Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

EINS

Mit einem lauten ‚Rumms' fiel der Karton zur Erde. Erschöpft richtete ich mich auf und streckt meinen Rücken durch. Meine Wirbelsäule ächzte und ich konnte sie knacken hören.

„Ist das der letzte?", fragte ich hoffnungsvoll.
„Es fehlen noch zwei." Die Worte deprimierten mich und ich stöhnte laut.

Ich konnte hinter mir Schritte hören, die die Treppe hinauf kamen. Ein roter Haarschopf tauchte in der Kurve des Treppenhauses auf und kurze Zeit später entdeckte ich Jona. Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht und ließ mein Herz höher schlagen.

„Wir haben es gleich geschafft, Sweetie." Kaum erreichte er den Treppenabsatz, schob er mich zur Seite und trug den schweren Karton durch die Wohnungstür.

„Hätte ich gewusst, dass Umziehen so anstrengend ist, wäre ich lieber Zuhause geblieben", beschwerte ich mich.

Ein entrüstetes Schnauben schallte durch den Flur. „Das habe ich jetzt einfach mal überhört", ertönte Jonas tiefe Stimme. Dem Klang nach war er gerade im Schlafzimmer. Missmutig hob ich meinen Umzugskartons auf und betrat ebenfalls seine Wohnung, obwohl ich jetzt wohl besser UNSERE Wohnung sagen sollte. Schließlich zog ich gerade bei ihm ein und damit wäre sein Reich nun auch meins.

Zahlreiche Kisten, Taschen und Koffer, die sich bereits in dem Flur tummelten, machten mir das Durchkommen schwer und es fühlte sich für mich wie ein Hindernisparcour an.

„Du weißt, wie ich das meine, oder?" Mit dem Fuß trat ich die angelehnte Tür des Schlafzimmers auf und entdeckte Jona in seinem weißen Shirt vor dem Fenster stehen. Er strich sich gerade den Schweiß von der Stirn und sah aus dem Fenster.

„Ja, natürlich. Das einzige, was ich bereue, ist, dass wir uns für deinen Umzug den heißesten Tag des Jahres ausgesucht haben."

„Woher hätten wir das auch vorher wissen können? Die Wettervorhersage hatte Gewitter angekündigt." Auch mir rann der Schweiß von der Stirn und sammelte sich in meinem Ausschnitt. Draußen waren an die dreißig Grad, doch für mich fühlten sich die Temperaturen wie Vierzig an. Meine Haare klebten mir im Nacken und ich pustete mir eine Strähne aus den Augen.

„Aber ich bin froh, dass wir den Schritt wagen", gestand er mir und kam auf mich zu. Er nahm mir den Karton ab und stellte ihn zur Seite. Seine Hände legten sich auf meine Hüfte und er zog mich fest an sich. Ich fiel auf seine Brust und meine Hände legten sich wie automatisch um seinen Hals.

Verliebt starrte ich ihn zu ihm auf. Noch immer konnte ich es nicht glauben, dass wir tatsächlich ein Paar waren. Unsere Geschichte hatte so kompliziert und chaotisch begonnen, dass ich zwischenzeitlich befürchtet hatte, wir würden nie zueinander finden.

Doch hier waren wir, verliebt wie zwei Frischvermählte und konnten kaum die Finger von einander lassen. Aber das wollte ich auch gar nicht. Ich genoss es, dass wir auch das Schlafzimmer endlich teilen konnten. Lange genug hatte ihn seine psychisch bedingte Erektionsstörung unter Kontrolle gehabt. Zu oft hatte sein Problem wie ein Guillotine über seinen Beziehungen geschwebt und nur darauf gewartet, bis das Seil riss und es niedersauste.

Er ging seit ein paar Wochen regelmäßig zu Doktor Springer, seine fünfzigjährige Psychologin. Fast jede Woche trafen sie sich und redeten einfach nur. Über die Arbeit, über seinen Vater, über seine Schwester, über mich. Zumindest erzählte er mir das. Ich war bisher nur einmal bei einer ihrer Sitzungen anwesend gewesen.

Falls er ihr Treffen um eine Woche verschoben musste, rächte sich das nach kürzester Zeit. Dann wurde er rückfällig. Das klang, als wäre er Alkoholiker und würde das Trinken wieder anfangen. Zum Glück war das nicht der Fall. Mit rückfällig meinte ich, dass er dann wieder Schwierigkeiten hatte und wir den Sex für diese Woche vergessen konnten.

