heiß an, so sehr redete ich mich in Rage.

Nun stand auch Jona auf und sah mich wütend an. »Was ist denn plötzlich los mit dir? Sind das die Hormone?«

Das brachte das Fass zum Überlaufen.

»Dein Ernst? Da ist die Frau einmal wütend und aufgebracht und du schiebst es direkt auf die Schwangerschaft! Was bist du bitte für ein Scheißkerl?!« Ich stieß ihm meine Arme vor die Brust, doch ihn schien es kaum zu stören. Ich hätte ihn genauso gut mit Papier kitzeln können, das wäre sicher genauso erfolgreich gewesen.

»Jetzt komm doch mal runter!«, fuhr er mich an.

Das gab mir den Rest. Ich hielt die Luft an, ballte meine Hände zu Fäusten und erdrosselte ihn in Gedanken. Das half etwas, um runterzukommen. Dann fing ich mit gepresster Stimme an zu sprechen: »Ich bin noch nicht bereit dazu!«

Jonas Augen weiteten sich und Schock huschte über sein Gesicht. »Das heißt«, er stockte, »du willst abtreiben?«

Das Wort klang so hart und falsch in meinen Ohren, dass ich zusammenzuckte.

»Nein!«, stieß ich geschockt aus.

Seine Gesichtszüge wurden weicher.

»Aber was ist es dann, was dich so aufregt.«

»Es ist die Tatsache ... Also, dass ich jetzt ...«, stammelte ich und fand nicht die richtigen Worte. Ja, was wollte ich eigentlich?

Nicht mehr als Krankenschwester arbeiten, flüsterte mir eine Stimme zu und lähmende Traurigkeit überfiel mich.

Das war mein Traumberuf, schon als kleines Mädchen war mir klar gewesen, dass ich einmal Krankenschwester werden wollte. Ich hatte eine romantische Idee davon, Menschen zu helfen und sie zu pflegen. Doch die nackte Realität sah ganz anders aus und hatte all meine Träume zu Nichte gemacht.

Aber wenn ich keine Krankenschwester mehr war, was war ich dann? Was würde ich dann tun?

Studieren, flüsterte mich die Stimme zu.

Ja, genau! Das wollte ich! Ich wollte etwas verändern, an meinem Beruf, den ich so liebte. Und das konnte ich nicht, wenn ich mir weiterhin den Buckel abrackerte. Das konnte ich nur tun, wenn ich studierte, in die Politik ging oder mich verstärkt für faire Löhne und Arbeitsbedingungen einsetzte.

»Nicky!« Die besorgte Stimme von Jona holte mich ins Hier und Jetzt zurück.

»Ich will studieren!«, platzte es aus mir heraus.

»Was?« Jona legte die Stirn in Falten und ich richtete mich automatisch gerade auf.

»Ich bin noch nicht so weit, ich möchte noch studieren, etwas anderes lernen, mit dem ich den Beruf der Krankenpflege verändern kann. Ich liebe meinen Job, aber wenn ich jetzt Kinder bekomme, dann stecke ich da für immer fest.« Tränen bildeten sich in meinen Augenwinkeln und ich blinzelte sie wütend fort.

»Du wolltest doch darüber nachdenken. Ich hatte dir doch gesagt, dass das keine so gute Idee ist. Und außerdem bist du schwanger! Das kannst du doch nicht einfach ignorieren?« Er griff nach meinen Händen, doch ich entzog sie ihm und trat einen Schritt zurück.

Ein kühler Lufthauch um meinen Busen erinnerte mich daran, dass ich nackt war und schnell bedeckte ich meine Brüste mit den Händen.

»Ich weiß!«, schleuderte ich ihm um die Ohren. »Trotzdem werde ich nicht so einfach weitermachen! Ich kann nicht mehr! Der Beruf bringt mich an meine Grenzen!« Jetzt war es raus. Nun wusste auch Jona Bescheid, dass ich an meiner psychischen Belastungsgrenze angekommen war. »Und das kann auch nicht gut für das Baby sein!«, setzte ich noch schnell hinterher, um ihn milde zu stimmen.

Mein freund kam einen Schritt auf mich zu und lächelte milde. »Das ist doch nicht schlimm. Dann hängst du deinen Job eben an den Nagel. Sobald ich ausgelernt habe, werde ich genug für zwei verdienen und du kümmerst dich dann einfach um Haushalt und Kinder.«

Das hatte ich befürchtet und ich musste schlucken. »Aber das will ich nicht!«

»Was denn dann?!«, fragte er mich fast erbost.

