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3 | June

Gähnend schob ich eilig die Tür zu. Obwohl ich die gestrige Autofahrt lange geschlafen hatte, war ich nach dem Zusammentreffen mit Jason direkt ins Bett gegangen. Einerseits war ich damit Esthers und Floras Fragen ausgewichen und andererseits hatte ich es wohl einfach nötig gehabt.

Seit dem Unfall hatte es keine Nacht ohne Albträume gegeben, bis heute Nacht. Alleine bei dem Gedanken daran stiegen mir die Tränen in die Augen und ich blieb am nächsten Korridor stehen, um tief durch zu atmen. Ich hatte mit fest vorgenommen nicht mehr in der Trauer zu versinken!

Wütend auf mich selbst wischte ich mir mit einer harschen Bewegung über die Augen. Konzentration! Mein Blick schweifte über die drei Gänge vor mir. Esther war immerhin noch so freundlich gewesen und hatte mich geweckt, bevor sie mit Flora verschwunden war. Jetzt musste ich selbst zum Speisesaal finden.

Instinktiv nahm ich den rechten Gang und joggte am Ende die imposante Treppe zur Eingangshalle hinunter. Mein Orientierungssinn ließ mich anscheinend doch nicht ganz im Stich. Gestern hatte ich den Weg zu unserem Zimmer auch selbst gefunden. Was ich davon halten sollte, dass Esther mich über Flora bereits nach fünf Minuten vergessen hatte wusste ich nicht. An unserer alten Schule waren wir mit drei anderen Freunden sehr beliebt gewesen und auch wenn Esther aus keiner berühmten Magie Familie stammte hatte sie immer wie selbstverständlich dazu gehört.

Die meisten sahen uns nur als arrogante Spießer, welchen Druck die meisten Eltern auf ihre Kinder ausübten konnten sie nicht nachvollziehen. Ich hatte mit meiner Familie wirklich Glück.. gehabt. Mir hatte immer nur die Presse zu schaffen gemacht. Meine Eltern und Brüder schafften es aber immer unsere Privatsphäre zu bewahren und es waren immer alle für mich da. Jetzt hatte ich nur noch Cole und Dexter, denn Mum und Dad waren ja...

Ich brachte es nicht über ich den Gedanken zu beenden und ballte meine Hände zu Fäusten. Basta!
Hatte ich mir nicht eben noch vorgenommen nicht daran zu denken? Dennoch kamen immer wieder Gedanken daran auf und selbst die eiserne Mauer, die ich um die Erinnerung errichtet hatte, hielt sie nicht auf.

Auf der Suche nach Ablenkung und Frühstück lenkte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf den Weg. Sobald ich die Empfangshalle verließ und den Gang entlang lief kamen mir einige Schüler entgegen. Das zeigte mir einerseits wie spät ich war und andererseits, dass ich auf dem richtigen Weg war. Meine Schritte beschleunigten sich und rannte, bei der nächsten Abbiegung, schon wieder in jemanden hinein.

"Kannst du nicht aufpassen?", wurde ich auch schon angefaucht, bevor ich überhaupt auf sehen konnte. Eilig trat ich einen Stück zurück. Wieso lief ich hier eigentlich jeden Tag in jemanden rein?!

"Tut mir leid. Ich-", ich stockte. Vor mir stand ein Mädchen, dass mich etwas überragte. Sie hatte ihre schwarzen Haare zu einem unordentlichen Pferdeschwanz gebunden und funkelte mich mit stechend grüne Augen erbost an.
Bitte sag mir jemand, dass ich träume. Diese Augen waren mir von gestern noch sehr gut im Kopf geblieben und das war eigentlich nicht die Ablenkung, die ich gesucht hatte.

"Was starrst du so?", giftete sie weiter und ich spürte wie mir das Blut in die Wangen schoss. Was war bloß mit mir los?

"Ich war von deiner Schönheit geblendet, bitte entschuldige", mit einem eleganten Knicks schob ich mich an ihr vorbei, bevor sie die Fassung wieder erlangt. Mein Konter schien sie eindeutig überrascht zu haben. Dabei war das nicht mal sehr originell gewesen. Von meinen zwei älteren Brüdern hatte ich mir in einigen Dingen wirklich zu viel abgeschaut.

Eine gute Sache dabei war allerdings, dass ich auf fast jeden Spruch einen guten Konter hatte. Wenn ich mich nicht gerade in einem stechend grünen Augenpaar verlor...
Und damit meinte ich nicht die letzte, sondern vorletzte Begegnung mit diesem.

Ein Blick über die Schulter zeigte mir, dass das Mädchen mir nicht gefolgt war und ich mich auf das fast leer gefegte Buffet konzentrieren konnte. Sofort fielen mir ein letztes schrumpliges Brötchen, ein paar Scheiben Käse und eine halbe Avocado auf, die einsam alleine auf den großen Platten lagen. Das sollte reichen, viel aß ich Morgens generell nicht und wer zu spät kam sollte sich nicht beschweren.

Mit dem belegten Brötchen verließ ich den Saal auch gleich wieder und kramte mit einer Hand meinen Stundenplan aus meinem Rucksack. Kräuterkunde stand ganz oben für die ersten beiden Stunden.

Das war zwar nicht mein bestes Fach, aber meine Noten hielten sich knapp über dem Durchschnitt. Was wir danach hatten sagte mir schon mehr zu. Sport. Wenn ich eines war, dann sportlich.

