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Kapitel 27 [Daisy]

„Hey! Helft uns!", schrie ich, den Tränen nah, während ich in der tiefschwarzen Dunkelheit, gegen die Kellertür hämmerte.

Diese Worte hatte ich nun bereits so lange gerufen, dass meine Stimme brüchig und heiser klang. Einzig und alleine der Fakt, dass ich nicht alleine hier war, verhinderte, dass ich den Verstand verlor.

Meine Stimme verebbte langsam, wurde immer leiser, bis sie schließlich verstummte. Kraftlos lehnte ich mich gegen die Tür und horchte, ob Schritte zu hören waren, doch der Korridor lag in einer endgültigen Stille da, die uns förmlich auszulachen schien.

„Sie werden irgendwann merken, dass wir weg sind und werden nach uns suchen. Kein Grund zur Panik", flüsterte ich in Noahs Richtung und versuchte dabei, vor allem mich selber zu beruhigen.

„Wir könnten versuchen, die Tür aufzubrechen", schlug Noah neben mir vor. „Wäre ja nicht das erste Mal."

Ich betastete prüfend die Tür und auch, wenn ich hoffnungsvoll nickte, wusste ich, dass das schwer werden würde. Diese Tür war keine gewöhnliche, dünne Holztür wie die im Rest des Rubinpalasts. Diese hier war schwer und kalt und aus Metall oder etwas Ähnlichem.

Ich hörte, wie Noah sich langsam und vorsichtig von mir entfernte, um im Keller irgendetwas Großes und Schweres zu holen, mit dem wir die Tür aufstemmen konnten.

„Sag etwas, Daisy. Wenn ich wieder zurück zur Tür will, kann ich mich dann von deiner Stimme leiten lassen", bat mich Noah irgendwann von einem anderen Ende des Kellergewölbes, woraufhin ich begann, irgendwelche, unsinnigen Sätze vor mich hin zu reden, und sogar ein Weihnachtslied sang, weil mir nichts mehr einfiel.

Ächzend legte Noah etwas neben mir ab, was sich als Metallkasten herausstellte. Jeder von uns packte ein Ende und wir donnerten es mit voller Wucht gegen die Metalltür. Es schepperte und krachte, doch, als ich prüfend mit der Hand über die kühle Oberfläche fuhr, konnte ich außer einer winzigen Delle, die auch genauso gut davor schon da gewesen sein konnte, keine Veränderungen bemerken.

Immer wieder ließen wir den Kasten gegen die Tür scheppern, bis wir ihn irgendwann verbittert auf den Boden fallen ließen.

Werden die Anderen nach uns suchen?

Mit großen Augen starrte ich in die Dunkelheit und versuchte jeden Gedanken auszublenden, der mir erzählte, was nun vielleicht passieren würde.

Wir werden verhungern und verdursten, und all das in tiefster Dunkelheit. Und ich bin Schuld. Ich bin Schuld. Ich. Bin. Schuld.

„Es tut mir Leid", flüsterte ich in die Stille und schluckte die Tränen hinunter. „Du bist nur wegen mir in dieser Situation." Ich hörte Noahs hektischen Atem. „Es ist nicht deine Schuld. Ich habe mich selber entschieden, mit dir zu gehen", erwiderte er und ich wusste natürlich, dass er Recht hatte, doch, hätte ich mich nie dazu entschieden, hier in den Keller zu gehen, hätte sich Noah auch nicht dazu entscheiden können, mit mir zu gehen.

Aber Celine. Ich musste zu Celine.

Nach einigen Minuten des Schweigens, in denen ich mit großen Augen in die Dunkelheit starrte, meinte ich, etwas zu hören. Irgendetwas. Ich legte mein Ohr an das kühle Metall der Tür und lauschte in den schweigenden Gang. Schritte. Zweifellos.

„Daisy? Noah?", fragte jemand. Nicht allzu laut, aber laut genug, dass ich es hören könnte. Mein Herz machte einen Freudensprung und ich begann wieder, wie wild an der Tür zu hämmern.

„Hier sind wir!", schrie nun auch Noah. Die Schritte wurden lauter und nun meinte ich, Serayas Stimme deuten zu können. „Seid ihr da drin?", fragte sie, dicht vor der Tür, und ihre Stimme zitterte vor Angst. Ich nickte und als ich bemerkte, dass sie das natürlich nicht sehen konnte, rief ich mit heiserer Stimme: „Ja!"

