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Wüste

„Wir hätten gern eine Waffel mit einer Kugel Zitrone und eine mit einer Kugel Schoko."

„Hey! Was ist, wenn ich jetzt etwas anderes gewollt hätte?"

„Du nimmst seit Jahren Zitrone, ich bin mir ziemlich sicher, dass du gerade einfach nur mit mir streiten willst, weil du das noch lieber magst als Zitroneneis."

„Aber was ist, wenn ich gerade heute mal was Neues ausprobieren wollte. Jetzt werde ich dank dir wieder beim gewöhnlichen Alltagstrott bleiben."

„Ach so. Da du ja so experimentell bist."

„Weißt du, manchmal hasse ich dich dafür, dass du mich so gut kennst."

Das war gestern. Fünf Minuten bevor mein Leben in sich zusammen brach. Wie ein Haus, das von einer Bombe getroffen wurde. Mit viel Zerstörung. Aber leise. Als hätte jemand den Ton vom James-Bond-Film abgedreht. Was zurückbleibt, ist eine Wüste. Eine Wüste mit einem Bombenkrater, die du nicht sehen kannst. Nicht sehen sollst.

Ich will schreien, will dir den Staub meiner Wüste ins Gesicht werfen, will dass du sie siehst, dass du stehen bleibst, dass ich dir wichtiger bin als deine Träume.
Aber ich tue nichts davon. Rein gar nichts. Stock steif stehe ich da. Zusammen mit meiner Wüste in einer Blase, die ich nicht platzen lasse.
Dir zu Liebe. Denn du sollst verdammt noch mal deinen Träumen hinterlaufen und dich dabei einen Dreck um mich scheren. Ich muss mir das einreden. Versuchen, nicht egoistisch zu sein. Versuchen zu lächeln. Versuchen, dir einfach alles Gute zu wünschen.
Die Worte kamen nur ganz leise über meine Lippen. Ich hatte gehofft, dass du merkst, wie schwer mir das fällt. Obwohl ich dich nicht aufhalten will. Ich will alles tun und gleichzeitig gar nichts.

Vielleicht hast du es ja gemerkt. So wie du immer alles meinen Augen ablesen konntest. Aber du wolltest es nicht sehen. Du hast dir selbst gesagt, dass du erst stehen bleibst, wenn ich dich laut darum bitte. Weil du dir eigentlich nicht einmal selbst sicher bist, ob es das ist, was du willst. Es ist das, was du immer wolltest. Aber willst du es jetzt noch? Jetzt wo es wirklich passiert, wo du mich wirklich hier stehen lassen musst, wo du wirklich alleine gehen musst. Keiner von uns weiß, was richtig ist. Schlau ist man immer erst hinterher. Wir warten alle darauf, dass jemand uns sagt, was wir tun sollen. Dass es irgendein Zeichen gibt, nur einen Weg, nicht tausende.

Der, den du eingeschlagen hast, nennt sich Weggehen. Meiner wird es wahrscheinlich sein, hier zu bleiben, vielleicht irgendeine blöde Ausbildung anzufangen, Kinder kriegen, einsam werden.
Die unbeschwerten Jahre, wo uns jeder sagte, was wir machen sollen, sind vorbei. Die Jahre, in denen unsere einzige Wahl darin bestand, ob wir Zitronen- oder Schokoeis bestellen sollen.
Ich werde hier bleiben. Muss. Denn für die Wege, die deinen gleichkommen würden, müsste ich über große Hürden springen und ich bin grauenhaft im Springen. Springen würde Schmerz bedeuten. Nicht nur für mich, sondern auch für andere. Auf dem Boden zu bleiben heißt nur Schmerz meinerseits. Also sollte es sich richtig anfühlen.

Stattdessen habe ich Angst. Davor, Dinge nicht zu tun und mir später zu wünschen, sie getan zu haben. Davor, dass du mich vergisst. Davor, dass so weit entfernt von hier jemand anderes auf dich wartet. Jemand, mit dem du nicht so viele Erinnerungen teilst wie mit mir, aber der da ist und der nicht so viele Probleme hat wie ich. Über den du nicht so viel nachdenken musst.

Ich habe mich immer noch nicht bewegt. Der Zug kommt langsam ins Rollen. Ich sehe dein Gesicht in der Scheibe und im nächsten Moment nicht mehr, weil der Winkel nicht mehr stimmt. Ich sollte dir winken, dem Zug hinterher laufen und freudig noch ein letztes Mal dein Gesicht sehen wollen. Aber ich bewege mich nicht. Dünne, salzige Ströme laufen über meine Wangen und meine Brust zerreißt sich vor Sehnsucht. Vor Unfähigkeit.
Bald ist der Zug nur noch ein kleines Viereck in der Ferne und dann wird er ganz um die Ecke verschwinden. Dann wirst du endgültig weg sein. Weg. Nicht mehr bei mir. Nicht mehr an meiner Seite. Ich war zu abhängig von dir. Hatte zu viel Vertrauen darin, dass sich nie etwas ändern würde. Jetzt weiß ich nicht, was ich tun soll. Es ist, als hätte mein Leben nur an dir gehangen. Als wäre es nur durch dich ein Leben gewesen. Ich rede mir ein, dass sich das nur in diesem schrecklichen Moment so anfühlt. Ob das die Wahrheit ist, kann ich nicht sagen.
Ich habe dich trotzdem nicht aufgehalten. Denn ich will nicht diejenige sein, die dafür verantwortlich ist, dass du dir später wünschst, doch gegangen zu sein. Aber ich weiß, dass du bleiben würdest, wenn ich dich darum bitte. Auch wenn ich damit deine Träume zerstören würde.

Ich werde das Haus in mir nicht wieder aufbauen können, denn es fehlen entscheidende Teile.

Du fehlst.

Das Einzige, was mir bleibt, ist die Erinnerung. Meine Erinnerung ist die Hälfte von mir. Und die Hälfte von mir ist eine Erinnerung. Denn ich bin eine Wüste mit der Hoffnung auf Regen. 

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