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Freiheit

Katherina holte tief Luft, mobilisierte ihre Arme und Beine und versuchte ihren Kopf zu leeren. In wenigen Minuten würde sie auf die Bühne treten und die Clara tanzen, die weibliche Hauptfigur im Nussknacker. Eigentlich würde sie bereits auf ihnen stehen, auf den Brettern, die für manche die Welt bedeuten, aber da ein Techniker zu spät war, verzögerte sich das Aufgehen des ersten Vorhangs. Nervös schritt Katherina in ihrer Garderobe auf und ab. Sah die Puderquasten, die Kostüme, die Fotos, die an ihrem Schminkspiegel klemmten: Sie im Scheinwerferlicht, scheinbar schwerelos, vor einem Meer aus Zuschauer*innen, deren Köpfe im Dunkel des Raumes ineinander verschwammen. Sie als glänzender Fixpunkt.

Adrenalin durchströmte Katherinas Körper, sie versuchte es herauszuschütteln. Das Gefühlsgemisch aus kribbelnden Hormonen und Lampenfieber, das unruhig schlagende Herz, hatte sie nie gemocht. Bereits damals nicht, als sie in ihrem ersten Tutu der Star jeder Aufführung ihrer Ballettschule gewesen war. Geräuschvoll umhüllt von der Musik und dem Applaudieren des Publikums, aber innerlich taub.

Mit drei Jahren hatte sie zu tanzen begonnen. Es war so lange her, dass sie gar nicht mehr wusste, ob es ihr Traum gewesen war, zum Ballett zu gehen, oder ob er ihr von anderen tröpfchenweise eingeflößt wurde. Irgendwo zwischen den tausendsten Pliés, Arabesques, Pirouetten und Développés hatte sie sich zu fragen begonnen, wo sie ihre Entwicklung abseits der Ballettstange hinführen sollte.

Katherina erinnerte sich an ein paar zu schnell verflogene Monate, in denen sie mit dem Tanzen pausieren musste. Sie hatte viel zu früh mit dem Training auf Spitzenschuhen begonnen und ihre Füße schmerzten, aber sie lag im Gras und war glücklich. Sie atmete die frische Luft ein, die ihr viel besser bekam als der alte Muff der Trainingshallen, hatte endlich Zeit, sich mit Freunden zu treffen, zu lachen, zu lesen, zu leben. Zaghaft hatte sie ihre Eltern schließlich gefragt, ob sie nicht mit dem Ballett aufhören, zumindest weniger trainieren dürfe. Sie sei zu talentiert, um aufzuhören, zu begabt, um nicht berühmt zu werden, lautete die Antwort.

„Katherina, auf Position, bitte!" 

Der Ruf durchbrach die Ruhe ihrer Garderobe. Ein letztes Mal ließ sie, in der Hoffnung, ihre innere Schwere abstreifen zu können, sanft ihre Arme und Beine in der Luft kreisen und ging zur Bühne.

Ein tosender Beifall erfüllte das Theater, als Katherina sich am Schluss des Stücks verbeugte. Ihre Anmut, ihre Grazilität, ihre perfekten Bewegungen und ihr Strahlen hatten alle Anwesenden in ihren Bann gezogen. Jubelschreie und bewunderndes Pfeifen drangen an ihre Ohren. Den Rücken gestreckt, den Kopf erhoben, verabschiedete sich Katherina vom Ballett. In den wenigen zusätzlichen Minuten, die sie heute in ihrer Garderobe gehabt hatte, hatte sie entschieden, dies sollte ihr letzter Auftritt gewesen sein.

Von nun an wollte sie frei sein.

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