| 28.01.2024 | Das Leben ist bunt
Hallo zusammen,
nach dem ungeplanten Cliffhanger im letzten Eintrag 😆 kommt heute die Auflösung. Ich habe für mich eine Entscheidung getroffen: Ich will, dass meine Geschichten bunter werden. Bunter, diverser, vielfältiger. So wie unsere Welt eben ist.
Braucht es dazu eine große Ankündigung? Nein, eigentlich nicht. Ich kann machen, was ich will. Aber gerade in der heutigen Zeit ist es mir ein Anliegen, Flagge zu zeigen. Nicht nur im wirklichen Leben, sondern auch in den Geschichten, die meine Fantasie so produziert.
Im realen Leben bin ich diejenige, die gendert, die von Menschen oder Kindern spricht und nicht von Männern/Frauen oder Mädchen/Jungen. Die Kinderbücher danach auswählt, ob BiPoC oder Menschen mit Behinderung darin vorkommen. Die versucht, mit dem Kind der Rosa-/Hellblau-Falle so weit wie möglich zu entkommen (ein ziemlich hoffnungsloses Unterfangen).
Das Leben ist bunt und vielfältig und das möchte ich auch mehr in meine Geschichten einfließen lassen.
Meine alten Geschichten ('Too many Lies', 'Dämonen der Vergangenheit') sind nicht bunt. Zumindest waren sie das nicht. Eher grau und eintönig. Das liegt einfach daran, dass ich nicht in einer diversen Umgebung aufgewachsen bin. Das Höchste war der schwule Nachbar, der zwar integriert war, aber trotzdem immer komisch angeschaut wurde. Oder das behinderte Mädchen vier Häuser weiter, deren Eltern einem leid getan haben. In meiner Jugend war das einfach noch kein Thema. In den Medien ab und zu schon, aber bei uns im Dorf? Nee! Das spiegelt sich auch in meinen alten Texten wider.
Bei 'Too many Lies' habe ich das schon bei der Überarbeitung geändert. Das Trio und die Nebenfiguren sind nicht mehr ausschließlich weiß, kommen aus guten Verhältnissen und traditionellen Familienstrukturen. Nein, Lizas Familie kommt gerade so über die Runden, Daves Mutter ist alleinerziehend, Matthew hat puerto-ricanische Wurzeln. (Vieles wird in 'Too many Lies' noch nicht unbedingt deutlich, aber in den folgenden Bänden der Serie). Außerdem gibt es unter den Nebenfiguren verschiedene BIPoCs, queere Beziehungen usw.
In meinen neueren Geschichten (Meisterdiebe-Reihe, mein Beitrag zur Jahreschallenge2024, diverse Kurzgeschichten) habe ich direkt versucht, darauf zu achten.
Gerade in der heutigen Zeit ist es so wichtig geworden, Flagge zu zeigen. Der Versuch, diese Themen in Büchern aufzugreifen, rettet nicht die Welt, aber es ist ein kleiner Schritt, die Vielfalt der realen Welt auch in der Fiktion abzubilden und ALLE Menschen mit einzubeziehen. Das ist etwas, was jeder von uns tun kann.
Am Anfang werden die Worte nicht so leicht über die Lippen gehen und sich komisch anfühlen. Aber früher oder später wird es ganz natürlich sein, sie zu benutzen. Kann sich noch jemand von den Akademiker*innen an die Umstellung von Student*innen auf Studierende erinnern? Es ist noch nicht so lange her. Vielleicht 15 Jahre? Was haben sich die Leute gewehrt! Und heute? Jetzt, zumindest in dem Bereich, in dem ich tätig bin, ist es eine Selbstverständlichkeit (mit Ausnahme einiger alter weißer Professoren).
Ich bin mir bewusst, dass ich als weiße hetero-cis Frau viele der Erfahrungen, über die ich schreibe oder schreiben werde, selbst nicht kenne. Es kann auch sein, dass ich Klischees oder Stereotypen verwende, die nicht in Ordnung sind. Aber das ist für mich kein Grund, es NICHT zu tun und Themen komplett zu ignorieren. Ich lerne noch, entwickle mich und meine Texte ständig weiter und sehe Wattpad als Spielwiese, um genau das zu üben. Am Anfang werden es wahrscheinlich nur die Nebencharaktere sein. Aber vielleicht irgendwann auch die Hauptfiguren.
Also, wenn jemand auf etwas stößt, wo ich Blödsinn schreibe, kann er mich gerne darauf ansprechen ♡
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