Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Wörtchen 8: Freiheit

Ich weiß noch genau, wie ich früher - als ich noch auf das Gymnasium gegangen bin - dauernd aus dem Fenster gesehen habe. Vor allem in Geschichte, denn dort hatte ich einen Fensterplatz.

Ich saß also jeden Dienstagnachmittag auf meinem Platz und habe mit halben Ohr der Lehrerin zugehört, während ich darüber nachgedacht habe, wie es wohl ist, dort draußen - außerhalb des stickigen Klassenzimmers - zu sein.

Wie es ist, nicht mehr mit den Leuten zusammen zu sein, die ich seit 7 Jahren kenne, sondern neue Menschen kennenzulernen.
Fremde Menschen, die ich nicht einschätzen kann und somit alles von vorne beginnt.

Wie es ist, neu zu beginnen, mit Personen, die rein gar nichts über mich wissen.
Über die ich nichts weiß.
Das klingt spannend, oder?
Dachte ich auch, aber das war - ist - verdammt beängstigend, denn keiner weiß, wer ich wirklich bin. Und man muss von vorne beginnen, Grenzen zu testen, zum Beispiel, ob die anderen meinen Humor verstehen oder nicht.

Aber woher sollen die anderen herausfinden, wer ich bin, wenn nicht einmal ich selbst das weiß?

Bin ich dieses Mädchen, das dauernd ihre fünf Minuten hat und lacht, bin ich die, die gefühlt immer alles alleine macht oder bin ich das Mädchen, dass im Unterricht verträumt aus dem Fenster starrt und zu viel über ihr Leben philosophiert?

Wer bin ich wirklich? Welches dieser Masken definiert mich zu einhundert Prozent?

Ich weiß es nicht.

Wann werde ich das jemals wissen? Kommt der Moment, in dem ich ,,aufwache" und sage, ,,ja, das bin ich" oder ist das ein schleichender Prozess?

Oder werde ich das nie erfahren?

Aber ist es nicht verdammt traurig, zu sterben, ohne jemals wirklich Bescheid zu wissen?

Jedenfalls saß ich in Geschichte immer da und starrte aus dem Fenster und zu diesem Zeitpunkt wusste ich schon, dass ich die momentane Ausbildung machen werde, aber ich wusste nicht, was alles auf mich zukommen wird

Jetzt sitze ich hier und weiß es.

Und sitze wieder am Fenster und starre in die Welt hinaus und frage mich, ob ich wirklich hier her gehöre. In diese Freiheit, von der ich Geschichte immer geträumt habe.
Bis dieser Traum zerplatzt ist, denn ich sitze weiterhin die meiste Zeit in einem stickigen Raum, nur halt diesmal mit vielen fremden Menschen und durchleben ein Gefühlschaos, von dem ich nicht einmal wusste, dass es möglich ist.

Egal wann, wo oder mit wem ich gerade meine Zeit verbringe, nie bin ich richtig glücklich und fühle mich ein wenig fehl am Platz.

Dann schließe ich die Augen und stelle mit vor, wieder in meiner alten Klasse zu sitzen und einen normalen Tagesablauf zu haben.

Bis ich die Augen öffne und zurück in der Realität bin und tagein- tagaus in dem Physiklabor sitze.

Und zu viel mehr habe ich keine Zeit, denn eigentlich bin ich immer damit beschäftigt, zur Schule zu gehen und un einen stickigen Zug nach Hause zu pendeln.

Tag für Tag.

Morgen für Morgen.

Abend für Abend.

Wenn mir in Geschichte jemand gesagt, hätte an welchen Punkt ich heute stehe, hätte ich wahrscheinlich nur mit den Kopf geschüttelt und gelacht, denn das ist definitiv nicht die Definition von Freiheit, von der ich damals geträumt habe.

Wie habe ich es mir überhaupt ausgemalt und vor allem was genau?

... Ganz ehrlich?

Keine Ahnung.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro