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Kapitel 21 [Daisy]

Als die Explosion die Luft zerriss, saß ich zusammengekauert hinter dem Schrank des Zimmers, in dem ich mich versteckt hatte. Die Wand bebte und für einen Moment hatte ich das Gefühl, die Decke würde auf mich einstürzen.

So wie damals. Damals, als er den Balken über der Decke so sabotiert hat, dass er während der Aufführung auf mich fallen würde. Ich wäre auf der Stelle tot gewesen, aber stattdessen hat es diesen kleinen Jungen getroffen, der mit so faszinierten, blauen Augen auf die Bühne getreten ist. Zu jung, um zu verstehen, dass er hier nicht sein sollte. Hat etwa niemand auf ihn aufgepasst? Oder wie ist er sonst auf die Bühne gelangt, um den Tänzern so nah wie möglich zu sein? Dieser arme, kleine Junge, den das getroffen hat, was für mich bestimmt war. Was er eigentlich für mich geplant hat...

Ein Wimmern entwich meinen Lippen, ich versuchte zu atmen, doch die Bilder des gleißenden Lampenlichts flackerten in meinen Gedanken auf. Die Bilder der schockierten Augen des kleinen Jungen, kurz bevor der Balken ihn traf. Die Schreie aus dem Publikum, die Angst, die mich in dem Moment packte. All das prasselte auf mich ein wie die Hagelkörner auf das gläserne Dach des Pavillons, in dem ich manchmal gesessen war, bevor ich eine Aufführung hatte.

Die Stille, die daraufhin eintrat, ließ mich erzittern und unwillkürlich erinnerte ich mich daran, dass Cuinn ein paar Räume neben mir war. Mein Herz blieb stehen und ich öffnete meinen Mund für einen Schrei, doch nichts außer einem geschockten Röcheln verließ meine Lippen.

„Oh nein", flüsterte ich und sprang mit einem Satz hinter dem Schrank hervor. Die plötzliche Realisierung, dass Cuinn der Froschkönig, der Standhafte Zinnsoldat war, ließ mich meine Schritte beschleunigen, doch eine leise Stimme in meinem Hinterkopf sagte, dass es bereits zu spät war. Natürlich.

Dieses Mal konnten wir Cuinn nicht einfach so aus dem Schnee ausgraben, so wie die Anderen es mit mir getan hatten, oder ihn aus der Badewanne ziehen und reanimieren, so wie es bei Seraya gelungen war. Diese Explosion würde nichts mehr von Cuinn übrig lassen, außer einem verkohlten, leblosen Körper, der mir entgegenblickte.

Ich riss die Tür des unbewohnten Zimmers auf und trat auf den Gang, mein leises Schluchzen zerriss die Stille, als ich mitten auf dem Korridor verharrte und in Richtung von Cuinns Zimmer blickte, wo sich Dunst und Qualm gesammelt hatten.

Ich stolperte in die Richtung, alles in mir sträubte sich dagegen, in sein Zimmer zu blicken, denn ich wusste, was mich dort erwarten würde. Aber ich muss, oder? Natürlich. Solange die Möglichkeit noch besteht, dass er lebt, muss ich nachschauen.

Meine Schritte wurden schneller, während eine einsame Träne an meiner Wange hinablief und ihren Weg zu meiner Lippe fand, die leicht geöffnet war, um meine Schluchzer hinauszulassen.

Als ich die letzten Meter zwischen mir und Cuinns Zimmer zurückgelegt hatte, schweifte mein Blick ängstlich durch den Raum. Ich trat nicht durch das klaffende Loch in der Wand, sondern musterte das metallene Bett, das seltsam verbogen war und auf dem verkohlte Klamotten und Rucksack lagen. Der Rauch stach in meinen Augen, doch ich kämfte dagegen an, suchte jeden Winkel des Raumes ab, nach einem toten Körper. Ich hustete rasselnd und als ich feststellte, dass Cuinn nicht da war, flammte in mir ein kleiner Hoffnungsschimmer auf.

Hatte er das Zimmer vielleicht schon vor der Explosion verlassen? War er vielleicht bereits zurück nach unten gegangen und machte einen bissigen Kommentar gegenüber Eve, obwohl man blind sein musste, um seine Blicke zu übersehen, die er ihr zuwarf, wenn sie nicht hinsah?

Ich fuhr herum, auf einmal mit neuer Kraft erfüllt. Ich wollte einen Freudentanz aufführen, so erleichtert war ich, Cuinns Leiche nicht in dem verqualmten, zertrümmerten Raum zu finden.

Ich sollte nicht zu voreilig hoffen. Erst wenn ich Cuinn mit eigenen Augen lebendig sehe, glaube ich, dass er davongekommen ist.

Ich setzte mich bereits in Bewegung und wollte so schnell wie möglich, aus dem Haus kommen und zu den Anderen gehen, doch ich erstarrte bereits nach dem ersten Schritt und legte mir selber eine Hand auf den Mund, um mir ein erneutes Husten zu unterdrücken, das sich in meinem kratzigen Hals anbahnte. Geräuschlos ging ich in die Knie und versteckte mich in dem Loch, das sich in der zuvor noch weißen Wand gebildet hatte.

Mein Herzschlag begann zu rasen, als sich eine Zimmertür im Gang öffnete, von der ich nicht wusste, welche Nummer sie trug, da sie zu weit weg war.

