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DREIUNDZWANZIG

Am nächsten Tag taten mir alle Knochen im Körper weh. Die zweite Nacht auf der Couch war unruhig und voller Alpträume gewesen. Alpträume über mich und Jona, dass das Kind sich aus meinem Bauch fraß und das war nur die Spitze des Eisberges.

Um einen klaren Kopf zu bekommen, torkelte ich in die Küche und schaltete die Kaffeemaschine ein. Dabei hörte ich Geräusche aus unserem Schlafzimmer und ich trat auf den Flur. Ich hielt den Atem an und lauschte.

Zuerst hörte ich nichts außer der Maschine, die das Wasser erhitzte. Doch dann drang seine Stimme an mein Ohr. Er klang nicht verärgert oder wütend eher sachlich. Seine Worte konnte ich leider nicht verstehen. Zu gern hätte ich gewusst, mit wem er da sprach.

Das Bett knarzte und ich huschte schnell zurück in die Küche. Wenige Sekunden später hörte ich die Tür sich öffnen und Jonas Schritte auf dem Flur.

Ich stand mit dem Rücken zur Tür, wollte ihm nicht ins Gesicht blicken und lieber so tun, als hätte ich ihn nicht bemerkt.

Als die Maschine durch war, griff ich nach der Kanne und schenkte mir ein.

»Du solltest keinen Kaffee trinken!«

Seine Stimme erschreckte mich und ich verschüttete etwas von der kochenden Flüssigkeit auf der Küchenzeile.

»Scheiße«, fluchte ich leise und schnappte mir ein Handtuch. »Musst du mich so erschrecken?« Ich sah ihn wütend an. Dabei musterte ich ihn, versuchte Reue, Trauer oder sonst etwas in seinen Augen zu lesen. Doch er stand mit verschränkten Armen am Türrahmen gelehnt und sah mich ausdruckslos an.

Wo war der fröhliche Jona, der mir immer ein Lächeln schenkte, sobald sich unsere Blicke trafen? Wo war der Jona, der mich in den Arm nahm und ganz fest an seine starke Brust drückte? Wie konnte so etwas Kleines und eigentlich Wunderbares einen solchen Keil zwischen uns treiben?

»Tut mir leid, das wollte ich nicht. Aber du solltest wirklich keinen Kaffee trinken.« Er hob eine Augenbraue und sah mich herausfordernd an.

Daraufhin schnaubte ich bloß und kehrte ihm meinen Rücken zu.

»Ich kann selbst entscheiden, was gut für mich ich!« Mir war selbst klar, dass ich mich wie ein kleines, bockiges Kind anhörte, aber ich hatte keine Lust auf so eine dumme Diskussion.

»Nicky! Du darfst keinen Kaffee trinken, du bist schwanger!«, belehrte er mich.

»ICH WEIß, WAS ICH BIN!«, brüllte ich ihn an und drehte mich zu ihm um. »Ich weiß, dass ich schwanger bin und jetzt aufpassen muss, was ich zu mir nehme! Aber das ist auch mein Körper! Und das heißt, dass ich immer noch darüber zu bestimmen habe!« Ich war so wütend, dass ich meine Hände zu Fäusten ballte, bis sich meine Fingernägel in meine Haut bohrten. »Ich bin kein kleines beschissenes Kind mehr, verdammt! Hör auf, mich so zu behandeln!« Mit diesen Worten drehte ich mich von ihm weg und füllte nun meine Tasse auf.

Ein grummeliges Gefühl sagte mir, dass er recht hatte und etwas in meinem Kopf pikste mich. Vielleicht mein Gewissen?

Ich nahm den Becher in die Hand und schob mich an Jona aus der Küche raus. Mein Handy lag noch immer auf dem Wohnzimmertisch und da wollte ich hin.

Hinter mir konnte ich Schritte hören und wusste, dass mir Jona folgte.

In der Wohnstube stellte ich meinen Kaffee ab und schaltete mein Handy ein. Schnell öffnete ich den Browser und recherchierte, ob und wenn ja wie viel Kaffee Schwangere zu sich nehmen dürfen. Nach wenigen Minuten fand ich einen Artikel, in dem stand, dass schwangere Frauen sehr wohl Koffein zu sich nehmen dürfte, jedoch nur in geringen Mengen und das ein bis zwei Tassen Kaffee am Tag nicht schlimm wären. Aber der Artikel riet auch dazu, lieber ganz die Finger vom Koffein zu lassen.

