Kapitel 1
Ich streckte mich entspannt auf meinem Bett und gähnte leicht. Es war Nachmittag und ich hatte nicht wirklich etwas zu tun. Vater sollte heute wieder kommen, er würde sicher bald da sein. Von unten hörte ich meine Brüder. Die beiden konnten verdammte Nervensägen sein und hatten jetzt wohl beschlossen mir auf den Keks zu gehen. Keine fünf Minuten und sie standen quietschend in meinem Zimmer. „Papa kommt. Papa kommt." quengelten sie und wollten offensichtlich, dass ich mit runter kam.
Mit einem Seufzen erhob ich mich und meinte nur „Jaja ich komm ja." Den beiden nach unten folgend bemerkte ich, dass einige des Rudels sich schon unten im Aufenthaltsraum versammelt hatten. Ich wurde neugierig und ehrfürchtig gemustert. Gut so, immerhin würde ich bald Alpha werden und dann würden sie alle mir unterstehen.
Sie warteten so wie ich auf die Rückkehr meines Vaters und der anderen. Sie hatten einem befreundeten Rudel geholfen, sie hatten damit einen alten Gefallen ausgeglichen und damit waren wir endlich auch diese Schuld los. Ich hielt nicht viel davon anderen zur Last zu fallen. Man sollte lieber selbst stark sein, Schwäche widerte mich an.
Die Menschen waren in deren Gebiet eingedrungen und sie waren damit nicht allein fertig geworden. So was gehörte meiner Ansicht nach ausgelöscht, genau wie die gesamte schwache Menschliche Rasse. Diese unfähigen Wesen die sich nur mit Waffen gegen uns zu erheben vermochten gehörten mich noch unter die nichtsnutzigen Omegas.
Stimmen halten und die jüngeren rannten wild herum, das war mir zu viel Chaos und ich knurrte leicht „Ruhe und raus mit euch. Wir treffen uns am Platz." Sofort wurde es still und einige gehorchen sofort andere ließen sich etwas Zeit, aber alle gingen nach draußen zu unserem Platz um den Fels. Es war ein für uns heiliger Platz und der an dem ein Alpha zu seinem Rudel sprach.
Ich lief nach draußen und auf den Wald zu, ich roch sie schon kommen bevor ich meine Rudelmitglieder und vor allem meinen Vater zwischen den Bäumen erkannte. Sie trugen wieder ihre Klamotten und ich war ganz froh darüber. Denn auch wenn keiner von ihnen schlecht aussah musste ich mir nicht den Anblick von einer Truppe nackter Männer geben.
Mein Vater blieb vor mir stehen und sah mich musternd an „Sohn, wie geht es dem Rudel?" fragte er mich und ich sah ihn ruhig an „Das Rudel ist stark Vater. Es ist alles in Ordnung. Sie warten schon am Platz auf eure Rückkehr und was du uns zu sagen hast." erklärte ich kurz und sah ihn anerkennend an. Auch ich hatte ihn vermisst, aber konnte das hier nur schlecht zeigen, es wäre ein Zeichen von Schwäche und die konnte sich ein baldiger Alpha nun einfach nicht leisten.
Er nickte nur leicht und meinte dann „Sohn, wir müssen später auch noch über etwas anderes sprechen, du wirst bald 18." ich nickte nur. Ja ich hatte meinen Geburtstag in wenigen Tagen nicht vergessen. Auch wenn er so klang als müsste er mich daran erinnern.
Gefolgt von den Kriegern traten wir zum Versammlungsplatz, wo mein Vater seinen Platz auf dem Fels einnahm. Ich sah zu ihm auf, wie alle hier. Nicht mehr lang und das dort wäre mein Platz. Ich würde dort oben stehen und mein Rudel zur Stärke führen und zur Disziplin. Denn nur die Starken hatten ein Recht zu überleben, die Schwachen bleiben auf der Strecke und ich sah keinen Grund die mitzutragen. Deswegen war mir der Omega der sich dicht gedrückt an Maila hielt auch ein Dorn im Auge. Er war viel zu schwach für unser Rudel. Aber Maila hatte ihn gefunden und meinen Vater angefleht in behalten zu dürfen. Er war verstoßen worden niemand hatte ihn haben wollen. Er nur ein nutzloser Omega, gerade gut genug um die Wäsche zu waschen und für uns zu kochen. Aber im Grunde war er nur ein Knecht, der zu dienen hatte. Er war sein Wolfsfell nicht würdig.
Ich wandte meinen Blick von ihm ab, das gebührte ihm gar nicht und stattdessen lauschte ich gebannt den Worten meines Vaters über den erfolgreichen Kampf gegen die Menschen in dem Nachbargebiet. Wir lebten immer noch im geheimen, aber die Menschen raubten uns den Platz und kamen uns immer näher. Auch wenn wir auf ihre Schulen gingen und manche von uns auch unter ihnen arbeiten, da es in der heutigen Zeit einfach nicht mehr anders ging, wir mochten sich nicht. Die Menschen waren schwach und uns unterlegen.
Nur langsam leerte sich die Lichtung und ich lief zu meinem Vater der aber gar nicht auf mich wartete. Er ging zu seinem Beta, das hieß wohl das ich noch warten musste. Ich seufzte kurz, aber so war es nun mal. Mit schnellen Schritten ging ich zu meiner Hütte und stolperte auf dem Weg über den Omega. Wo war der den hergekommen.
„Was stehst du auch im Weg?!" knurrte ich wütend, sofort zog er sich zurück und verschwand in Richtung seiner eigenen kleinen Baracke. Mehr hatte er nicht verdient. Er lebte dort allein. Auch wenn wir noch eine anderen Omega in diesem Rudel hatten. Dieser war wenigstens in Form und sah nicht wie ein Hundewelpe wenn er sich verwandelt hatte.
Es war schon erbärmlich, wenn ich Alpha war würde ich ihn persönlich über die Reviergrenze jagen. So etwas Schwächliches hatte in meinem Rudel nichts zu suchen.
Auch meine Luna musste stark sein, denn sie würde an meiner Seite stehen und ich musste mich auf sie verlassen können. Ich hoffte ich würde sie finden. Nicht selten fand man seine Gefährten in einem anderen Rudel, so blieb auch die Blutslinie frischer. Nur hoffte ich, dass sie nicht allzu weit weg war, ich wollte nicht ewig nach ihr suchen sondern mich möglichst schnell mit ihr vereinen und sie kennen lernen.
Sie würde mich schließlich den Rest meines Lebens begleiten.
Eine Hand auf meiner Schulter riss mich aus meinen Gedanken und mein zukünftiger Beta stand neben mir „Forest." grüßte ich ihn und sah ihn erfreut an. „Na komm es gibt bald essen, wir feiern die Rückkehr deines Vaters und deren erfolgreiche Mission." ich schmunzelte und wusste genau das er mich schon bei Essen hatte. Ich könnte einen halben Hirsch verdrücken, ich hatte Hunger. „Klar, gehen wir." nickte ich und lief mit Forest zum Haupthaus, wo wir einen großen Gemeinschafstraum hatten. Dort feierten wir bei Anlässen zusammen. Denn wir waren ein recht großes Rudel. Aber auch ein sehr starkes.
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