»Ich möchte arbeiten, mich nützlich fühlen und etwas erreichen.«

»Aber als Mutter erreichst du doch viel. Ist das nicht etwas, was sich alle Frauen wünschen?«

Hörte sich dieser Mann eigentlich manchmal reden?

Erneut kochte Wut, dieses Mal aber gemischt mit Empörung, in mir hoch. »Aber Mutter und Hausfrau«, ich spuckte das Wort regelrecht aus, »wird mich nicht glücklich machen! Das ist nicht das, was ich mir gewünscht habe!«

Jona seufzte und fuhr sich durch die Haare. Plötzlich sah er müde und kaputt aus. Sicher war es schon nach zehn Uhr und die Erschöpfung holte mich wieder ein. Sicher ging es ihm nicht anders, hatte er doch heute Morgen mehrere Stunden trainiert.

Als hätte er meine Gedanken gehört, fragte er: »Wollen wir das vielleicht morgenfrüh besprechen?«

»Fein!«, erwiderte ich, lief zum Bett, schnappte mir meine Decke und Kissen, wobei ich Letzteres mir schützend vor den Oberkörper hielt, und stapfte an ihm vorbei. »Ich schlafe auf der Couch.« Mit diesen Worten beendete ich unser Gespräch und lief in die dunkle Wohnstube hinüber.

Dort angekommen schaltete ich das Licht ein und hörte hinter mir die Schlafzimmertür zugehen. Ich kämpfte mit den Tränen und starrte ins Leere.

Das war der heftigeste Streit, den wir bisher hatten und ich glaubte kaum daran, dass wir dieses Mal einen Kompromiss finden würden.

Er sah mich als zukünftige Frau Nussbaum - Hausfrau und Mutter - , was leider mit meinem Wunsch nach Beruf und Berufung kollidierte.

Ich wollte nicht in solche veralteten Rollenbilder gesteckt werden und mich erschreckte es, dass Jona dies von mir verlangte. Ich hatte ihn anders eingeschätzt, etwas anderes erwartet. Aber es schien, als würden wir uns gar nicht kennen.

Heiß lief mir die erste Träne über die Wange und schnell folgten weitere. Wütend wischte ich sie weg, wollte ich doch nicht weinen.

Ich ließ mich auf das Sofa plumpsen und drückte mir das Gesicht ins Gesicht, damit meine Schluchzer gedämpft wurden. Meine Schultern bebten und meine Augen brannten.

Ein Lebewesen wuchs in meinem Bauch und ich konnte mich nicht darüber freuen. Was für eine Mutter war ich bloß - beziehungsweise würde ich wohl werden?

Noch immer jagte mir dieser Gedanke einen großen Schrecken ein, doch ich wusste auch, dass ich das irgendwie schaffen würde. Aber eben nicht so, wie es sich Jona wünschte - als Hausfrau - , sondern als Powerfrau, berufstätige Mama, Vorbild! Und entweder unterstützte er mich dabei, oder konnte bleiben, wo der Pfeffer wächst.

Der Gedanke machte mich wütend und traurig zugleich, sodass ich verzweifelt in das Kissen schrie. Zum Glück drang mein Schrei kaum an meine eigenen Ohren und Jona sollte er verborgen geblieben sein.

Als ich keine Tränen mehr hatte, die ich hätte weinen können, löste ich mein Gesicht von dem Stoff und bereute es sofort, es überhaupt hineinvergraben zu haben. Haare klebten mir an Stirn, Nase und Kinn. Ich strich mir mehrmals übers Gesicht und entfernte die lästigen Strähnen.

Viel zu erschöpft vom ganzen Tag, sank ich einfach an Ort und Stelle zur Seite, krümmte mich zur Embryostellung zusammen und legte die Decke notdürftig über mich. Zum Glück war es warm genug, da würde ich auch ohne Shirt nicht frieren. Denn im Eifer des Gefechts hatte ich ganz vergessen, mir ein Neues anzuziehen und wollte nun auch nicht mehr ins Schlafzimmer zu Jona zurückkriechen, um mir eins zu holen. Eine Nacht würde es auch sicher ohne gehen.

Irgendwann gesellte sich erst eine Katze, dann die zweite dazu und ich fiel ihn einen unruhigen Schlaf.

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