Kehrtwende
,,Was!?" entfuhr es Finley und alle anderen anwesenden im Saal waren wohl seiner Meinung.
Scheinbar hatte niemand damit gerechnet das ich dieses Anliegen auf dem Herzen hatte.
Scheinbar hatte keiner gemerkt, was für eine Last darauf verweilt.
,,Ich will nichts mit Arista zutun haben. Es sind einfach zu viele negative Erinnerung daran. Aus diesem Grund ist das meine Forderung. Entweder werdet ihr Liam als Nachfolger eurer Seits erklären und ich vergebe euch somit. Falls ihr dies ausschlagen solltet, sehe ich mich leider gezwungen wieder still schweigend zu gehen und mich von euch suchen zulassen, sowie damals." meine Stimme war zwar nicht mehr so entschlossen wie am Anfang aber dennoch gab ich mich ein klein wenig siegessicher.
,,Tust du das etwa weil du Angst vor mir hast!? Weil du denkst das ich dich wieder töten würde sobald meine Chance dazu wäre!?" ranzte mich mein Zwillingsbruder undankbar an.
Ich schloss meine Augen für einen Moment und atmete tief ein und wieder aus. Dann erklärte ich nicht nur ihm, sondern auch den anderen anwesenden den Grund für mein Handeln: ,,Nein. Es ist weder das eine, noch das andere. Ich habe mich für diesen Schritt entschieden da ich es leid bin mich ständig zu verstecken und zu verstellen. All die Zeit über lebte ich in Angst. Ich hatte Angst davor, man würde mich finden und zurück bringen. Ich hatte Angst davor, erkannt zu werden. Doch die größte Angst hatte ich vor mir selbst.Ich war manchmal nicht in guter Verfassung, lief ständig Gefahr mich den falschen Leuten anzuschließen. Dies führte dazu das ich immer mehr in mich gekehrt war. Ich war gefangen in meiner eigenen Einsamkeit. Zudem hatte ich niemals das Bedürfnis ein Land zu regieren. Nicht damals, nicht jetzt und schon gar nicht in Zukunft.
Du allerdings schon Liam.
Schon immer wolltest du so sein wie Vater. Und all diese Gefühle und Handlungen brachten mich dazu, diese Entscheidung zu fällen. Ich mag stark sein- aber nicht stark genug um ein Königreich zu regieren- du hingegen schon."
Ich blickte nun zu Liam welcher nicht so genau wusste was er nun tun oder sagen sollte.
Niemand wusste es.
Ich bot jedem in diesem Saal Einlass in meine gebrochene Seele welche für mich lediglich nur noch ein Trümmerhaufen war.
,,Und? Nimmst du dich meiner Bitte an, Vater?"
,,Ich werde wohl eine Nacht darüber nachdenken müssen." meinte dieser.
,,Nein! Entweder entscheidest du dich hier und jetzt - oder gar nicht!" und das ihm dieser Tonfall erneut nicht schmeckte war mir zwar bewusst, allerdings schenkte ich seinen Einschüchterungsversuchen keinerlei Aufmerksamkeit.
,,Du bist mutig so mit deinem Vater zu reden. Und dein Mut soll diesmal belohnt werden Kavindra. Ich werde deiner Bedingung nachkommen. Und ich hoffe, du hälst dein Wort und vergibst uns denn glaube nicht, dass wir dich -beziehungsweise euch- niemals geliebt haben. Denn das entspricht nicht der Wahrheit. Wir wollten lediglich nur, dass ihr zu ehrenwürdigen Königskindern erzogen werdet."
Ich nickte lediglich meinem Vater zu. Selbstverständlich war ich mit seiner Aussage nicht einverstanden denn es gab so vieles was daran falsch war. Doch ich war es langsam leid. Ständig diese streiterein.. dieser Hass.. diese Einsamkeit- ich wollte das alles nicht mehr. Das einzige was ich wollte, war das alles zu beenden - hier und jetzt.
,,Wir sollten allerdings nicht über Liam's Kopf hinweg entscheiden." meinte nun meine Mutter.
Alle richteten ihren Blick auf meinen Bruder und man konnte ihm ansahen das er leicht überfordert mit der Situation war.
Dann atmete er schwer aus und blickte meinen Eltern entschlossen in ihre Gesichter: ,,Wenn es keine Umstände macht, würde ich gerne das Angebot annehmen und euer ebenbürtiger Nachfolger sein, welcher Arista nach eurem Ableben weiterhin regieren wird."
,,Dann ist es also beschlossene Sache." meinte mein Vater ernst doch man konnte erkennen, dass er ein wenig erleichtert war - schließlich hatten alle was sie wollten.
Meine Eltern hatten einen Thronfolger.
Mein Bruder hatte seinen Wunsch teilweise verwirklicht.
Und ich... ich hatte nichts. Ich beugte mich lediglich meinem Schicksal welches Finley für mich vorgesehen hatte...
Nichts desto trotz fühlte ich mich nicht so sonderlich schlecht als das ich es hätte tun sollen.
Ich bereute mein handeln nicht in kleinster Weise denn schätzungsweise tat ich dies, aus Liebe zu Finley.
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