Mit einem seufzten steckte ich den Plan wieder weg und verließ das Hauptgebäude. Der Himmel wurde von dunklen Wolken bedeckt und auf dem Weg hinunter zu den Gewächshäusern verlor ich mich in dem tristen Grau.

Die Zeit nach dem Unfall hatte ich keinen Sport gemacht. Bis auf den einen oder anderen Spaziergang hatte ich mich nicht draußen aufgehalten. Davor habe ich Sport geliebt und ich tue es immer noch, aber mir fehlte das Training. Zur Zeit fühlte ich mich einfach nur schwach.
Bei diesen Gedanken kam der ganze Frust, die Trauer und Wut wieder in mir hoch.

Wieso musste mir das auch passieren?
Ich hatte quasi das perfekte Leben. Was hatte ich dem Universum angetan, dass es mir das antat?
Wütend trat ich gegen einen Stein, an dem ich vorbei lief und spürte wie meine Magie brodelte.

Meine Magie, die ich seit dem Unfall nicht benutzt hatte.

Meine Magie, die doch so mächtig sein sollte.

Meine Magie, über die alle immer gestaunt haben, weil ich sie so perfekt beherrschte.

Meine Magie, mit der ich im Einklang war.

Meine Magie, die mir höchstwahrscheinlich das Leben gerettet hat.

Meine Magie, die nicht da war, als ich sie wirklich gebraucht hatte!
Um all die Menschen im dem Flugzeug zu retten, um meine Eltern zu retten!

Von wegen Kontrolle.
Von wegen mächtig.
Von wegen ich bin mit meiner Magie im Einklang.

Meine Magie rebellierte. Ich hatte sie seitdem Vorfall ignoriert und jetzt wollte sie benutzt werden.
Ich spürte wie mir die Kontrolle entglitt und ich began überzukochen, wie einen Topf, den man auf dem Herd vergessen hatte.

Mit einem verzweifelten Schrei streckte ich die Arme aus und ließ meiner Magie freien Lauf. Wenn ich mich überhaupt gewährt hatte, dann fiel spätestens in dem Moment, in dem meine Gefühle ausbrachen, jeglicher Widerstand in sich zusammen.

Der See unter mir schlug Wellen und die Wolken über mir öffneten ihre Schleusen. Wie eine Sturmflut hämmerte das kalte Regenwasser auf die Erde, doch es störte mich nicht im geringsten.

Ich spürte jeden einzelnen Regentropfen um mich herum und begann das Wasser zu formen. Mit meiner Magie bildete ich rauschende Wasserbänder, die mich umkreisten. Stück für Stück verbanden sie sich und mit jedem geschlossenen Luftloch, spürte ich, wie meine Magie sich beruhigte. Nach einigen Minuten umschloss mich ein Wassertornado. Langsam, aber sicher, verlor ich mich in dem stetigen Rauschen des zirkulierenden Wassers und schloss für den Moment Frieden mit meiner Magie.

Es würde mir nicht weiterhelfen sie zu unterdrücken, dass hatte sie mir soeben mehr als deutlich gezeigt. Meine plötzliche Wut auf mich selbst wurde von der Strömung mitgerissen und verlor sich in dem wirbelnden Blau.

Ich nutzte meine gesamte Energie um den zehn Meter hohen Wirbel instand zu halten und langsam spürte ich, wie meine Kräfte schwächer wurden. Mit einem tiefen Atemzug holte ich Alles aus mir raus und genoss das Gefühl.

Zu lange hatte ich mich nicht mehr ausgepowert und wie meine Mutter immer sagte konnte die Magie nur wachsen, wenn man sie nicht zu etwas zwang oder einsperrte. Man musste sie als ein Teil von sich selbst akzeptieren. Die Magie war ich und ich die Magie. Wir waren eins. In letzter Zeit hatte ich das verdrängt. Ich hatte meine Magie, mich selbst, verleugnet. Das war falsch gewesen.

Jetzt genoss ich meine Macht in vollen Zügen, wie schon lange nicht mehr.

Jedoch begann meine Energie sich nun dem Ende zu zu neigen und ich verlangsamte die Strömung. Mit kontrollierten Bewegungen teilte ich das Wasser.

Mit dem nächsten tiefen Atemzug breitete ich schwungvoll meine Arme aus und ließ den Regentropfen wieder ihren Lauf. Das Wasser, welches sich um mich herum gesammelt hatte, verteilte sich in alle Himmelsrichtungen, bevor es zu Boden fiel.

Ausgepowert ließ ich mich auf die Knie fallen. Bis auf ein paar letzte Tropfen war meine Magie verbraucht.

Der Regen trommelte nun wieder gleichmäßig auf mich nieder. Dieses vertraute kühle Nass, diese Macht. Ich musste zugeben, ich hatte sie vermisst. Ohne sie war ich nicht ich und es war egal wer mich sah, egal was man dachte.

Das war ich.

°°°

Nach langem mal wieder ein Kapitel.
Ich hoffe es gefällt euch und es geht nicht zu schnell.. Schreibt gerne was ihr von dem Ganzen haltet!

Noch einmal etwas überarbeitet - Ich habe einen kleinen Teil weggenommen, aber der wird später noch seinen Platz finden ;)

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