Abby PoV

Cole hatte uns zwei Zimmer zugewießen. Gian war sofort in sein Zimmer verschwunden, das hatte er auch schon damals gemacht, wenn ich ihn geärgert habe. ,,Du kannst froh sein einen solchen Bruder zuhaben", meinte Cole. Ich stand mit dem Rücken zu ihm und schaute aus dem Fenster. ,,Naja", sagte ich uns sah wie die Regentropfen an dem Fenster herunter flossen. ,,Ich habe gar keinen mehr...also sei froh", meinte Cole und ich drehte mich zu ihm. Im Kamin war nur noch eine kleine Flamme, die etwas Licht spendetete. ,,Nick war wie ein Bruder für mich...", fing er an und ich ging langsam auf ihn zu. ,,Du weißt etwas...oder?", fing ich an und Coles Augen funkelte kurz auf. ,,Eine schwache Vermutung...", flüsterte er und nun stand ich vor ihn. ,,Welche?", hauchte ich und Cole sah fast gezquält aus. ,,Sowas kann ich nicht von dir verlangen...", sagte er leise. ,,Doch...zeigs mir, sags mir", sagte ich und nach einem Schweigen führte mich Cole in einen dunklen Raum, der sich am Ende des kleinen Flures befand. Er schnippst mit einer Hand und Kerzen leuchteten auf. An den Wänden waren Regale, voller Einweckgläser, die verstaubt waren. ,,Ich habe eine Möglichkeit gefunden, wie man Emily sprechen kann...vielleicht soagr wiederbeleben kann", sagte er und er holte eines der staubigen Gläser aus dem Regal. Mittem im Raum befand sich eine Steinsäule darauf ein Steinbecken. Am Rand des Becken lag ein mit Zeichen verzierter Dolch. ,,Mit diesem Dolch wurden damals Opfer an die Geister vollbracht", erklärte Cole als er meinen erschrockenden Blick sah. Ich trat näher an das Becken. ,,Was hat das mit mir zutun", sagte ich leise und musterte den Dolch, sein Griff war aus Leder und mit etlichen fremden Zeichen verziert. Die Klinge blitzte im Kerzenlicht auf, darauf  war eine Flamme eingraviert. ,,Emily ist mit Vampirblut im Organismus gestorben, aber nicht als Vampir erwacht...sie ist eine Zwischenstufe", erklärte Cole als wollte er das Wort nicht aussprechen und trat ebenfalls ans Becken. ,,Sie ist ein Halbvampir", flüsterte ich. ,,Ja...es ist was Absortes dich um so etwas zu bitten", meinte Cole un stellte das Glas aufs Becken, darin befanden sich drei dunkelbraune Locken. ,,Was muss ich tun?", fragte ich entschlossen. ,,Das sind paar von Emilys Locken...wenn du etwas Blut von dir mit diesem Dolch in dieses Becken gibst auf eine Locke...erscheint für kurze Zeit ihr Geist...um mit den Geistern zusprechen muss man ein Blutopfer, des gleichen Blutes, vollziehen", meinte Cole und ich griff nach dem Dolch, welcher schwer in meiner Hand lag. ,,Du musst das nicht tun", sagte er und ich sah ihn entschlossen an. ,,Nick weiß davon...und er hat es gespürt, dass ich kein Mensch bin", schlussfolgerte ich. ,,Ich weiß es nicht...aber es ist wahrscheinlich...", sagte er. ,,Er sucht deshalb nach mir...was passiert wenn ich mein ganzen Blut opfere?", fragte ich und war auf die Antwort schon längst vorbereitet. ,,Wenn dein ganzes Blut auf Emilys Körper tropft...wird sie von den Toten auferstehen", meinte Cole und mich traf die Antwort trotzdem.

