Blutige Braut
Wer wispert leise in mein Ohr?
Darf doch nicht brechen, was ich einst schwor.
Ich weiß, es ist alles nur Lug und Trug.
Wann bloß wird enden der sündige Spuk?
Nur leere Hallen in Spiegelwänden,
Doch weiße Rüschen in fordernden Händen.
Lautlos flattern die Seidenschleifen,
Wo tote Tänzer nach Unsterblichkeit greifen.
Deine roten Augen sind voller Gier.
Du lädst mich ein zum Tanz mit dir.
Fremde Gedanken, die mir Taten aufzwingen
Als würde die Dunkelheit mich verschlingen.
Ich tanze im Kreis durch den blutigen Regen.
Um mich selbst zu heilen, brauch ich keinen Segen.
Die Einladung, ich nehme sie an.
Unendliche Musik, die nicht sterben kann.
Bin trunken vom roten Lebenstrunk.
Spür auf meiner Haut heiße Feuerfunk'.
Ein blutiges Fest, nur mir zu Ehren.
Warum kann ich mich nicht dagegen wehren?
Schneid meinen Hals, schneid mein Gesicht.
Küss mich so fest, dass mein Kiefer zerbricht.
Kratz mit den Zähnen über meine nackte Haut.
Mit Freuden werd ich zu deiner blutigen Braut.
Ich seufze leise unter deiner Berührung.
Erliege den Worten deiner sanften Verführung.
Du lädst mich ein zum höllischen Tanz.
Nie wieder ein Lichtschein, doch wir sind ganz.
Nun wird die Dämmerung zu meinem Morgen.
Welche Geheimnisse sind im Dunkeln verborgen?
Unsterbliche Schönheit im schimmernden Kleid.
Lass alle erblassen vor tödlichem Neid.
Ich bin die Silhouette in deinem Schatten.
Die finstere Herrin des dunklen Gatten.
Töte mich sanft und erweck mich zum Leben.
Nur der Tod kann mir die Ewigkeit geben.
Dieses Gedicht stellt eine direkte Verbindung zu »Der Maskenball (der Toten)« dar :)
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