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EINUNDDREISSIG

Meine Wangen glühten vor Freude und vor Alkohol. Ich hatte bereits mein zweites Glas Sekt und bis auf Käsecracker und Salzstangen nichts im Magen.

»Und wie gefällt dir bisher die Uni?«, fragte mich Chris ganz interessiert und beugte sich über den Couchtisch zu mir hinüber.

Um uns herum herrschte lautes Stimmengewirr, quetschten sich doch an die zwanzig Leute in Max' Wohnung und teilweise auch auf den Balkon.

»Oh, also bisher war ja nur die Einführungswoche und ich hatte noch keine richtige Vorlesung.«

»Aber die Uni hast du schon von innen gesehen oder?«, hakte er weiter nach und rückte noch ein Stück näher zu mir, sodass sich unsere Knie berührten.

Ich lachte heiter auf. »Natürlich! Uns wurden alle wichtigen Vorlesungssäle gezeigt, die Cafeteria und das Studienbüro. Außerdem noch ein echt cooler Aufenthaltsraum, der einen unglaublich merkwürdigen Namen trägt. Warte mal ...« Ich ging noch einmal die Führung von heute im Kopf durch und versuchte mich an den Namen zu erinnern, doch da war nur Leere. Mein Gehirn hatte sich so vieles merken müssen, dass das leider nicht hängen geblieben war. »Ach, Mist«, fluchte ich. »Mir fällt es nicht mehr ein. Aber es war irgendwie nach einem Organ benannt.«

Chris grinste noch breiter und schien von innen richtig aufzublühen.

»Ich finde es so aufregend, dass du den Schritt gewagt hast und nun genau wie Mia und ich studierst. Sicher dauert es bei dir auch nicht mehr lange, bis du völlig den Überblick verlierst und ein schlechtes Zeitmanagement entwickeln wirst.« Er zwinkerte mir zu und ich winkte empört ab.

»Quatsch! So was wird mir nicht passieren, ich bin doch die Pünktlichkeit in Person.«

Chris grinste bloß in sich hinein und erwiderte: »Wir sprechen uns in einem Jahr wieder.«

Ich wollte noch etwas dazu sagen, doch ich wurde von der Klingel unterbrochen.

»Moment«, vertröstete ich Chris, stellte mein Sektglas - das schon zur Hälfte geleert war - auf den Tisch und zupfte an meinem Ruck herum.

Es hatte lange gedauert, bis ich mir wieder enge und figurbetonte Kleidung zugetraut hatte. Nach dem Vorfall hatte ich mich einfach nicht mehr wohl in meiner Haut gefühlt und es hatte seine Zeit und auch Zusprache und viele Liebkosungen Seitens Max gedeuert bis ich endlich wieder ein Kleid tragen konnte.

Ich eilte zur Klingel und drückte den Summer. Unten hörte ich das schnarrende Geräusch und ich öffnete bereits die Tür. Hinter mir rief jemand meinen Namen über die laute Musik hinweg und ich entdeckte Beas Haarschopf, wie sie mir auffordernd zuwinkte. Ich formte mit meinen Lippen ein gleich und deutete auf die Tür. Sie schien zu verstehen und drehte sich wieder tanzend um. Kurz musterte ich die Männer, die im Kreis um Bea herumstanden. Viele kannte ich nicht, da sie Freunde von Max waren. Aber zwei erkannte ich als meine neuen Kommilitonen, die ich spontan eingeladen hatte. Ich überlegte gerade, wie ihre Namen waren, als mich eine Stimme daran erinnerte, dass ja jemand geklingelt hatte.

»Alles Gute zum Geburtstag.«

Ich drehte mich zu dem Neuankömmling um und es verpasste mir fast einen Herzinfarkt.

»Maja, was machst du denn hier?« Völlig perplex starre ich sie mit offenem Mund an und mir blieb der Speichel weg. Wenn Maja hier war, war dann Jona ...

Mein Blick glitt an ihr vorbei und ich suchte das Treppenhaus hinter ihr ab.

»Er ist nicht mit«, erklärte sie, als hätte sie meine Panik im Gesicht ablesen können.

»Oh«, stieß ich fast enttäuscht aus. Ein winzigkleiner Teil von mir hätte sich gefreut, ihn wiederzusehen, aber eben nur ein winzigkleiner. Diesen drängte ich weit in mein Herz zurück, räusperte mich und sagte nun etwas fester: »Oh, das ist gut. Er wäre hier eh nicht willkommen.«

Das Lächeln, das bisher auf Majas Lippen war, verrutschte ihr etwas und sofort bemerkte ich meinen Fehler und lenkte ein: »Aber du bist es natürlich! Entschuldige bitte, ich bin etwas durch den Wind. Komm doch rein.« Ich trat einen Schritt zurück und bat ihr mit einer einladenden Handbewegung hinein. Sie nahm sie dankend an und quetschte sich an mir vorbei.

