Fair
Sie ist jeden Tag ein Teil von uns, sie zeigt anderen, wer wir sind und macht uns aus: Kleidung. Aber obwohl wir so viel mit ihr verbinden, denken die meisten von uns doch nicht wirklich darüber nach.
Darüber, dass T-Shirts für 5 Euro kaum fair produziert sein können. Darüber, dass die verwendete Baumwolle tausende Liter Wasser verbraucht, mit Unmengen von Pestiziden angebaut wurde und genmanipuliert ist. Darüber dass das Färben und Verarbeiten der Stoffe unter dem Einsatz von giftigen Chemikalien geschieht, die ungeklärt in die Flüsse geleitet werden. Darüber, dass Näherinnen nur einen Mindestlohn von umgerechnet 100 Euro im Monat bekommen, der nicht zum Leben reicht. Darüber, dass sie 12-Stunden-Schichten arbeiten müssen, Diskriminierung und Gewalt zu spüren bekommen und gesundheitliche Probleme davon tragen. Darüber, dass die Fabriken häufig nicht ausreichend gesichert sind und es viele Brände oder Gebäudeeinstürze gibt.
Dieses Problem kostet Menschenleben! Es ist eine Katastrophe für unseren Planeten!
Zu verantworten haben das eigentlich die großen Fast-Fashion-Labels wie Primark, H&M oder C&A. Und trotzdem sind es die Menschen in Indien, China oder Bangladesch, die diese Verantwortung tragen müssen. Denn der Lieferkette fehlt es an Transparenz. Nicht einmal die Marken selbst wissen meist, wo ihre Kleidung eigentlich produziert wurde. Dadurch lässt sich der Schuldige gar nicht finden.
Aber auch wir Konsumenten haben in diesem Sinne keine ganz reine Weste. Brauchen wir diese viele Billigkleidung in unseren Schränken überhaupt, die wir nur gekauft haben, weil sie gerade im Trend ist? Kleidung beeinflusst unser Leben doch viel zu sehr. Wir sind manipuliert von den Teilen, die uns die Reichen und Schönen zeigen.
Natürlich ist faire Mode nicht billig. Denn es ist Kleidung, die von Menschen hergestellt wurde, die ebenso ein Leben haben wollen wie wir. Wann fangen wir endlich an, das wertzuschätzen? Können es nicht statt 30 Billig-Shirts lieber 10 fair produzierte Oberteile sein, die wir auch tragen? Es gibt heutzutage viele junge, coole Labels, die auf Nachhaltigkeit setzen, wie z.B. Dedicated, Two Thirds, Everlane oder Armedangels.
Eine andere ebenfalls sehr ökologische Art, gut auszusehen ist Second-Hand-Mode. Sie ist billig und noch dazu meist ausgefallen. Chemikalien, die bei der Produktion der Kleidung verwendet wurden, haben sich mittlerweile meist rausgewaschen und richten keinen Schaden mehr an auf unserer Haut und im Grundwasser. Kaufen könnt ihr sie online z.B. bei Kleiderkreisel, Rebelle, Zadaa und vielen, vielen mehr. Was noch mehr Spaß macht, ist die örtlichen Second-Hand-Shops und Flohmärkte abzuklappern und nach Lieblingsstücken zu suchen.
Unsere Gesellschaft ist in diesem Sinne auf einem guten Weg. Es gibt immer mehr Auswahl an nachhaltiger Mode und auch Fast-Fashion-Riesen fangen an zu erkennen, dass Ausbeutung nicht mehr in ist. Transparenz wird immer größer geschrieben und auch wir Konsumenten verändern langsam unsere Einstellung.
Vielleicht denkt ja der eine oder andere von euch mal darüber nach (wenn er es nicht schon längst getan hat). Gern könnt ihr mir eure Meinung zu diesem Thema sagen.
Ich persönlich hatte mich bis vor kurzer Zeit auch nicht mit dem Thema beschäftigt und habe munter eingekauft. Doch dann entschied ich mich im Sommer 2019 dafür, meine Facharbeit darüber zu schreiben und plötzlich änderte sich das. Mittlerweile habe ich keine Lust mehr, die großen Billigläden zu durchstöbern und den chemischen Geruch der Textilien zu schnuppern. Ich bemühe mich, nur noch das zu kaufen, was ich wirklich brauche und lieber ein wenig mehr zu bezahlen.
Im Rahmen der Facharbeit steht auch eine Umfrage, an der ihr gern teilnehmen könnt. Den Link dazu findet ihr auf meinem Profil im Anhang an die Bio.
Danke fürs Lesen
Swea
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