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Kapitel 11

Kai K.

13.02.24

Mit dem Finger am Abzug entsicherte Kai geübt das halbautomatische Gewehr in seinen Händen. Steuerte zielsicher einen der an den Wänden des Ganges montierten Feuermelder an.
Er hatte sich einen exakten Zeitplan erstellt - einen Ablauf, den er möglichst genau einhalten wollte. Jede Einzelheit war schon vor Monaten von ihm minutiös vorausgeplant worden. Natürlich konnten immer unvorhergesehene Dinge passieren, aber diese Unwägbarkeiten lagen für ihn jetzt in weiter Ferne.
Zunächst würde er seine Schäfchen zusammentreiben, nur so konnte er verhindern, sich allzu lange mit der Suche nach Zielen aufzuhalten. Sie sollten sich vor der Mündung seiner AR-15 versammeln und dann umfallen wie billige Pappeaufsteller in einer Schießbude.

Ein gezielter Hieb mit dem Ellbogen auf die Glasscheibe des alten Brandmelders reichte aus, um das dünne, schützende Glas zum Splittern zu bringen.
Kai löste seine linke Hand von dem Gewehr und drückte den mittigen Knopf vollständig ein. Der Alarm war ausgelöst, in fünf, höchstens sechs Minuten würde die Feuerwehr anrücken.
Die Uhr tickte, der Startschuss war gefallen.

Nur wenige Sekunden, nachdem der Feueralarm von ihm betätigt worden war und die schuleigene Sirene laut aufheulte, flogen nacheinander sämtliche Türen der Klassenzimmer auf.
Der schmächtige Mann - ganz in Schwarz gekleidet und mit einem entsicherten Sturmgewehr im Anschlag - wurde erst auf den zweiten Blick von den Schülern wahrgenommen.
Viele der Jugendlichen wussten nicht, wie ihnen geschah, als Mitschüler und Freunde unvermittelt zusammensackten und noch an Ort und Stelle liegen blieben. Erst viel zu spät wurde den Anwesenden bewusst, was genau vor sich ging.

Gellende Schreie und spitzes Kreischen vermischte sich mit dem lauten Geheul des Alarms und den peitschenden Schüssen vom anderen Ende des Flures.
Schiebend und drückend quetschten sich nur Augenblicke später unzählige Schüler am Fuße der sonst so breit wirkenden Treppe.
Ein zusammengepresster Haufen an Körpern schutzlos dem herannahenden Unbekannten ausgeliefert. Dieser kam immer näher, verkürzte die Entfernung zusehends.
Der Finger ruhte weiterhin am Abzug - ohne Gnade schoss er weiter in die Menge der panischen Schüler. Viele stürzten auf dem Weg nach unten in das vermeintlich rettende erste Untergeschoss.
Mitleidlos kletterten die anderen über ihre Mitschüler hinweg, traten und schubsten. Schoben und drückten, ohne Rücksicht auf Schwächere zu nehmen.
Der junge Mann schoss weiter erbarmungslos in die Menschenmasse, die Ziele boten sich ihm geradezu an.

Hysterisches Kreischen eines Mädchens übertönte plötzlich all die anderen Laute, die sich wie ein Messer tief in das Bewusstsein der Fliehenden einschneiden würde. Ein ohrenbetäubender Schrei, sie schien nicht einmal Luft zu holen. Einer der Schüler sah mit angstverzerrtem Gesicht nach oben zum Treppenabsatz.
Ein Mädchen - höchstens fünfzehn Jahre alt mit hüftlangen blonden Haaren - drückte sich panisch an die Wand hinter ihr.
Er kannte sie, ihr Name war Lena, sie ging in seine Parallelklasse. Ein eigentlich bildhübsches Mädchen, doch jetzt waren ihre feinen Gesichtszüge zu einer verängstigten Fratze verzogen, die Augen weit aufgerissen.
Nur wenige Meter vor ihr stand der Schütze, feuerte ohne Erbarmen weiter in die Menge. Die Jugendliche stand starr vor Schock, schrie ohne Unterlass und war nicht mehr in der Lage sich zu beruhigen.
Der Schüler riss sich von ihrem schwer zu ertragenden Anblick los, sprang über eine Person, die leblos quer auf den Stufen lag und rannte dem Mob blind hinterher. Raus, nur raus! Das war der einzige Gedanke, der jetzt unüberhörbar in seinem Kopf brüllte.

Wie sie rannten, übereinander fielen, stolperten und sich gegenseitig im Weg standen - es war ein urkomisches Schauspiel, dass sich Kai bot.
'Rennt, rennt um euer Leben, ihr gottverdammten Idioten!'
Das spitze Kreischen hinter seinem Rücken nahm kein Ende. Genervt von dem dummen Weibsbild, drehte er sich um, nahm nun die Blonde ins Visier. Ein Blick reichte, schon verstummte sie und sank wimmernd zu Boden.
Die Hände schützend um ihren Kopf gelegt und das hübsche Gesicht tief in ihre angezogenen Beine vergraben.

Kai erkannte sie wieder, sie war es gewesen, die kurz vor dem Gong in ihre Klasse gestürmt war. Die Blonde hatte ihn angesehen, ihm tief in die Augen geblickt.
Er erinnerte sich, wägte ab.
Wäre sie dick und hässlich, würde sie ihn bestimmt verstehen. Seine Beweggründe nachvollziehen können, sie hätte das Recht, weiterzuleben. Aber in ihrem Fall - nein.
Allein ihr makelloses Aussehen würde ihr die Türen zu einer glänzenden Zukunft öffnen. Ohne dafür so hart buckeln zu müssen wie manch andere. Sie war eine von denen. Die, die immer alles in den Arsch geblasen bekamen, ohne etwas dafür leisten zu müssen. Ihr Anrecht auf Gnade war somit verwirkt.
Er trat ein paar Schritte auf sie zu. Seine Schuhe verursachten ein patschendes Geräusch, als er in eine sich immer weiter ausbreitende Blutlache trat.
Er nahm ihr Zittern wahr, sog den Anblick in sich auf. Labte sich an ihrer blanken Panik. Kai hob erneut sein Gewehr, blaffte sie in harschem Tonfall an, „sieh mich an!"
Zögernd kam sie seiner Aufforderung nach, hob flehend ihren Blick. Hellblaue Augen, in einem Meer aus Tränen schwimmend, sahen demütig zu ihm auf. Eine stumme Bitte schickend, die im dunklen Nichts ungehört verhallte.
Kai spannte seinen Finger um den Abzug, wartete auf das Erreichen des Druckpunktes und schoss.

Die nervtötende Sirene des Feueralarms war durch ein genauso lärmendes, aber anhaltendes Geheul abgelöst worden.
Kai grinste still in sich hinein.
Ja, genau darauf hatte er gewartet. Endlich war jemand so schlau gewesen und hatte einen der kleinen grünen Kästen aktiviert. Amokalarm - kein Wort hatte in seinen Ohren je besser geklungen. Ein auf und abschwellender, wiederkehrender Ton - er erinnerte ihn ein wenig an den Fliegeralarm, den man in Dokumentationen zum Zweiten Weltkrieg hören konnte.
Eine sich wiederholende Durchsage erregte seine Aufmerksamkeit.

„Hier spricht die Schulleitung. Wir haben eine ernste Lage im Schulgebäude. Bleiben Sie in den Klassenräumen, schließen Sie die Türen ab oder verbarrikadieren Sie diese. Halten Sie sich von Fenstern und Türen fern."

Die ernste Frauenstimme wurde erneut vom Sirenengeheul durchbrochen, dann wiederholte sich die Bandansage.
Das hämische Grinsen in Kais Gesicht wurde breiter. Genau so hatte er sich das vorgestellt, alles lief nach Plan. Er machte kehrt, stieg über einen reglos am Boden liegenden Schüler hinweg und ging vorsichtig die blutverschmierten Treppen hinunter.
Sein todbringendes Werkzeug weiterhin nach Opfern suchend in den Händen.
Leise formten sich Worte auf seinen Lippen, die sich manisch anmutend verzogen.
„Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich ..."

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