Schnell nahm ich ihr die Jacke und hing sie an die bereits völlig überladene Garderobe.

»Möchtest du etwas trinken?«, fragte ich sie und beugte mich dafür etwas näher an sie heran.

Die Musik war wirklich viel zu laut, das sollte ich lieber schnell ändern, sonst waren wir am Ende alle taub.

»Nein, alles gut. Ich muss ja noch fahren.«

»Oh«, erwiderte ich, als hätte ich das Sprechen verliert und könnte mich nun nur noch mit Vokalen verständigen.

Etwas verlegen stand ich mitten in dem Wohnessbereich, den ich aktuell mein Zuhause nannte, und wusste nicht recht, wo ich anfangen sollte.

Es war nicht so, dass ich mich nicht über ihren Besuch gefreut hätte, es war viel mehr eher unerwartet. Ich mochte Maja, weshalb die Trennung von Jona doppelt geschmerzt hat. Ich hatte dadurch nicht nur meinen Partner und den Vater meines ungeborenen Kindes verloren, sondern auch meine Schwester. Seitdem ich bei Jona förmlich rausgeschmissen worden war, hatte ich keinen Kontakt mehr mir ihr oder Tobias gehabt.

»Wie geht es Elana?«, frage ich sie und brach damit das Eis.

»Ihr geht es gut, sie ist bei Tobi zuhause und vermutlich liest ihr gerade etwas vor.«

»Wie süß.« Ich musste automatisch grinsen, wenn ich an den langhaarigen Tobi mit Wackenshirt und schwarzer Jeans dachte, wie er in einem mit Einhörnern und Drachen übersäten Zimmerer saß und seiner einjährigen Tochter etwas vorlas.

»Soll ich dich vielleicht kurz herumführen?«, bot ich ihr an. Sie nickte dankbar und ich zeigte ihr schnell Max und meine Wohnung.

Sie war schwer beeindruckt von den selbstgezimmerten Möbeln und mit wie viel Liebe zum Detail Max seine Wohnung verschönerte. Als wir zu meiner Schildkrötensammlung kamen, die aktuell in einer Vitrine ganz rechts neben dem Esstisch stand, damit sie nicht sofort ins Auge sprang und andere dazu motivieren könnte, sich inspirieren zu lassen, bewunderte sie auch diese.

»Das sind ganz schön viele«, sagte sie mit einem Schmunzeln.

Ich griff mir verlegen in den Nacken und grinste schief.

»Ja, irgendwie habe ich diesbezüglich die Kontrolle verloren.«

Sie sah mich fragend an und ich fuhr fort.

»Eigentlich hasse ich Schildkröten.« Majas Augenbrauen schießen in die Höhe. »Aber meine Mutter liebte sie, um genau zu seien waren es ihre Lieblingstiere. Und das letzte Geschenk, dass ich jemals von ihr bekommen habe, war eben eine selbstgetöpferte Schildkröte. Natürlich konnte ich sie nicht wegwerfen und ich habe sie damals noch in meinem Kinderzimmer hingestellt.«

»Und so hat sich einer deine Freunde gedacht, es wäre eine gute Idee, dir eine Schildkröte zu schenken?«, schlussfolgerte Maja und ich nickte.

»Genau so kam es dazu. Und als es erst einmal angefangen hat, traute ich mich nicht mehr, ihnen die Wahrheit zusagen. Spätestens als dann meine besten Freunde auch anfingen, mir allerlei Krempel in Schildkrötenform oder mit den Tieren drauf zu schenken, war alles verloren.«

»Was war das Schrägste, was du je geschenkt bekommen hast?«, fragte sie mich und es kam mir in dem Moment vor, als wäre nie etwas gewesen. Als hätten Jona und ich uns nie getrennt, vielleicht sogar nie kennengelernt und ich hätte das Kind nie verloren. Als wären Maja und ich einfach nur gute Freunde und alberten nur so ein bisschen herum.

»Da muss ich nicht lange drüber nachdenken. Das ist ganz klar so ein Jumpsuit mit dem Shiggy Motiv.«

»Pokémon?«, kreischte Maja.

Mit dieser Reaktion hatte ich nicht reagiert. Wusste ich doch vor diesem Geschenk nicht einmal, was ein Pokémon war. Vorher dachte ich immer, das wäre bloß ein Kartenspiel.

»Äh, ja?«

»Oh, wie cool! Das ist doch nicht schräg! Tobi und ich besitzen einen Glumanda und Pikachu Anzug.« Sie strahlte mich aus ihren blauen Augen - die mich so sehr an Jona erinenrten, dass er schmerzte - an und grinste von einem Ohr zum anderen.

Ich konnte mir das Lachen nicht verkneifen, weil sie einfach so süß aussah. »Du bist ja ein richtiges Fangirl«, zog ich sie auf und kassierte dafür einen Ellenbogen in die Rippen.

»Hey! Ich bin kein Fangirl, ich bin ein Nerd. Das ist ein Unterschied«, belehrte sie mich gespielt beleidigt. Aber im nächsten Moment lächelte sie mich wieder an. »Hast du den zufällig noch? Weil wenn ja, würde ich ihn einfach mitnehmen.« Sie zuckte beiläufig mit den Schultern und mir bahnte sich ein weiterer Lachkrampf an.

»Ne, den habe ich schon vor Jahren weggeworfen.«

»Schade.« Sie zuckte mit dem Schultern und wir wendeten uns von der Vitrine ab.

Die Musik lief immer noch laut und der Bass vibrierte unter meinen Füßen, aber ich hatte sie etwas heruntergedreht, damit man sich noch unterhalten konnte. Kurz beobachtete ich unsere Gäste und stellte zufrieden fest, dass sich die Grüppchen bereits mischten. Meine Freunde sprachen mehr mit Max und meine Kommilitonen schienen sich auch zu amüsieren. Der Geburtstag verlief doch bisher sehr gut und hatte mir bereits eine Überraschung bereitgehalten.

»Woher weißt du eigentlich von heute?«

Maja sah mich zerknirscht an und erwiderte dann: »Ich habe dich etwas auf Facebook und da Bea angeschrieben. Sie war anfangs etwas skeptisch, ob ich nicht irgendeine fiese Racheaktion für meinen Bruder abziehen würde, aber ich konnte sie zum Glück schnell überzeugen. So kam ich an die Adresse.«

»Und woher wusstest du, dass ich Geburtstag hatte?«

»Das steht auf deiner Seite, du Schussel.« Sie lachte mich aus und ich musste grinsen.

»Stimmt.« Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. Ich nutzte die Plattform nur noch sporadisch, weshalb mir sicher entgangen war, dass da so persönliche Dinge über mich standen.

Wir unterhielten uns den ganzen Abend über und ich trank mehr Cola als Sekt. Ich wollte mich lieber morgen an alles erinnern und möglicherweise die letzten Stunden und Minuten, die ich jemals mit ihr haben würde, genießen. Sie war immerhin Jonas Schwester und sicher wurde da auch seitens ihrer Eltern Solidarität erwartet. Schließlich war ihr Vater der Superarsch schlechthin und mit Sicherheit litt nicht nur Jona darunter.

Ich berichtete ihr alles von der Trennung, versicherte ihr auch mehrmals, dass das Kind von Jona war und dass ich ihn niemals betrogen hatte. Sie glaubte es mir bereits beim ersten Mal, was mich trotzdem nicht davon abhielt, es mindestens zwei weitere Male zu beteuern. Die Szene mit Jonas Vater war mir immer noch zu präsent, wie er bei Jona in der Wohnstube stand und mich als eine Fremdgängerin beschimpft und beschuldigt hatte, ihm ein Kind unter zu schieben.

»Ich kenne meinen Vater. Er ist sehr streng, was seine Kinder angeht und besonders bei Jona reagiert er empfindlich. Er ist sein Liebling, besonders weil er in seine Fußstapfen getreten ist«, schilderte mir Maja mit einem Augenrollen. »Wegen meiner psychisch instabilen Phase und meiner Fehlgeburt bin ich bei ihm etwas unten durch, weshalb ich mir etwas mehr erlauben darf als er. Daher konnte ich ja auch Tobi heiraten, sonst hätte Papa da sicher noch ein Wörtchen mitzureden gehabt.«

Ich sah sie vieldeutig an und fragte mich, ob ich von dem Bestechungsversuch erzählen sollte. Entschied mich aber dagegen, ich wollte sie nicht gegen ihren Vater aufhetzen und nicht für einen Streit in der Familie sorgen.

Daher beließe ich es mit einem »Das glaube ich dir gern« und wechselte schnell das Thema.

So kam es, dass ich den ganzen Abend und die halbe Nacht nur mit ihr redete, sie über die neusten Entwicklungen in meinem Leben aufklärte und sie mir Bilder von der kleinen Elana zeigte. Ich schmolz bei jedem Foto förmlich dahin und eine nie gekannte Sehnsucht zerrte an meinem Magen.

Das hätte ich auch haben können, nur leider war es mir für den Moment nicht vergönnt gewesen.

Trotzdem ging es mir gut dabei. Ich empfand mittlerweile die lähmende Trauer nicht mehr, sondern dachte mit einem warmen Gefühl zurück an die Zeit, in der ich das kleine Wunder noch in meinem Bauch getragen hatte. Irgendwann würde es wieder passieren, nur dieses Mal hoffentlich geplant und von beiden Seiten gewünscht.

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