Die Sonne dort vom Himmel fällt
Stürzt sich in des Meeres Tiefe
Rot wie Blut nach grimmer Schlacht
Läutet ein die baldge Nacht
Wie gerne ich doch zurück sie riefe.

Noch einmal sie das Meer erhellt
Rote Wellen leise flüstern
Ganz nah ich mich ans Ufer stellt
Lausche was sie wohl zu sagen
Klingen lockend, klingen lüstern.

Roter Glanz, des Blutsees Schimmer
Ein Schrittlein näher mag ich wagen
Wellen an den Füßen ziehen
Will verweilen, sollte fliehen
In die Tiefe lass mich tragen

Folg der Sonn ins nasse Grab
Labe mich am Abendlicht
Die Wellen schlagen auf und ab
Bedecken bald schon mein Gesicht
Lass sie mich zum Grunde führen
Hier werde ich verbleiben immer
Mag mich nie mehr rühren

- Dennis Kreuz

•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•~•

Dennis Kreuz war der ermittelnde Polizist in dem Fall "Brunner". Die Nanny der Familie war mit einer Schere erstochen worden und das Kind, Laura Brunner, unauffindbar. Selzamerweise waren Edith Babera Brunner und Friz Brunner felsenfest davon überzeugt die kleinen Laura habe den Mord begangen. Dies brachte Kreuz dazu die Eltern zu verdächtigen. Als er kam, um sie fest zu nehmen, war das Haus wie ausgestorben. Es war, als wären die Brunners nie dagewesen. Er wurde bekannt, als der Beamte, dem die Mörder der Nanny entkommen waren. Schwere Depressionen begannen ihn zu plagen und in vielen Gedichten, wie auch diesem, hielt er seine Selbstmordgedanken fest. Oft schrieb er übers Ertrinken. Drei Jahre nach dem vermasselten Brunner- Fall machte Dennis Kreuz diese Fantasieen wahr und stürzte sich von einer Brücke.