Kapitel 10 Teil 1 Shiro
Shiro saß noch einige Minuten stark errötet und perplex auf seinem Bett. Er spürte wie sein Herz raste. Was war da gerade passiert? Diese Worte , die er zuletzt gesagt hatte, irgendwo hatte er sie schon einmal gehört. Eine Erinnerung blitzte in seinen Augen auf. Er war im Kindergarten. Sein bester Freund hatte ihm gerade das Leben gerettet. Er saß kichernd vor ihm. "Wenn das so weiter geht , dann musst du mich als Bezahlung heiraten und meine Frau werden." , hatte sein Freund gekichert. Er selbst war rot geworden und hatte genickt. Sein Kumpel fing an zu grinsen und beugte sich ganz dicht zu ihm.
"Ich werde dir den Kuss nicht stehlen. Du wirst derjenige sein, der mich küsst. Versprochen?" Shiro nickte schüchtern. "Versprochen."
Er zuckte zusammen als die Erinnerung endete. Wer war dieser Junge? War das etwa Kuro? Er musste seine Mutter fragen! Er sprang auf und lief eilig zum Zimmer seiner Mutter. Sie war zum Glück noch da , würde aber in 2 Tagen entlassen werden. "Mam! Ich muss dich etwas fragen!" , hastig eilte er zu ihr.
Sie blickte überrascht auf. "Shiro was ist denn passiert?"
"Wie hieß mein Kumpel damals im Kindergarten?" , fragte er gestresst. "Dein Kumpel? Hm lass nicht überlegen, das ist schon lange her... K... irgendwas mit K. Ka... nein. Ku... Kuro...? Ja Kuro!" , fiel ihr wieder ein. Shiro schaute nachdenklich. "Kuro Kuragari aber nicht oder?" , erkundigte er sich vorsichtig.
Sie dachte nach. "Du meinst so wie der Arzt? Nein ich glaube er hieß anders." , murmelte sie.
Die nächsten Gefühle die über Shiro überkamen verstand er nicht. Einerseits Erleichterung. Er war es doch nicht! Dann war da Verwirrung. Warum erinnerte dieser Arzt ihn dann so sehr an seinen Kindheitsfreund? Unschlüssigkeit. Was war überhaupt passiert in diesem Zimmer? Hatte er ihn auf den Arm genommen mit diesem Vampirgequatsche? Und dann war da noch Enttäuschung. Irgendwie hatte er ja doch in seinem tiefsten inneren erhofft , dass er es war.
"Ich verstehe." , antwortete er schließlich mit ausdruckslosem Gesicht. Seine Mutter schmunzelte.
"Stimmt ja. Ich erinnere mich. Nachdem dein bester Freund verschwand und einige Zeit später als vermisst gemeldet wurde , hattest du den Entschluss gefasst Polizist zu werden. In der Hoffnung ihn wieder zu finden, war es nicht so? Also gib nicht auf mein großer Junge!" , sie streckte sich und tätschelte ihm voller Liebe im Blick den Kopf und Shiro konnte nicht anders als zu grinsen.
Die beiden verbrachten noch ein paar Stunden miteinander, in der sie sich über Shiros Arbeit unterhielten.
Kurz bevor er jedoch wieder heim ging fiel ihm noch eine Sache ein. "Haben die Ärzte eigentlich schon was gesagt, wann du entlassen wirst?" , fragte er. Seine Mutter zog eine Grimasse. "Offenbar noch eine Woche. Man behandelt mich zusätzlich mit Physiotherapeuten und ich soll in den nächsten Tagen noch durch diverse Untersuchungen, um auf Nummer sicher zu gehen, dass meine inneren Verletzungen sich wieder schließen."
Jetzt war Shiro an der Reihe zu schmunzeln. "Je geduldiger du alles über dich ergehen lässt, desto eher bist du wieder Zuhause!" , lachte er erheitert und machte sich auf den Weg nach Hause.
Er lief einen kleinen Umweg, genoss die angenehme kühle Luft und blieb an dem Kindergarten stehen, in dem er seinen besten Freund kennengelernt hatte. Er hatte die Zeit sehr geliebt und wäre gerne nochmal dort wenn er könnte. Als sein Freund Kuro so plötzlich verschwand, dachte er erst , dieser sei krank gewesen, doch er kam wochenlang nicht mehr. Irgendwann war er zu seiner Mutter und hatte sie gefragt , wo er denn sei. Sie hatte ihn angelächelt, einen Kuss auf die Stirn gegeben und ihm gesagt, dass er bestimmt bald wieder komme. Doch er kam nicht. Stattdessen hatte er Kasuya kennengelernt. Er musste lächeln. Sein bester Freund, auf den immer Verlass war. Sein Bruder. Für immer. Egal welche Krise auch gekommen war , sie hatten sie gemeinsam überstanden. Leider waren Kasuyas Eltern jedoch bei diesem tragischem Unfall ums Leben gekommen. Sie hatten ihn aufgenommen und sie wurden so zu Brüdern. Kasuya arbeitete Tagsüber in der Werkstatt, in der er seine Ausbildung gemacht hatte und ihm gehörte nebenbei eine Bar , die ein ehemaliger Studiums freund ihm überlassen hatte. Dieser war in seinen Flitterwochen mit seiner Frau nach Spanien geflogen und sie hatten sich kurzerhand entschieden dort zu bleiben. Shiro wandte sich vom Kindergarten ab , kehrte den vielen Erinnerungen den Rücken und machte sich auf den Weg nach Hause, als er auf einmal auf eine Gasse aufmerksam wurde , in der ein Körper leblos da lag und ein Mädchen mit dunklen leuchtenden schwarzen Haaren vor ihm stand. Sie schien seine Anwesenheit direkt zu bemerken, denn so gleich drehte sie sich zu ihm um und betrachtete ihn aus furchteinflößenden , schillernd roten Augen. "So so Shiro Mikoto. Es überrascht mich, dass ich dich nochmal zu Augen bekomme."
Shiro griff unbemerkt nach seiner Waffe im Holster. "Hände hoch wo ich sie sehen kann! Wer sind Sie und was haben Sie mit dem Mann dort gemacht?" , rief er warnend. Wer war bloß diese Frau? Woher kannte Sie seinen Namen? Und warum kam Sie ihm genau wie dieser Arzt so verdammt vertraut vor?
***
So endlich wieder ein Chapter mehr.
Es tut mir sehr leid, dass es eine ganze Woche gedauert hat , aber ich kam kaum dazu. Verurteilt mich bitte nicht. 😢
Ich hoffe das auch das Kapitel wieder gut gelungen ist.
Vielen Dank für alle bisherigen Votes und auch Follows (!😁) ihr seid super!
Viel Spaß auch weiterhin beim Lesen!
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