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Kapitel 13

Kai K.

12.02.24

Er rannte so schnell ihn seine Beine trugen.
Das blaue Auto stand noch immer am selben Fleck, zwei Insassen konnte er von hier aus erkennen. Vielleicht war es die Zivilpolizei?
Was, wenn er ihnen gerade leichtfertig in die Arme rannte?
Er verwarf den Gedanken ebenso schnell, wie er ihm gekommen war. Die zwei Personen in dem Kombi waren viel zu alt, um von der Polizei zu sein.

Eine männliche Stimme nur wenige Meter von ihm entfernt riss ihn aus seiner Konzentration, brachte ihn fast zum Stolpern.
Wo war der Kerl so plötzlich hergekommen? Und warum in aller Welt war er so dumm und schrie so laut hier rum?
War ihm sein Leben nichts wert? Mit wedelnden Armen machte der bärtige Mann auf sich und Kai aufmerksam, hörte einfach nicht auf herum zu plärren.
Kai sah sich hektisch um, niemand sonst kam ihm in die Quere, nur dieser eine Erwachsene meinte, sich zum Helden machen zu müssen. Kais Blick huschte abwägend vom Auto und wieder zurück zu dem Mann, der sich ihm in den Weg gestellt hatte. Er durfte nicht riskieren, dass sein Fluchtfahrzeug wegfuhr. Er brauchte es, um von hier wegzukommen. Wenn es verschwinden würde - er müsste in die Schule zurück und auf Plan B ausweichen.

Im Augenwinkel sah er bereits Passanten herbeirennen, ungefähr fünf oder sechs. Sie waren bestimmt von dem winkenden Kerl auf ihn aufmerksam gemacht worden. Das konnte doch nicht wahr sein! Er würde nicht zulassen, dass ein einzelner Wichtigtuer ihm alles zunichte machen würde, was er schon seit Jahren penibel vorausgeplant hatte!
Kurzerhand hob er sein Gewehr und drückte, ohne genau zu zielen, mehrmals hintereinander ab.
An den harten Rückstoß der Waffe war er inzwischen gewöhnt, aber zunehmend spürte er ein Ziehen in seiner rechten Schulter.

Zwar war dieser Typ jetzt endlich ruhig, dafür wehte nun noch mehr Geschrei von der anderen Straßenseite zu ihm herüber.
Er überbrückte die letzten Meter und riss ohne Vorwarnung die Beifahrertür des Ford Mondeos auf.
Erschrocken blickten ihn zwei geweitete Augenpaare entgegen. Rentner - beide waren verdammte Rentner, die vermutlich nichts um sich herum mitbekommen hatten. Beherzt packte er die etwa Achtzigjährige an ihrer beigefarbenen Jacke und zerrte sie grob aus dem Auto. Zwischenzeitlich hatte er seine Pistole gezogen, hielt sie drohend auf den alten Mann neben ihr gerichtet.
„Raus hier! Sofort!“
Nach einer Schrecksekunde und anfänglichem Stammeln setzte sich der Alte endlich in Bewegung und folgte seiner unmissverständlichen Anweisung. Kai hielt die Oma weiterhin fest an ihrer Jacke gepackt und schleifte sie hinter sich her auf die andere Seite des Wagens.
Er würde beiden nichts tun, wenn sie nur machten, was er von ihnen verlangte. Sie waren alt, hatten ihr Leben lang schwer gearbeitet und sich ihren Lebensabend verdient. Da sollte mal einer behaupten, er hätte kein Herz!
Die Passanten auf der anderen Seite der Straße hielten sich zurück und das alte Ehepaar machte auch keine Anstalten sich zu wehren, es lief wie am Schnürchen. Kai schubste die Rentnerin zu ihrem Mann, der überfordert mit seiner Frau in den Armen nach hinten stolperte.

Endlich auf dem Fahrersitz Platz nehmend, warf er die AR-15 auf den freien Beifahrersitz, seine Handfeuerwaffe legte er sich griffbereit auf seinen Schoß. Kaum war der Wagen gestartet, sah er schon den Hubschrauber über dem Dach der Schule auftauchen. In großen Lettern stand unübersehbar das Wort ‚Polizei‘ auf dessen Flanke. Der erste Leiterwagen der örtlichen Feuerwehr bog mit flackerndem Signallicht und eingeschaltetem Martinshorn um die Ecke der gegenüberliegenden Kreuzung. Gefolgt von mehreren weiteren leuchtend roten Einsatzfahrzeugen und einem Krankenwagen. Ihm lief die Zeit davon, er musste zusehen, dass er von hier wegkam! Kai legte den Rückwärtsgang ein, wendete und preschte davon. Ließ eine Spur der Verwüstung zurück: Tote und Verletzte. Geplatzte Träume und zerstörte Familien. Man sollte nie zurückblicken, aber Kai konnte den Reflex nicht unterdrücken. Er sah zu, wie das verhasste Schulgebäude im Rückspiegel immer kleiner wurde, bis es schlussendlich ganz verschwand.

