Ich schreckte urplötzlich aus meinem Schlaf. Seit längerem hatte ich ein seltsames krachen der Äste wahrgenommen allerdings dachte ich anfangs es sei ein Tier oder der Wind.
Nun war ich mir aber sicher das dies nicht der Fall war.
Definitiv bin ich nicht alleine gewesen.
Ich griff zu meinem Messer um auf alles gefasst zusein. Das ich mit meiner Waffe nicht sonderlich weit kommen würde war mir bewusst denn es hatte wirklich schon seine besten Tage hinter sich.
Doch das war mir egal - für den Anfang würde es reichen.
,, Wer auch immer hier ist- komm heraus und zeige dich!" gab ich entschlossen von mir.
Mit hochgehobenen Händen trat eine relativ große Person hinter den Bäumen hervor und erst als diese sich mir näherte konnte ich erkennen das es Finley war, welcher mich wohl die ganze Zeit begleitet hatte ohne das ich davon etwas mitbekam.

,, Was machst du denn hier?!" sprach ich voller Entsetzen zu ihm.
,, Dich auf deinem Weg begleiten. Aber begrüßt man so einen Freund? Zudem bin ich im Auftrag meines Vaters hier. Er ist der Meinung wir seien es dir schuldig nach dem was passiert war.."
In Finley's Stimme lag ein Hauch von Trauer und Verzweiflung.
,, Ich bin all die Zeit ohne Hilfe zurecht gekommen! Wieso sollte ich ausgerechnet jetzt jemanden an meiner Seite brauchen?!"
,, Weil du jemanden brauchst der dich rettet- nicht wahr?"
Finley's Worte trafen genau in mein Herz. Meine Augen weiteten sich ein wenig und ich war sprachlos. Ich fragte mich selbst, woher er das wusste jedoch traute ich mich nicht nachzufragen denn dann würde ich es ja eingestehen das ich jemanden brauchte.. aber genau das wollte ich nicht!

,, Wie du siehst geht es mir gut! Du kannst wieder gehen!" fuhr ich ihn aus meiner Verzweiflung an.
,, Das werde ich aber nicht. Ich werde dich bis zu deinem Heimatort begleiten ob dir das passt oder nicht." entgegnete er mir kurz und knapp und machte sich einen Schlafplatz zurecht.
* Der meint das ja todernst..* kam es mir in den Kopf und ich hatte das Bedürfnis ihn mal so richtig in die Schranken zuweisen: ,, Jetzt Hör mir mal gut zu Finley! Ich habe weder Lust noch Zeit mit dir durch die Gegend zu laufen! Und außerdem gibt es für mich keinen Heimatort mehr! Also verschwinde gefälligst wieder!"
Er legte sich auf seine Schlafmatte und rutschte hin und her um eine geeignete Schlafposition zu finden.
,, Lass und morgen weiter diskutieren. Ich bin ziemlich erschöpft. Gute Nacht." und ehe ich mich versah drehte er mir schon den Rücken zu.
,, Du bist schlimmer als ein lästiges Insekt, weißt du das?!" knurrte ich ihn an und das einzige was noch von Finley zu vernehmen war, war ein schelmisches lachen.

Ich ließ mich ebenfalls trotzig auf meine Schlafmatte fallen und hoffte das der morgige Tag mit der Abreise meines ungebetenen Weggefährten beginnen würde.