,,Cole...leg nun die Locke ins Becken", sagte ich und er machte dies. Ich schnitt mit dem Dolch über mein Handeflaeche und ließ das Blut auf die Locke tropfen. Ein weißer Nebel quoll aus dem Becken und ein Figur formte sich daraus. Erst war es nur eine riesige Wolke, doch sie nahm langsam Gestalt an. Ein Mädchen und einem zierlichen Gesicht und langen Locken formte sich aus dem Nebel. Sie war nicht wirklich hier, eher eine Projektion die im Kerzenlicht flimmerte. ,,Cole", flüsterte das Mädchen und lächlte freundlich. ,,Emily...es hat funktioniert", sagte Cole und lächlte. ,,Was hat funktioniert...wo bin ich überhaupt?", fragte sie und sah sich um, wobei ihr Blick auf mich fiel. ,,Du bist ein Geist...", meinte Cole ruhig und Emily fuhr herum. ,,Wieso bin ich ein Geist?! Bin ich tot?", fragte sie erschrocken. ,,Schon seit 11 Jahren...", sagte ich kleinlaut und sie sah mich erschrocken an. ,,Wie ist das möglich...ich müsste doch erst vor paar Minuten eingeschlafen sein" sagte sie. Sie war so zusagen in ihrem Träumen gefangen...sie würde nie wieder als Mensch aufwachen. ,,Versteh das nicht falsch...wir wollten nur das Beste für dich", fing Cole an und Emily wendete sich zu ihm. Ihr Gesicht war von Wut verzerrt und der Nebel wurde dunkler. ,,Ihr habt mich ermordet?!", schrie sie und die Kerzen flackerten. ,,Emily...sie wollte dich nicht umbringen, sie wollten dich unsterblich machen", sagte ich ruhig und Emily funkelte mich wütend an. ,,Ach was suchst du hier überhaupt? Bist du nun das neue Versuchskaninchen von denen?", quietschte sie wütend und Cole spannte sich an. ,,Emily bitte beruhig dich...", sagte er und sah sich panisch um. Auch mir fiel die Kraft auf, die Emily freisetzte. ,,Ihr habt mich ermordet! Und da soll ich ruhig bleiben!", brüllte sie und paar der Einweggläser platzten. ,,Cole und Nick haben dich so sehr geliebt, dass sie dich beschützen wollten, wärst du ein Vampir...", fing ich an aber das Becken fing an zubrennen, was mich aufschreien ließ. ,,Geliebt! Sie haben mich umgebracht...ist wahrscheinlich auch besser so, sie wollten mich gegen meinen Willen in einen Vampir verwandeln...", sagte sie nun etwas ruhiger. ,,Wir wollten dir nichts Böses...", meinte Cole kleinlaut. ,,Ihr beide seit für mich gestorben! Ach wieso, lebt ruhig noch einbisschen, dann hab ich euch im Totenreich, wenigstens nicht an mir kleben! Ihr wiedert mich an!", zischte sie und verschwand, sowie auch der Nebel und das Feuer im Becken.

Cole stand wie versteinert da und sah ins Leere. Ich trat ans Becken und sah hinein. Keine Locke, kein Blut, keine Asche. Es sah alles so aus als wäre Emily nie da gewesen...wenn man von der zerplatzten Gläsern absah, von welchen die Flüssigkeiten nun auf dem Boden verteilt waren und einen ekelhaften Gestank freisetzten. Als ich mich wieder Cole zuwenden wollte, war er verschwunden. Er hatte doch nicht ernsthaft wieder vor sich zuberinken! Ich stürmte aus dem Raum, den kleinen Flur entlang in die Eingangshalle. ,,Wag's dir, das Glas auszutrinken!", brüllte ich als ich sah, wie Cole ein Glas zu seinen Lippen führte. ,,Emily hasst mich", sagte er als könnte er es immer noch nicht fassen und exte das Glas. ,,Cole! Hör auf!", brüllte ich und rannte zu ihm. ,,Emily...", fing er wieder an und griff nach einer Flasche, die ich ihm aber aus der Hand schlug. ,,Jetzt hör mir mal zu!", zischte ich und nahm sein Gesicht in meine Hände. ,,Es war ein Fehler, okay...aber es bringt gar nichts sich jetzt zubetrinken...bleib stark...du hast mir klar gemacht, dass du damit abgeschlossen hast, zumindest größten Teils...Emily hat uns klar gemacht, dass sie nicht mehr leben will...du solltest sie vergessen", sagte ich ruhig und als ich verstummte, klappte Cole in meinen Armen zusammen und fing an zuweinen. Ich konnte nicht mehr tun als für ihn da sein und ihn festhalten, mehr konnte ich nicht tun, auch wenn ich dies wollte.