Seine Hände schwitzten in den ledernen Handschuhen, mit denen er das Lenkrad fest umklammert hielt. Kai hielt sich brav an die Straßenverkehrsordnung, schließlich wollte er nicht sofort als Flüchtiger erkannt werden. Er bog auf die verbindende Bundesstraße ab und atmete tief durch, als er endlich Rossitz verließ.
Er musste sich konzentrieren, fokussiert bleiben! Wenn er jetzt einen Fehler beging, würde er niemals in Lansing ankommen, um sein großartiges Werk vollenden zu können. Kai zwang sich, das Gaspedal nicht voll durchzutreten, er würde nur ungewollte Aufmerksamkeit auf sich lenken. Mit steinernem Blick saß er in dem fremden Auto, in seiner Rechten die Walther PPK, die er eisern festhielt, als ob sie sein rettender Anker in einem schweren Sturm wäre. Ein Orkan, den er selbst verursacht hatte, den er dirigierte und in die Richtung lenkte, wo er ihn haben wollte. Die nächste schwere Böe würde Lansing treffen.

Mist, verdammt!
Überall erwartete ihn die Polizei, woher wussten sie, dass er hierherkommen würde? Er bog möglichst unauffällig in eine Seitenstraße ab, setzte brav den Blinker und dachte nach.
Wenn er dieser bis zum Ende folgen würde, käme er trotzdem bei seinem geplanten Ziel an. Das große Einkaufszentrum in der Innenstadt. Ein riesiges Gebäude mit Einkaufsflächen auf mehreren Etagen und unzähligen Möglichkeiten, sich darin stundenlang nach Lust und Laune auszutoben. Er rutschte auf seinem Sitz ein Stück nach vorne. Der kleine Revolver, den er hinten in den Bund seiner Hose trug, drückte ihm schmerzend gegen sein Becken. Er hatte ihn gestern Nacht unbemerkt aus dem Tresor seines Vaters gestohlen.
Den PIN herauszufinden, stellte sich nicht als allzu schwer heraus. Sein Erzeuger war allen Ernstes so dämlich gewesen, diesen auf einem Zettel zu notieren, den Kai vor ein paar Wochen in dessen Geldbörse fand. Seine Dummheit würde bestraft werden, so viel war klar.

„Scheiße!“ Wütend schlug er mit der flachen Hand gegen das Lenkrad, fluchte leise weiter vor sich hin. Streifenwagen standen an der Zufahrt zum Parkplatz der Mall, er hätte es kommen sehen müssen! Würde er jetzt aussteigen,  wäre jedem sofort klar, wer er war und was er vorhatte. Im Auto sitzen zu bleiben, war auch keine Option. Was sollte er tun?
Sein halbautomatisches Gewehr zurücklassen, sich seiner schusssicheren Weste entledigen und sich verhalten, als wäre er ein herkömmlicher Passant?
Oder alles auf eine Karte setzen und einfach losstürmen? Unschlüssig auf seiner Unterlippe kauend, huschte sein Blick von der Waffe auf seinem Sitz zurück zu den Streifenwagen. Jetzt stiegen die Beamten auch noch aus und sahen in seine Richtung! Das war nicht gut, das war gar nicht gut.

Kai bremste seinen Wagen ab, blinkte und parkte unauffällig vor einem gelben, großen Gebäude. Sein abschätzender Blick fiel auf den verglasten Eingang, vor dem er sich jetzt befand.
Ein Altersheim - natürlich.
Er schmeckte Blut, das nervöse Kauen auf seiner Lippe und den Innenseiten seiner Wangen forderte seinen Tribut.
Er konnte doch nicht in ein Altersheim stürmen und alte Leute abknallen. Nein, die waren doch sowieso schon halbtot, der Effekt wäre gleich null.
Viele Möglichkeiten blieben ihm nicht mehr, er musste sich entscheiden!

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