„Hilf mir mal, Kai!", meinte Seraya und nun kamen noch mehr Stimmen und Schritte dazu. „Passt der Hausschlüssel da rein?", fragte Paul.

„Versucht es mal mit dem hier", meinte Juna, woraufhin das Schloss knackte und knarzte. Noch immer öffnete sich nichts, doch alleine das Wissen, dass die Anderen da waren und uns halfen, beruhigte mich unendlich, weshalb ich mich kraftlos gegen die Wand neben der Tür lehnte. Dunkelheit ist schrecklich.

„Vielleicht können wir die Tür aufbrechen", schlug Seraya vor, doch nachdem irgendjemand ein paar Mal gegen die Tür getreten hatte, verwarfen sie diese Idee.

„Ich schaue im Büro nach, ob es da einen Schlüssel für diese Kellertür gibt", sagte Juna entschieden und schon bald entfernten sich ihre und vermutlich Pauls Schritte. „Keine Angst. Kai und ich sind noch da!", rief Seraya beruhigend durch die Tür. „Habt ihr Licht?"

„Nein", antwortete Noah nervös, denn auch ihm schien diese Finsternis Angst zu machen. „Aber ich kann hier mal suchen. Vielleicht gibt es ja doch irgendwo einen Lichtschalter oder eine Taschenlampe oder irgendetwas."

Seine vorsichtigen, langsamen Schritte entfernten sich wieder von mir und ich begann, wieder irgendetwas vor mich hin zu reden, damit Noah wieder zurück zu mir fand. Er stöberte in den vielen Kartons, schob große Gegenstände und Holzbretter zur Seite und tastete die gesamte Wand ab, während Seraya und Kai draußen im Korridor leise redeten und ich Skyfall sang, was gleich zwei Fliegen mit einer Klappe erschlug, denn zum Einen vertrieb ich meine Angst und zum Anderen zeigte ich dadurch Noah, wo sich die Tür befand.

Plötzlich bemerkte ich, dass Noahs Geräusche, die er beim Stöbern und Suchen verursachte, verstummt waren. Mein Gesang erstarb.

„Noah?", fragte ich in die Stille hinein und spürte, wie mir jegliches Blut ins Gesicht schoss.

„Ja?", erklang Noahs Stimme vom anderen Ende des Raums. Sie war unbeschwert und gelassen, doch ich hörte den seltsamen Unterton.

„Komm mal her, ich habe einen Lichtschalter gefunden."

Verwirrt runzelte ich die Stirn. „Aber ich sollte doch bei der Tür bleiben, nicht? Und außerdem kannst du den Lichtschalter doch auch, ohne mich..."

„Komm einfach!", unterbrach mich Noah und fügte kurz darauf mit versöhnlichem Ton hinzu: „Ich...komme gerade nicht an den Lichtschalter. Kannst du mir kurz helfen, die Kiste zur Seite zu schieben?"

Es war diese stumme Warnung, die mich dazu brachte, zu schweigen und mich langsam in Richtung von Noahs Stimme zu begeben. Meine Hände hielt ich schützend vor den Körper, versuchte an so wenig wie möglich dran zu stoßen und fragte mich immer wieder, was Noah zu nervös machte.

Und warum er in Rätseln sprach.

Endlich streckte ich meine Hände aus und erreichte die gegenüberliegende Wand, nicht, ohne zuvor noch über mindestens zwanzig Kisten und Bretter zu stolpern. Ich ertastete Noahs Hand, die er ergriff, um sie über die Wand zu führen. Er zog meine Hand nach unten über die raue Wandoberfläche, so tief nach unten, dass ich mich neben ihn knien musste. Verwirrt ließ ich ihn machen, doch als meine Finger gegen kaltes Metall stießen, erstarrte ich.

„Hier, siehst du? Das könnte doch ein Lichtschalter sein, nicht?", fragte er, fast schon drängend, während meine Finger über das Metall glitten und dann begriff ich, was es war.

Natürlich kein Lichtschalter. Ich hatte schon längst begriffen, dass Noah nur deshalb über einen Lichtschalter sprach, weil wir hier, wie im Rest des Hauses, abgehört wurden.

Es war eine Türklinke. Ziemlich tief an der Wand, weshalb die Tür selber kaum als Tür bezeichnet werden konnte.

Sie war eher ein Schacht, durch den man vermutlich kaum durchpasste. Aber es war nichtsdestotrotz ein Durchgang.

Ein Weg nach draußen?

„Der Lichtschalter wurde von ein paar Brettern versteckt", erklärte Noah leise, während er die Klinke leicht nach unten drückte.