Ich seufzte laut und linste zur Tasse. Sollte ich sie nun trinken oder besser nicht?

»Mit wem schreibst du?«

Jona riss mich aus meinen Gedanken und erinnerte mich daran, dass er da war. Auch hier stand er im Türrahmen, hatte die Stirn in Falten gelegt und sah mich wütend an.

»Schreibst du mit Max?«

»Bitte?«, platzte es aus mir heraus. Ich war einfach zu perplex, um darauf eine passende Antwort zu finden.

»Ist das ein ja? Ich habe dir gesagt, dass du dich gefälligst von ihm fernhalten sollst!« Er kam einen Schritt auf mich zu und sein Kiefer mahlte. Er sah genauso wütend aus, wie ich mich fühlte.

»Was fällt dir eigentlich ein mich zu bevormunden? Du bist nicht mein Vater!«, spie ich ihm entgegen. Ich war einfach so wütend und enttäuscht von ihm, dass es mir in diesem Moment alles egal war. Selbst dass ich schwanger und Jona der Vater war.

»Hast du ihn mal wiedergetroffen? Ist er vielleicht ...« Jona stockte und schien sich zusammenreißen zu müssen.

»Ist er was?«, fragte ich ihn und stand auf. Egal, was er zu sagen hatte, er sollte es gefälligst ausspucken.

Jona setzte bereits an, doch die Klingel unterbrach ihn.

Ich sah Richtung Tür und dann wieder zu ihm. Etwas wie Erleichterung huschte über sein Gesicht und ein Eisblock legte sich schwer in meinem Magen nieder.

»Jona ...«, setzte ich an, jedoch drehte er sich bereits um und drückte den Türöffner.

Ich konnte es summen hören und musste schlucken. Er hatte vorhin im Schlafzimmer telefoniert. Wen hatte er bloß angerufen. Seine Schwester? Einen Freund? Oder vielleicht sogar Max? Die letzte Idee verwarf ich direkt. Wieso sollte er ihn anrufen? Er hatte doch noch nicht einmal seine Nummer.

»Wer ...?«, fragte ich, doch da öffnete er bereits die Tür und mein wahrgewordener Alptraum stand vor der Tür - Jonas Vater.

»Heinrich, was machen Sie hier?«, stammelte ich. Mein Mund fühlte sich plötzlich trocken an und mein Herz raste in der Brust.

Statt mir zu antworten, starrte er mich bloß mit einem kalten Blick an, wandte sich dann zu Jona, klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter und murmelte etwas an sein Ohr, das ich nicht verstand.

Mit einem Mal wurde mir kalt und ich hatte das Gefühl, als wäre ich plötzlich in der Arktis und nicht mehr im sommerlichen Lübeck.

Das Blut rauschte mir in den Ohren und ich hatte mit Schwindel zu kämpfen. Ich verstand einfach nicht, was Jonas Vater hier wollte, warum er ihn angerufen hatte?

Leise unterhielten sie sich, ignorierten mich eiskalt. Als sich die beiden Männer mir endlich wieder zuwandten, war mein Herz bereits gefroren. Selbst weinen konnte ich nicht, die Flüssigkeit war bereits in meinen Augen zu Eiskristallen erstarrt.

»Sie wollen meinem Sohn also ein Kuckuckskind unterjubeln?«

Schockiert öffnete ich den Mund und starrte ihn einfach nur an. Diese Unverfrorenheit und direkte Art überrumpelte mich.

»Wie ... wie kommen Sie darauf?«, stammelte ich. Meine Augen brannten, doch keine Träne rann mir aus dem Augenwinkel.

»Jona hat mir alles erzählt über Sie und diesen Max.« Er spuckte den Namen meines besten Freundes nur so aus und versetzt mir damit einen Stich.

Meine Knie gaben unter mir nach und ich sackte auf die Couch. Ich sah zu Jona, der mir nicht in die Augen sah und stattdessen den Boden fixierte. Dann wieder hinüber zu Heinrich, der mich kalt musterte. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich nur ein dünnes Shirt und eine kurze Hose trage, keinen BH, keine Socken. Ich schlang die Arme um mich und erwiderte: »Max ist mein bester Freund und ich habe ihn schon länger nicht gesehen.« Meine Stimme klang brüchig, so als hätte ich die ganze Nacht geschrien.

