Rick und ich hatten grundsätzlich so gut wie nie zusammen Dienst, was mich meistens nicht störte, schließlich wohnten wir zusammen und dann noch zusammen zu arbeiten, wäre mir ein bisschen zu viel gemeinsame Zeit.

Die Realität war, dass wir uns spätabends sahen, wenn derjenige, der Spätdienst gehabt hatte, heim kam oder nachmittags, wenn ich von der Frühschicht kam und Rick nachts gearbeitet hatte. Oder andersrum.

Unsere Arbeit und unser Zusammenleben baute also auf Kompromissen und Verständnis für ungünstige Dienstpläne.

Weihnachten haben wir noch nie zusammen Zuhause gefeiert.

Als ich aus der Nachtschicht kam, sah ich zuerst auf mein Handy. Müde rieb ich mir die Augen und las Ricks Nachricht.

5:02 Uhr RICK: Guten Morgen :*

Ich lächelte und schrieb zurück.

6:17 Uhr Morgen. Ich fahr jetzt nach Hause. Gute Nacht. <3

Ich steckte das Handy weg und fuhr auf dem Rad heim. Dort machte ich mich bettfertig und sah zuletzt noch in meinen Nachrichteneingang.

6:29 Uhr RICK: Schlaf schön, ich weck dich, wenn ich komme. :)

Ich schickte ihm ein Herz-Emoji und schaltete dann mein Telefon aus.

Als ich aufwachte, zeigte der Wecker kurz nach zwei. Ich hatte noch Zeit, Rick würde erst gegen halb vier da sein. Tatsächlich nickte ich nochmal weg und wurde erst durch das Klimpern des Schlüssels an der Tür aus dem Halbschlaf gerissen. Weil ich es aber liebte, von Rick geweckt zu werden, stellte ich mich schlafend und wartete. Ich hörte, wie Rick seinen Rucksack abstellte und sich dann leise ins Schlafzimmer schob. Er setzte sich zu mir auf die Bettkante, strich sanft über meine Haare und beugte sich über mich.

"Aufwachen, Schlafmütze", flüsterte er und küsste mich federleicht auf den Mund. Er hatte auf dem Heimweg seine Feierabendkippe geraucht.

Ich lächelte und schlang mit geschlossenen Augen die Arme um Rick.

Er lachte leise, als ich mich an ihn schmiegte und ein wohliges "Mmmhh" von mir gab.

"Ich wusste, dass du wach bist."

Ich öffnete die Augen und sah ihn an.

"Danke, dass du mich trotzdem geweckt hast."

Als Antwort gab Rick mir noch einen kurzen Kuss.

"Ich hab morgen frei", sagte ich schließlich. Ich hatte mich inzwischen aufgesetzt und schmiegte mich Rick.

"Ich auch", murmelte er an meiner Schulter, "hat sich kurzfristig ergeben."

"Dann heute Sexabend?", fragte ich verschmitzt.

"Definitiv", bestätigte Rick und küsste mich zum dritten Mal. Diesmal hörte er aber nicht nach zwei Sekunden auf, sondern presste sich enger an mich und umfasste meine Taille, um mich auf seinen Schoß zu ziehen.

Rittlings auf ihm sitzend küssten wir uns leidenschaftlich, seine Hände auf meinem nackten  Rücken und meine in seinen Haaren.

Keuchend sahen wir uns in die Augen und Rick stieß hervor: "Ziehen wir den Sexabend vor?"

"Definitiv", stöhnte ich und presste meinen Mund wieder auf seinen.