Vielleicht Cuinn, dachte ich hoffnungsvoll, doch als die schwarz gekleidete Person, die ich vorhin im Gang gesehen hatte, aus dem Zimmer schlüpfte, kniff ich die Augen zusammen und versuchte meinen hohen Puls auszublenden.

Was soll ich tun? Der Person folgen oder nachsehen, ob Cuinn unverletzt bei den Anderen ist?

Unschlüssig hockte ich im Schutz der Wand, während meine Augen unsicher hin und her huschten und der Gestalt folgten, die rasch den Korridor in Richtung Treppen entlang glitt.

Letztendlich entschloss ich mich, so leise wie möglich ebenfalls durch den verqualmten Korridor zu gleiten. Noch vor wenigen Tagen hatte ich mich über den kalten Kachelboden beschwert, der mich dazu zwang im Haus immer Schuhe zu tragen, doch nun war ich unendlich dankbar, dass es sich nicht um Parkett handelte, denn dieser stünde nun zweifellos in Flammen.

Ich versuchte meinen kratzigen Hals auszublenden, versuchte jedes Husten zu unterdrücken, und die plötzliche Entschlossenheit, die mich erfüllte, als ich wenige Meter hinter der Gestalt her lief, überraschte mich selber.

Mit zusammen gekniffenen Augen, um im Qualm besser sehen zu können, näherte ich mich der vermummten Person und fragte mich, ob ich es wohl schaffen könnte, den Überraschungseffekt zu nutzen und sie zu überrumpeln.

Dann kann die Person uns den Weg hier raus verraten. Es muss schließlich einen geben. Es muss einfach.

Oder aber ich konnte ihr folgen. Und so würde sie mich von ganz alleine dorthin führen, ohne dass ich mein Leben aufs Spiel setzen musste.

Trotz der Umstände, bildete sich ein entschiedenes Lächeln auf meinen Lippen. Dieser Täter soll in der Hölle schmoren. Für alles. Für mich, für Seraya, für unsere Geheimnisse, die niemand wissen sollte, für Celine, die vermutlich tot ist.

Mein Lächeln erstarb und wurde von blankem Zorn ersetzt. Geduckt und geräuschlos folgte ich der Gestalt, die nun die Treppenstufen hinabstieg. Mit knirschenden Zähnen sah ich ein, dass ich nun noch mehr Abstand nehmen musste, denn umso mehr wir uns von der Explosion entfernten, desto weniger schützender Qualm lag in der Luft.

Ich lauschte vorsichtig, wie viele Treppenstufen der Brandstifter nahm, ehe ich entschieden folgte. Die Stufen gingen tiefer, immer tiefer, und ich stellte fest, dass die Person in den Keller ging.

Unentschlossen, ob ich nun einfach zurückgehen sollte, blieb ich stehen. Wir wussten nun schließlich, dass im Keller irgendetwas war. Ein Weg oder ein Versteck. So oder so – ich hatte genug Informationen.

Ich musste umkehren, wenn ich auf Nummer sicher gehen wollte.

Der Gedanke gefiel mir nicht, nun aufzugeben, weshalb ich auf der ersten Treppenstufe zum Keller verharrte und immer wieder horchte, ob die Gestalt wieder hoch kam, doch nichts geschah. Ich schüttelte den Kopf und wandte mich um, machte mich auf den Weg zur Haustür, den Rucksack mit dem Proviant immer noch fest an meine Brust gedrückt.

Etwas an der Wand des Treppengeländers fing meine Aufmerksamkeit, woraufhin ich noch einmal umkehrte und zwei Stufen in Richtung Keller nahm.

Mein Blick blieb an einem der Bilder hängen, die ausnahmsweise mal keine Märchen oder Landschaften darstellten, sondern eine Fotografie.

Mein Herzschlag setzte einen Moment aus und mein Körper wurde zuerst von Unglauben und Zorn, dann von fassungslosem Schock durchspült.

Dort, in einem goldenen Vintage-Bilderrahmen hing ein Foto.

Von ihm.

Er war darauf abgebildet.

Meine Lippen formten einen Schrei, doch ich unterdrückte ihn. Er. Der mir all das angetan hatte. Der so viel Leid verursacht hatte.

Schneewittchen, flüsterten die Stimmen in meinem Kopf und klangen dabei genauso, wie er es immer getan hatte. So unglaublich selbstbewusst und arrogant, als wäre er so viel besser und bewundernswerter und schöner als jeder Andere.

Schneewittchen. Ich wich zurück, doch mein Blick konnte sich nicht von ihm lösen. Von seinen dunklen Augen, die mir auf dem Foto entgegen starrten. Die mich förmlich auslachten. „Schneewittchen, du weißt doch, dass ich Recht habe, oder?"

Ich drehte mich um und begann zu rennen. Zur Haustür. Schnell, so schnell ich konnte, denn ich musste seinen Augen entfliehen, deren Blick ich noch immer auf mir spürte.

Seine schönen, zornigen Augen, die mich immer angesehen hatten, als wäre ich wunderschön und gleichzeitig doch das Hässlichste, was ihm je begegnet war.

„Steckst du hinter all dem?", flüsterte ich in die Stille, unter einem plötzlichen Schluchzen, ehe ich die Haustür aufriss und in das Licht blinzelte. „Aber wie kann das sein? Du bist doch tot, verdammt! Tot!“

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