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Kapitel 10

Kai K.

13.02.24

Stimmengewirr, fremde Menschen überall um ihn herum. Freudige Begrüßungen, kichern und belanglose Floskeln.
All das begleitete den unscheinbar wirkenden Kai, bis er dort ankam, wo er beginnen wollte: Die Toiletten der Jungen im Erdgeschoss.
Er hätte auch das wesentlich weniger frequentierte WC im zweiten Obergeschoss wählen können, aber dann würde sich seinen Schießbudenfiguren die einmalige Möglichkeit zur Flucht eröffnen.
Diese Feiglinge würden ihre Beine in die Hand nehmen und durch einen der Ausgänge nach draußen rennen. Aber er wollte sich schließlich nicht selbst den Spaß verderben.
Sollten sie eben aus den Fenstern springen, das würde den Fernsehbildern mit Sicherheit noch mehr Dramatik verleihen.

In zwei Minuten würde die Schulklingel den Beginn der ersten Schulstunde einläuten.
Die eben noch vollen Gänge leerten sich zusehends, nur ein paar einzelne Schüler hetzten vereinzelt zu ihren Räumen.
Kai hielt seinen Kopf weiterhin gesenkt und drückte sich hockend an eine Wand. Er erweckte den Anschein, als ob er in seinem Rucksack nach Unterlagen suchen würde, niemand beachtete den ungebetenen Gast.
Ein Mädchen eilte auf ihn zu, sah ihm für den Bruchteil einer Sekunde in die Augen. Blonde, fast hüftlange Haare fielen ihr ins fast puppenhafte Gesicht.
Für einen kurzen Moment durchzuckte Kai die Befürchtung, durchschaut worden zu sein.
Doch die Schülerin beachtete ihn nicht weiter, kam schlitternd vor einem der Klassenräume zum Stehen und schlüpfte gerade noch rechtzeitig hinein.
Der melodische Gong hallte durch die nun leergefegten Flure.
Kai erhob sich und schulterte seinen Rucksack. Griff nach der schweren Tasche und setzte sich in Bewegung.

Sein Ziel - die Toiletten, befanden sich nur wenige Meter vor ihm entfernt auf der linken Seite.
Als er sie betrat, war er wie zu erwarten allein. Die Kabine ganz hinten hatte er vor Wochen als idealen Rückzugsort auserkoren. In diese ging er jetzt, stellte seine mitgebrachten Habseligkeiten ab und entledigte sich seiner Winterjacke. Diese würde er nicht mehr brauchen, dafür aber die schwarze, schusssichere Weste, die er günstig in einem Bundeswehrshop ganz in der Nähe ergattert hatte.
Nun musste er nur noch seine Ausrüstung verstauen, griffbereit und vollständig. Er besaß nicht die Absicht, hierher zurückzukehren, also musste er alles Notwendige mit sich führen.
Abermals kamen ihm die unzähligen Trockenübungen zugute. Jeder Handgriff saß. Jedes Nachlademagazin auch die Messer, befanden sich nun gut erreichbar an den beabsichtigten Stellen. Vorbereitung war wichtig, nur dann würde sein Unterfangen so glorreich verlaufen, wie er es sich schon so lange in Gedanken ausmalte.

In der winzigen Kabine war nicht genug Platz um sich drehen und wenden zu können, also stand Kai fast komplett außerhalb derer, als ihn ein unerwartetes Geräusch aus seiner Konzentration riss. Unvermittelt war die Eingangstür geöffnet worden.
Als ob er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen wäre, kam ein Junge mitten im Raum abrupt zum Stehen.
In wenigen Sekundenbruchteilen nahm der Schüler wahr, was sich vor ihm abspielte.
Kai schätzte ihn auf höchstens dreizehn Jahre, so schmächtig und klein wie er war, dürfte er kaum älter sein. Die Augen des Schülers fast verdeckt durch seine dunkelbraunen Haare, die ihm wirr ins Gesicht fielen, zuckten nervös von Kais Gesicht zu der verräterischen Weste.
Verharrten angstgeweitet auf dem Schnellfeuergewehr in dessen behandschuhten Händen. Augenblicklich versuchte der Schüler, nach hinten in Richtung der rettenden Tür zu weichen, doch Kai kam ihm zuvor.
Noch bevor der Junge das Türblatt erreichte, packte er ihn am Kragen und zog ihn grob zu sich heran. Stammelnd versuchte sich der Kleine aus seiner aussichtslosen Lage zu retten.
„Ich ... ich hab' nichts gesehen ... ich schwöre es! Ich sag niemandem was ... niemandem! Lass mich gehen, bitte!“
Kai überlegte nicht lange, würde er diesen kleinen Furz laufen lassen, dass nächste was dieser tun würde, wäre ihn zu verpfeifen. Dieses Risiko konnte er nicht eingehen. Noch war nichts von dem erreicht worden, was er sich vorgenommen hatte. Sein Werk durfte nicht vorbei sein, bevor er es überhaupt begann.

Mit nur einer Handbewegung packte er das dichte Haar des Teenagers, dem inzwischen Tränen der Verzweiflung über die Wangen rannen.
Ohne auch nur ein Wort zu sagen, knallte Kai dessen Kopf mit aller Kraft gegen den Rand des Waschbeckens.
Das dumpfe Geräusch erschreckte ihn und doch ließ er nicht von dem wehrlosen Jungen ab. Hielt weiterhin seine Haare fest umgriffen, holte ein weiteres Mal aus. Immer wieder, bis dunkles Blut in stetig größer werdenden Rinnsalen von der ehemals weißen Keramik rann.

Kein Ton drang mehr aus dessen Kehle, auch sein klägliches Wimmern war endlich verstummt. Kai spürte, wie das Gewicht des erschlafften Körpers an seiner Hand zerrte.
Er öffnete seine verkrampften Finger und ließ den namenlosen Schüler emotionslos auf den gekachelten Boden fallen.
Sah noch einmal beiläufig auf das besudelte Waschbecken, griff dann nach dem Gewehr, welches an einem Gurt um seinen Oberkörper hing.
So fühlte es sich also an, Herr über ein Leben zu sein.
Gott zu spielen.
Er hatte es sich heroischer vorgestellt, irgendwie anders. Doch er fühlte nichts.
Ohne dem blutigen Bündel zu seinen Füßen weitere Beachtung zu schenken, stieg er achtlos darüber hinweg.
Öffnete entschlossen die Tür, die Waffe im Anschlag.
Es hatte begonnen.
Sein Werk, sein Vermächtnis, seine Vergeltung.

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