WACHGEKÜSST
Der Handywecker beginnt leise zu summen und ich versuche, mit zusammengekniffenen Augen das kleine Weckersymbol hinüber zum Ausschaltsymbol zu wischen. Ohne Erfolg. Beim zweiten Versuch mit geöffneten Augen gelingt es mir.
Freitagmorgen, 4.45 Uhr.
Ich seufze, gähne und rutsche so nah es irgendwie geht an M. heran. Ich vergrabe meine Nase in seinem T-Shirt und drücke mich an seinen Rücken. Ich schlinge meinen Arm um seine Taille und schiebe meine Fingerspitzen vorsichtig unter den Stoff, der seinen Bauch bedeckt. Ich küsse M.s Rücken durch das T-Shirt und flüstere "Guten Morgen, mein Schatz", während ich sanft seinen Bauch kraule. M. murmelt zustimmend, mehr ist um diese Uhrzeit von ihm nicht zu erwarten. Ich atme tief ein und sauge M.s ganz eigenen Duft auf.
Ich liebe diese fünf Minuten, bevor wir wirklich aufstehen müssen, um noch pünktlich zur Frühschicht zu kommen. Fünf Minuten, die nur uns gehören, irgendwo zwischen Schlaf und Wachsein, zwischen Nacht und Tag, zwischen Traum und Wirklichkeit. Ich habe den Verdacht, dass mein Streicheln M. wieder eingeschläfert hat, also ziehe ich ein bisschen an seinen Bauchhaaren. Das entlockt ihm kurzes ein Grummeln. "Aufwachen, mein Schatz", flüstere ich mit rauer Stimme. Unwillig und kaum verständlich murmelt M.:"Mmmhh, gleich..."
"Weiter kraulen", befiehlt er dann mit schlaftrunkener Stimme und ich kichere leise hinter ihm. Ich tue ihm den Gefallen und kraule ihm weiter den Bauch und die Brust. Zwischendurch verteile ich kleine Küsse auf seinem Rücken und Nacken.
Mein Handywecker klingelt erneut, es ist 4.50 Uhr.
Ich schalte ihn aus, schäle mich aus der Bettdecke, beuge mich über M. und küsse ihn kurz auf den Mund. Mit geschlossenen Augen will er mich zu sich ziehen, doch ich widerstehe, löse mich vom ihm und steige aus dem Bett.
"Aufstehen, Schatz."
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