Aber stand in dem Brief, der neulich bei dem toten Brandstifter gelegen hat, nicht eigentlich, dass es keinen Ausgang durch den Keller gibt und dass selbst der Brandstifter vom Täter hintergangen wurde?

Das war nur ein Bluff, schoss es mir durch den Kopf. Es gibt einen Ausgang und der Täter hatte Angst, dass wir ihn finden. Deshalb hat er den Brandstifter ermordet. Hat den Zettel geschrieben. Damit wir aufhören, im Keller zu suchen.

Und wir Idioten haben es auch noch geglaubt", flüsterte ich, kaum hörbar, doch Noahs Murmeln verriet mir, dass auch er nicht fassen konnte, dass wir auf den Zettel hereingefallen waren.

Warme Hoffnung machte sich in mir breit und als Noah an der Klinke zog und die Luke sich geräuschlos öffnete, war ich kurz davor, einen Freudentanz aufzuführen.

„Hey, Noah, Daisy!", erklang Kais Stimme dumpf aus dem Korridor. „Wir holen euch da raus! Geduldet euch nur ein bisschen, ok? Paul und Juna haben keinen Schlüssel gefunden, aber das wird schon!" Die zitternde Angst in seiner Stimme war kaum zu überhören.

„Ja", rief ich und bemühte mich, so verzweifelt wie möglich zu klingen. Ich wandte mich wieder zu der Luke und bückte mich schließlich. Wortlos begann ich, durch den kleinen Spalt zu krabbeln, doch Noah hielt mich fest.

„Hey", flüsterte er. „Wir sollten warten bis die Anderen uns aus dem Keller holen und dann überlegen, wie wir hier fliehen können."

Ich schüttelte entschieden den Kopf. „Es wird sich nie wieder so ergeben, dass es hier stockdunkel ist", erwiderte ich leise. „Und dass wir hier gefangen sind, verstehst du? Der Täter horcht uns gerade wahrscheinlich aus und freut sich, dass wir hier in der Dunkelheit gefangen sind, während die anderen verzweifelt versuchen, uns zu befreien. Das ist doch der perfekte Zeitpunkt für uns, unbemerkt zu verschwinden. Weil alle denken, dass wir hier sind. Aber sehen kann uns keiner, weil es stockdunkel ist." Meine Stimme war kaum hörbar, doch Noah verstand jedes Wort.

„Und, was wenn Kai und Seraya wieder nach uns rufen und niemand antwortet, weil wir nicht da sind? Und was, wenn sie es in der Zwischenzeit schaffen, die Tür aufzubekommen und niemand da ist? Der Täter wird sofort wissen, dass wir den Ausgang entdeckt haben", warf Noah ein.

Ich runzelte die Stirn. „Dann bleib hier", flüsterte ich schließlich. „Das wäre das Beste. Wenn jemand fragt, sagst du, dass ich eingeschlafen bin. Und ich bezweifle, dass die Anderen die Tür aufbekommen. Es gibt wahrscheinlich nicht einmal einen Schlüssel dafür, außer den vom Täter. Und die Tür ist zu fest, um sie einzutreten. Diese Tür hier ist vielleicht der einzige Weg für uns, hier überhaupt rauszukommen. Und willst du warten bis wir komplett dehydriert und hungrig sind?" Noah schien im Kopf meinen Plan durchzugehen und ich konnte erkennen, dass er ihm nicht gefiel.

„Ok", murmelte er jedoch schließlich und ließ mich wieder los. „Ich gehe nicht mit, damit einer von uns antworten kann, wenn jemand nach uns ruft. Komm zurück, sobald du einen Ausgang gefunden hast, der hoffentlich von diesem verfluchten Gipfel wegführt. Dann komme ich auch, und wir holen Hilfe für die Anderen. Und wenn du keinen Ausgang findest..."

„... dann werden wir beide hier unten vermutlich verdursten und verhungern, während die Anderen da oben einer nach dem Anderen abgeschlachtet werden", beendete ich flüsternd seinen Satz und drückte seine Hand, ehe ich mich wieder durch die Luke quetschte und langsam begann, den Gang entlang zu kriechen.

Er war genauso stockdunkel wie der Kellerraum, in dem wir gefangen waren. Geräuschlos trugen mich meine Arme und Beine über den kalten Boden, während ich meinen Atem so gut es ging, anhielt.

Und als ich meine Augen zusammenkniff, meinte ich, am Ende des kleinen, quadratischen Gangs ein Licht zu erkennen.

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