Kapitel 6 Teil 4 Kasuya
Als Jin auf seinem Schoß eingeschlafen war , strich Kasuya ihm gedankenverloren über den Kopf.
Er hatte ihn in seiner Bar sitzen sehen und ihn unmittelbar danach mit nach Hause genommen. Warum hatte er das gemacht? Er verstand sich selbst nicht mehr. Warum hatte er ihn mitnehmen wollen? Die Antwort war simpel und gleichzeitig kompliziert. Er hatte sich wohl in seiner Nähe gefühlt. Irgendwas in ihm wollte bei ihm sein. In seiner Nähe. Ihn berühren. Woher kam dieses Gefühl? So hatte er noch nie gefühlt, wenn er ein Mädchen abgeschleppt hatte. Warum löste dieser kleine Junge dann diesen Beschützerinstinkt aus?
Was hatte er vorhin geredet? Dr.Kuragari ein Vampir? Das war das lächerlichste , was er je gehört hatte. Erfand er wirklich so viel Schwachsinn wenn er abgefüllt war?
Er musste leise Lachen. So was wie Vampire existiert nicht. Es gibt keine übernatürlichen Wesen. Ganz bestimmt nicht.
Das konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen.
Jin bewegte sich im Schlaf unruhig.
Kasuya strich ihm ungewollt automatisch über die Wange und er beruhigte sich wieder.
*Was zur Hölle mach ich hier bloß?* , dachte er als er Jin auf seinen Schoß zog und zudeckte , als dieser Zitterte.
Jin lächelte und Kasuyas Gedanken schweiften erneut ab.
Er machte sich wirklich Sorgen um Jin , aber auch etwas anderes machte ihn unruhig.
Er hatte sich auf dem ganzen Heimweg irgendwie beobachtet gefühlt. Einen kurzen Moment hatte er sogar gedacht, dass ein Mädchen mit tiefgrünen Haaren auf dem Dach eines Hauses stand. Doch als er den Kopf in ihre Richtung bewegt hatte , war sie urplötzlich verschwunden gewesen.
Hatte er sich das etwa nur eingebildet? Oder wurde er langsam verrückt? Oder Paranoid? Er wusste es nicht. Er konnte nur eines mit Bestimmtheit sagen: Das was hier im Moment passierte , gefiel ihm gar nicht. Es machte ihn extrem unruhig.
Dass er nix dagegen tun konnte verstärkte sein Unwohlsein nur noch mehr.
Er seufzte leise. Darüber nachzugrübeln half ihm auch nicht weiter. Er schob Jin vom Schoß, sein protestierendes Wimmern ignorierend und zog die Vorhänge zu und die Rollläden runter. Dann ging er zurück zur Couch, ließ den unten Teil zum Couchbett runterklappen und setzte sich wieder hin.
Jin schmiegte sich sofort an sein Bein.
"Was ist bloß los mit mir , dass ich dich am liebsten hier behalten würde? Das ich jede Sekunde dir beim schlafen zusehen und dich beschützen will? So etwas ist mir noch nie passiert." , murmelte Kasuya leise , legte sich hin und betrachtete Jin noch eine ganze Weile, ehe er selbst auch einschlief.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro