Gefangen

Gefangen
In Gedanken

Gespalten, entzweit, uneins
Wieso muss das Leben nur so schrecklich sein?

Innerlich zerrissen.
Welchen Weg soll ich wählen?
Soll ich mich für dich entscheiden,
oder durch die Hölle gehen?

Ich winde mich auf und ab.
Meine Kehle ist zugeschnürt,
Mein Puls rast,
Mein Bauch fühlt sich an,
wie hundert verknotete Schlangen,
Gebrochen falle ich auf meine Knie herab.

Denn egal wofür ich mich entscheide.
Es ist falsch und feige.

Ich habe falsche Entscheidungen getroffen,
Die mir einst richtig erschienen,
Doch nun bleibe ich vor diesen Sackgassen stehen,
Habe alles verfehlt.

Meine Träume sind nun verloren,
Der Mensch der ich noch bin, wird zerstört bei nächster Tat,
Egal wie lange ich noch auf der Stelle trat.
Egal welchen Weg ich weitergehe,
ich bin dann jemand, der nicht mehr zu meinem wahren Ich gehört.
Egal, wie lange ich noch auf der Stelle stehe.

„Es tut mir leid, Großvater", murmele ich.
Denn er hat mich geprägt,
Hat mich gelehrt weise, mitfühlend und treu zu sein.
Gut und Böse am Klang meines Herzens zu unterscheiden.
Mir den richtigen Weg zu Füßen gelegt,
Doch ich habe unwissentlich den falschen gewählt.

Ich bin gefangen, in Gedanken,
Streite mich mit meiner Moral.
Denn egal welchen der Wege ich geh,
Beide werden im Konflikt mit meinem Herzen stehen.
Im Konflikt mit meinem Großvater,
Mit meiner Moral
und wenn sie nicht siegt, ist alles vorbei.

„Es tut mir leid, Großvater", sage ich und gehe den nächsten Schritt.
Mein Herz zersplittert, alles zerspringt,
Ich spüre wie eine andere Melodie in meinem Herzen singt.
Mein Altes ich ertrinkt.
Es tut mir leid Großvater...
Diese Worte verblassen, die letzte Spur meines alten Ichs.

Ich habe deinen Weg gewählt, jetzt seh ich nur noch dich.
Und mein neues skrupelloses und kaltes Ich.
Nichts ist von einst geblieben.
Doch etwas bedrückt mich.
Ich bin noch immer
Gefangen in Gedanken.