Wir Menschen sind nicht dazu geschaffen, um für immer an einem einzigen Ort zu bleiben. Eigentlich habe ich schon mein ganzes Leben lang das Bedürfnis abzuhauen. Doch um so älter ich wurde, desto schlimmer wurde das Gefühl. Es beschleicht mich mittlerweile täglich. Dann sehne ich mich nach fremden Orten, nach neuen Kulturen und einem abwechslungsreichen Leben. Um genau zu sein denke ich eigentlich ständig daran, weil ich mich nunmal ständig mit meinen Fandoms beschäftige. Diese Geschichten sind für mich ein Zufluchtsort, eine Art Medizin für mein Fernweh, da sie mich von anderen Orten und Abenteuern träumen lassen. Ich weiß nicht, was ich ohne sie wäre.

Auch wenn mir diese Geschichten helfen, können sie aber nicht das Loch reparieren, das diese Sehnsucht in mir reißt. Tagtäglich rege ich mich über meine Heimatstadt auf und kann es nicht unterdrücken, obwohl es vielleicht einfacher wäre, ohne dieses Gefühl zu leben, da diese Nichterfüllung meines Wunsches unglaublich weh tut und extreme Unzufriedenheit auslöst. Die Vorstellung für immer in dieser Stadt bleiben zu müssen bringt mich regelrecht um. Natürlich weiß ich, dass es viele gibt, die es nicht verstehen, aber dieses Gefühl muss quasi genauso schlimm wie Heimweh sein, da für mich die Ferne meine persönliche Heimat ist. Aber das Fernweh hat auch wunderbare Seiten. Wenn ich irgendwo anders bin, fühle ich mich nämlich unglaublich lebendig. Aus diesem Grund mag ich das Fernweh letztendlich doch und ich hoffe, dass ich eines Tages frei genug sein werde, um so oft wie möglich auf meine ganz besondere Art reisen zu können.