Das frustrierte ihn zumeist mehr als mich. Natürlich störte es mich ebenfalls, aber ich zeigte es ihm nie. Er sollte nicht noch mehr unter Druck stehen, als er es eh schon war. Am Ende klappte es gar nicht mehr und wir stünden wieder bei null.

„Ich bin auch froh, dass wir das hier tun. Und ich habe viel vor. Deine Wohnung ist viel zu steril. Hier fehlt noch der weibliche Touch", säuselte ich ihm ins Ohr.

Ein breites Grinsen zierte seine Lippen und seine Lachfalten um den Mund traten hervor. In diese hatte ich mich vor über einem halben Jahr verliebt. Noch immer setzte mein Herz einen Schlag aus, wenn ich sie sah.

„Wie meinst du das, hier fehlt der weibliche Touch?" Er näherte sich meinem Gesicht und unsere Nasenspitzen berührten sich. Ich atmete seinen Duft tief ein. Schweiß mischte sich unter seinen natürlichen Männergeruch.

„Du stinkst", flüsterte ich und lenkte damit seine Aufmerksamkeit auf andere Dinge. Sein Lächeln wurde noch breiter und seine blauen Augen begannen zu funkeln.

„Du lenkst vom Thema ab." Mist, er hatte es bemerkt.

Unsere Lippen waren nur noch Millimeter von einander entfernt und ich konnte seinen heißen Atem auf der Haut spüren. Mein Mund sehnte sich nach seiner Zunge und ich wollte ihn einfach nur küssen. Mich ihm hingeben, mich in ihm verlieren. Aber er blieb stur und wartete auf meine Antwort.

Ich seufzte frustriert, bevor ich antwortete. „Du weißt schon. Bisschen mehr Farbe, mehr Deko und dieser hässliche Kleiderschrank muss weg." Das machte ihn stutzig und er zuckte einige Zentimeter zurück. Ich klammerte mich nur noch fester an ihn und zog ihn wieder zu mir. Jedoch war er stärker und hielt mir stand.

„Wieso willst du den Kleiderschrank wegschmeißen? Er ist groß genug für uns beide und mir gefällt er." Es war wieder soweit, wir würden diskutierten. Ich gab mich der Situation geschlagen und löste mich von ihm.

„Der Schrank ist furchtbar hässlich. So ein ekliges Braun habe ich bisher nur an einem anderen Ort gesehen, und zwar in den Steckbecken aus dem Krankenhaus." Ich war es leid, dass wir uns immer öfters stritten, seit wir den Plan geschmiedet hatten, zusammenzuziehen. Aber das war wohl der Preis dafür, in einer Partnerschaft zu leben und ich war bereit ihn zu bezahlen.

„Vergleichst du gerade meinen Kleiderschrank, den ich von meinem Opa geerbt habe, mit der Scheiße deiner Patienten?" Wut flammte in seinen Augen auf und färbte seine Wangen rot. Ich hatte es mal wieder geschafft in ein Fettnäpfchen zu treten. Das Pech zog mich magisch an.

Schnell versuchte ich Schadenbegrenzung zu betreiben und wedelte mit den Armen. „So war das doch nicht gemeint, eher metaphorisch."

„Metaphorische Scheiße, oder was?" Verärgert verschränkte er die Arme vor der Brust und sah mich kritisch von oben herab an. Das tat er immer, wenn er wütend auf mich war. Jetzt fehlte nur noch die Ader an seiner Stirn, die immer zornig pulsierte.

„Ja, also nein ... ich meine", stotterte ich und drehte mich nun endlich zu dem Ungetüm um. Ein kackbrauner Schrank, der aus den Sechziger Jahren zu stammen schien, mit Verschnörkelungen an den massiven Holztüren und einer Höhe von über zwei Metern, erstreckte sich über die gesamte Länge der rechten Wand des Schlafzimmers. Hätte sich das moderne Doppelbett nicht im selben Zimmer aufgehalten, hätte man denken können, man stünde in dem Schlafzimmer eines Rentnerpaares. „Findest du ihn nicht auch etwas zu altmodisch? Wir sind keine sechzig. Ich würde etwas mit Schwebetüren und einem Spiegel passender finden. Du nicht?" Ich hoffte ihn, mit meinen Worten beruhigen zu können.

Stattdessen schnaubte er nur verstimmt auf. Und da tauchte die Ader auf. Damit war es offiziell, er war auf hundertachtzig und würde sich nur noch ganz schwer beruhigen lassen.

„Das ist immer noch meine Wohnung und ich darf hier stehen haben, was ICH will", brüllte er mich wütend an. Verletzt zuckte ich zurück. Einen solchen Zorn hatte ich noch nie bei ihm erlebt.

„Ich dachte, jetzt ist es auch meine Wohnung!", blaffte ich ihn an. Ich wollte mir dieses Verhalten nicht gefallen lassen. „Genau deshalb stehen doch all diese Kartons hier!"

Die Ader begann bedrohlich zu pulsieren und ich hatte Angst, sie würde platzen. Auch mein Herz hämmerte wütend gegen meine Rippen und ich funkelte ihn an.

Gerade machte er den Mund auf, um etwas auf meine Worte zu erwidern, als hinter uns das Schreien eines Babys ertönte. Schlagartig war mein Zorn verraucht und ich drehte mich begeistert um.

„Maja", flüsterten wir beide und keine Sekunde später steckte Jonas Schwester ihren blonden Haarschopf durch die Tür.

„Na, ihr zwei Streithähne. Ich gratuliere euch. Euer Gezanke hat die kleine Elana geweckt. Ich hoffe, ihr seid nun stolz auf euch", tadelte sie uns. Tiefe Augenringe zeichneten ihr hübsches, ovales Gesicht und zeugten von vielen schlaflosen Nächten.

„Das wollten wir nicht", entschuldigte ich unser störrisches Verhalten und kam auf Maja zu. Sie trug die kleine Elana in einem Wickeltuch vor dem Bauch. Ihr kleines Gesicht war verzehrt und aus ihrer Kehle drang ein gellender Schrei. Maja wippte mit den Füßen auf und ab und versuchte sie so zu beruhigen.

„Das bringt mir nun auch nichts mehr. Habt ihr meinen Mann gesehen?", fragte sie uns.

„Der müsste in der Wohnstube sein und baut gerade Nickys Vitrine auf", erklärte ihr Jona.

„Gut", erwidert sie, machte auf dem Absatz kehrt und stolzierte davon. Zurück ließ sie mich mit einem unguten Gefühl.

„Entschuldige, dass...",begann ich.

„Es tut mir leid,...", unterbrach er mich. Ich drehte mich zu ihm um und sah in seine meerblauen Augen. Darin lag Trauer. Auch er hasste es, wenn wir uns stritten.

„Es war dumm von mir," setzte ich erneut an. „Ich wusste, wie wichtig er dir ist. Ich hätte so etwas nicht sagen dürfen." Betreten sah ich zur Erde.

„Nein, schon gut." Er überwand die wenigen Schritte zu mir und nahm meine Hände in seine. Er küsste jeden einzelnen Knöchel bevor er wieder zu sprechen begann. „Wenn er dich so sehr stört, werde ich mich von ihm trennen. Es ist doch eh nur ein blödes Möbelstück", flüsterte er meiner Hand zu. Seine Augen suchten meinen Blick.

Dankbar lächelte ich ihn an und drückte seine Hand. Er zog mich zu sich und küsste mich endlich. Es war ein wunderbarer Kuss. Voller Schmerz und Leidenschaft. Voller Lust und Verlangen. Ich wusste vorher nicht, wie viel man mit nur einem Kuss ausdrücken konnte. Es war mehr als nur ein Kuss. Es war ein Versprechen. Ein Versprechen auf bedingungslose Liebe. Ein Versprechen auf absolute Ehrlichkeit. Ein Versprechen auf ein glückliches Leben.

Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende. Der Satz geisterte schon des Öfteren durch meinen Kopf. Ich hielt ihn für ein Märchen. Ein Satz, der nur in Disney Filmen vorkam. Doch so langsam glaubte ich, mit Jona könnte er Wirklichkeit werden.

Unsere Lippen lösten sich voneinander und ich öffnete wieder meine Augen. Er lächelte mich so herzlich und voller Liebe an, dass mein Herz aufging. Ich war wie Wachs in seinen Händen und drohte zu zerfließen. Wären da nicht seine starken Hände, die mich zusammenhielten, läge ich schon längst als Pfütze auf der Erde.

