MOND
Schon wieder auf einer Parkbank.
Und wieder war es dunkel.
Wieder ein Junge und ein Mädchen.
***
Es war Freitagabend.
Nach Eis, Schaukel und einem langen Spaziergang haben sie sich auf einer Parkbank am Fluss niedergelassen.
Es war vielleicht halb zehn und sie redeten schon seit dreieinhalb Stunden.
Die Themen gingen ihnen nicht aus.
Alle Leute, die auf Rädern vorbeifuhren, sahen die Jugendlichen komisch an.
Das fiel auch dem Jungen auf.
Sie lachten und das Mädchen blickte verstohlen auf ihr Handydisplay;
sie wollte noch nicht nach Hause.
Das schwache Licht am Horizont hielten sie erst für den letzten Strahl der untergegangen Sonne.
Doch das Licht nahm nicht ab, im Gegenteil, es wurde mehr.
Immer großer wuchs die leuchtende Kugel und sie begriffen.
Der Mond ging auf.
Dieses Schauspiel sahen beide zum ersten Mal.
Es hatte etwas Magisches.
Und definitiv etwas Romantisches.
Sein Arm lag um ihre Schulter und ihr Kopf an seiner.
Zum ersten Mal an diesem Abend schwiegen sie mehrere Minuten lang und genossen den Blick in den klaren Himmel.
Vereinzelt funkelten Sterne und der Mond stieg immer höher.
Sie zog die nackten Beine an und lehnte sich näher an den Jungen.
***
Erst eine Stunde später, als sie im Bett lag und noch Textnachrichten mit dem Jungen austauschte, erinnerte sie sich, dass sie schon einmal diesen Sommer mit einem anderen Jungen auf einer anderen Parkbank gesessen hatte.
Vielleicht waren diese Bänke ihr Fluch.
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