Sie stand ganz oben auf dem Berg. Es war kälter dort, aber auch frischer, freier. Niemand anderes war da. Und genauso mochte sie es am liebsten. Wie schön es dort oben war! Nun stand sie über allem. Alles war so klein, auch ihre Sorgen. Sie konnte es kaum fassen. Sie hatte es echt geschafft. Grade sie. Die, die immer die letzte gewesen war. Die, zu der alle gesagt haben, dass es sie nie schaffen würde. Die, die so oft hingefallen war. Die, die so oft vorm Aufgeben war. Und nun hatte sie es geschafft. Es war damals wie eine Sucht gewesen. Sie wollte nichts anderes, als diesen Berg zu besteigen. Der Berg war das, was sie immer wollte. An ihren Armen und Beinen waren Verletzungen, doch diese würden schon bald heilen und Narben hinterlassen. Diese Narben würden sie immer mahnen, nie aufzugeben. Eines Tages, das war ihr klar, würde sie vor einem neuen, vielleicht größeren Berg stehen. Doch sie wusste nun, dass Träume wahr werden können. Und wenn sie diesen Berg bezwungen hatte, warum sollte es bei den nächsten nicht auch klappen?