»Länger heißt vermutlich so vier bis sechs Wochen. Das würde dann auch mit Ihrer Schwangerschaft übereinstimmen.« Er sagte das so abgeklärt, als wäre es Fakt und nicht Fiktion.

»Was?« Ich blinzelte ein paar Mal und hatte mich dann endlich gefangen. »Nein! Ich hatte nichts mit Max, also zumindest nicht, seit ich mit Jona zusammen bin. Er ist der Vater, nicht Max!« Dabei zeigte ich auf meinen Freund und sah die beiden fassungslos an.

»Sie brauchen es nicht zu leug...«

»Warte!«, Jona unterbrach seinen Vater und kam einen Schritt auf mich zu. Er kniff seine Augen zusammen und deutete mit dem Finger auf mich. »Heißt das, du hattest wirklich etwas mit ihm?«

Scheiße! Warum hatte ich nicht meine Klappe halten können. Ich schluckte. Dann nickte ich.

In Jonas Gesicht machte sich erst Fassungslosigkeit breit, dicht gefolgt von Wut und zum Schluss blanker Zorn!

»Er ist dein Ex? Und du triffst dich noch mit ihm? Wann wolltest du mir das sagen?« Bei jeder Frage kam er einen Schritt näher, bis er direkt vor mir stand. Er baute sich bedrohlich vor mir auf und ich drückte mich instinktiv ins Kissen.

Meine Unterlippe bebte, als ich erwiderte: »Wir waren nie zusammen! Wir sind nur Freunde!«

Doch das schien ihn nicht zu beruhigen, sondern im Gegenteil eher anzustacheln.

»Freunde? Ficken Freunde etwa miteinander? Oder bitte etwas einfügen'«

»Ich habe dich nicht mit ihm betrogen!«; spie ich ihm entgegen und das Eis in meinen Augen schmolz bei meiner aufkeimenden Wut. Dicke Tränen kullerten mir nun die Wange hinunter und ich fing an zu schluchzen. »Verdammt, Jona! Du bist der Vater!«

»Das glaube ich dir nicht!« Er hob die Hand und holte aus.

Ich zuckte zurück, riss meine Augen auf und hielt den Atem an. Ein Arm schoss vor und hielt Jona davon ab, mich zu schlagen.

»Es reicht, Jonathan!«, fuhr sein Vater ihn an.

Jona riss sich von seinem Vater los, stürmte aus der Wohnstube und ich hörte die Haustür zuschlagen. Dann folgte Stille, die nur durch mein Schniefen unterbrochen wurde.

Apathisch starrte ich auf die Vitrine mit den Schildkröten. Wie schön war es, als mein einziges Problem darin bestand, dass ich meinen Freunden nicht sagen konnte, dass ich keine Schildkröten mochte. Nun saß ich hier auf einer Couch, die nicht mir gehörte, in einer Wohnung, die nicht über einen Namen lief, mit einem Kind im Bauch, dessen Vater gerade fluchtartig den Raum verlassen hatte. Konnte es noch schlimmer werden?

Heinrich räusperte sich und sagte: »Sei sollten besser gehen. Sie sind hier nicht länger erwünscht.«

Ich sagte nichts. Mein Kopf war leer, da war gar nichts mehr.

Bevor auch er die Wohnung verließ, richtete er erneut das Wort an mich. »Sie hätten das Geld nehmen und mit ihrem Liebhaber gehen sollen. Jetzt haben sie das bekommen, was sie verdient haben.« Damit fiel ein zweites Mal die Tür ins Schloss und ich saß allein auf der Couch und starrte weiter geradeaus.

Ich presste mir ein Kissen auf den Bauch, umklammerte mein Knie und weinte bittere Tränen. Die ganze Fahrt bis zu Max hatte ich kein einziges Wort gesprochen. Selbst am Telefon hatte ich kaum etwas herausgebracht, aber das war bei Max auch nicht nötig. Er wusste immer, wann es mir schlecht ging. Es hatte keine Stunde gedauert, da stand er vor meiner Tür, half mir das Wichtigeste einzupacken und hat mich wortlos zum Auto gebracht.

Das war nun zwei Stunden her und ich saß noch immer stumm auf seiner Couch und weinte vor mich hin. Weinte um den Mann, den ich zu lieben geglaubt hatte. Weinte um den Vater meines ungeborenen Kindes. Weinte um eine Zukunft, die nun in Scherben lag.

Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Max mit zwei dampfenden Tassen Tee in die Wohnstube kam und sie auf den Tisch vor mir abstellte. Dann setzte er sich zu mir und nahm mich in den Arm. Erschöpft fiel ich gegen ihn und vergrub mein Gesicht in seinem Shirt.

Seine Wärme und Geborgenheit trösteten mich etwas, doch noch immer wurde ich von Schluchzern geschüttelt.

Liebevoll strich er mir über den Rücken und bettete sein Kinn auf meinem Scheitel. Er sagte kein Wort, setzte mich nicht unter Druck und dafür liebte ich ihn. Er war einfach der beste Freund, den man nur haben konnte.

Als es keine Tränen mehr zum Weinen gab und ich Schluckauf vom ganzen Schluchzen bekam, setzte ich mich auf und nippte an dem mittlerweile nur noch lauwarmen Tee. Erst dann durchbrach die Stille.

»Was ist passiert?«, flüsterte er, als hätte er Angst, dass ich bei einem zu lauten Geräusch einfach die Flucht ergreifen könnte.

Ich schüttelte bloß den Kopf, war nicht dazu in der Lage, eine vernünftige Antwort zu formulieren. Stattdessen nippte ich weiter an meinem Tee und trank ihn mit wenigen Zügen aus. Dann sank ich zurück in die Kissen, zog die Knie an und machte mich ganz klein.

Wie gern würde ich doch die Zeit zurückdrehen zu dem Moment, als ich Jona das erste Mal begegnet war. Ich hätte ihn ignorieren sollen, nicht auf seine Flirtversuche eingesehen sollen. Dann wäre mir dieses Drama und die Schwangerschaft erspart geblieben. Vielleicht würden Max und ich dann immer noch ab und an das Bett teilen, ganz unverbindlich. Das hatte mir gefallen, keine Verpflichtungen. Eine solide Freundschaft mit einem Plus.

Max legte einen Arm auf die Lehne und strich mit seinem Daumen sanft über meine linke Schulter. Sein Kopf sackte nach vorn und seine Stirn berührte mich an der anderen Schulter.

»Hat dir Jona etwas angetan?«, fragte er immer noch leise.

»Er hat mich verlassen«, wisperte ich. Meine Stimme klang in meinen Ohren so fremd, so gebrochen. Als wäre ich nicht mehr dieselbe Frau, die bei Jona eingezogen war.

Darauf reagierte Max nicht.

In Gedanken ging ich durch, was ich alles verloren hatte. Meine Wohnung, meinen Freund, mein Herz, meine Katzen. Ich hatte den Ort des Geschehens so schnell verlassen, dass ich keinen Gedanken an Lucy und Casimir verschwendet hatte. Erneut kullerten mir Tränen über die Wange, tropften auf das Kissen. Das Geräusch klang unnatürlich laut in der sonst stillen Wohnstube.

Max löste sich von mir und drückte mir einen Kuss auf die Schulter. Dann umfasste er mein Kinn und brachte mich dazu, ihn anzusehen. Jedoch ging mein Blick durch ihn hindurch, ich sah ihn nicht richtig.

Zärtlich küsste er meine Wangen und ich schloss die Augen, presste meine Lippen zusammen, damit ich nicht wider zu schluchzen anfing.

Dann drückte er mir auch einen Kuss auf jedes Lid, strich mit seinen Daumen die Tränen von meinen Wangen. Als ich seinen Atem auf meinem Gesicht spürte, da ich ihn wieder an.

In seinen Augen spiegelten sich seine Emotionen wider. Er sah gebrochen aus, als hätte man ihm gerade das Herz aus der Brust gerissen und nicht mir. Nun umschloss er mein Gesicht mit beiden Händen und kam mir verdammt nah.

Ich wusste nicht, was ich machen sollte, und ließ es geschehen.

Dann näherten sich seinen Lippen meinen und er küsste mich. Ganz sacht wie ein Schmetterling legte er seinen Mund auf meinen und ich schloss die Augen, genoss für einen Moment das Gefühl von Wärme.

Er löste sich wieder von mir und sah mich eindringlich an. Liebe war in seine Augen gedrungen, Liebe und Schmerz.

Den restlichen Abend verbrachten wir einander gekuschelt auf der Couch, bis ich irgendwann vor Erschöpfung einschlief.

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