„Ich liebe dich", flüsterte ich ihm zu. Noch immer fühlte es sich komisch an, das zu sagen. Doch das darauffolgende Ziehen in meinem Bauch, bestätigten mir die Worte und ich wusste, sie waren wahr.

„Ich liebe dich auch", antworte er mir und drückte mir einen flüchtigen Kuss auf die Nasenspitze.

„Lass uns die letzten zwei Kartons hochholen und dann suchen wir einen neuen Schrank im Internet. Deal?"

„Deal!" Ich ging auf sein Friedensangebot ein. Wie könnte ich auch nicht? In einer Beziehung zu leben, bedeutete Kompromisse eingehen zu müssen. Das war mir von vornherein klar gewesen. Dass es aber am Ende so schwer werden würde, hätte ich nicht gedacht. Daher war ich für jeden Strohhalm dankbar, den er mir reichte, war er noch so klein.

Fröhlich drehte ich mich um und lief den Flur entlang. Aus der Wohnstube hörte ich das Geräusch eines Akkubohrers und sah neugierig hinein. Tobias, der Mann von Maja und Vater von Elana, kniete auf der Erde und schraubte gerade die letzte Wand von meiner Vitrine fest. Seine schwarzen langen Haare waren zu einem Zopf nach hinten gebunden und hingen ihm locker über den Rücken.

Maja hatte auf der bequemen Couch Platz genommen und hielt die Augen geschlossen. Elana schien endlich wieder eingeschlafen zu sein und ihre Mutter genoss die Stille.

„Brauchst du Hilfe, Tobi", fragte ich ihn. Er drehte sich zu mir um und lächelte mich breit an. Durch seinen Ziegenbart blitzten seine weißen Zähne auf. Ich fand es immer wieder aufs Neue lustig, wie unterschiedlich doch Tobias und Maja waren.

Sie hatte blondes Haar, er schwarzes. Sie hatte blonde Augen, er braune. Sie stylte sich gerne auf, er trug gerne sein Wacken Shirt. Sie hörte Pop, er Metal. Sie sah aus wie eine Schönheitskönigin und er wie ein Nerd. Ein liebevoller Nerd und der großartigste Papa der Welt. Diese beiden Menschen waren das beste Beispiel dafür, dass Gegensätze sich nun einmal anzogen.

„Tatsächlich könntest du mir helfen. Ich will den Schrank aufrichten und ihn dann in die freie Ecke schieben." Sofort eilte ich an seine Seite und beäugte die schwere Vitrine. Ich war nicht sonderlich stark und bezweifelte, dass ich ihm wirklich unterstützen könnte.

„Okay. Wo soll ich anfassen?", fragte ich unsicher und ging in die Hocke. Tobi erhob sich neben mir und ich konnte seine Knie knacken hören.

„Fass am besten hier an", er zeigte auf die beiden Seiten des Schrankes," und ich hebe ihn hoch. Dann nimmst du ihn einfach nur entgegen. Schaffst du das?" Eifrig nickte ich. Das klang nicht so schwer.

Tobi schenkte mir ein breites Grinsen und ging dann an die Kopfseite des Möbelstücks. „Auf drei, okay?" „Okay", bestätigte ich. „Also. Eins. Zwei. Drei." Die letzte Zahl ging in einem lauten Stöhnen unter, als er an den Rändern anpackte und den Schrank anhob.

So gut, wie ich eben konnte, zog ich an dem Mobiliar und zusammen brachten wir es zum Stehen. Erschöpft stieß Tobias die Luft aus seinen Lungen und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. „Geschafft", verkündete er stolz.

Meine schmucke Vitrine stand in mitten der gemütlichen Wohnstube und wirkte hier fehl am Platz. „Na komm, lass sie uns in ihre Ecke schieben."

Ganz vorsichtig bugsierten wir sie in die linke Ecke, direkt neben das Fernsehregal. Kaum stand sie dort sicher, stand Jona in der Tür und begutachtete unsere Arbeit.

„Sehr gut. Dann hast du jetzt ja wieder einen Platz für deine Schildkrötensammlung." Ein lautes Glucksen entwich meiner Kehle.

„Ja, das habe ich."

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro