Hey Herr H******* oder wie du bevorzugst M***,

du bist ziemlich cool. (Ich finde es immer noch komisch dich nicht zu siezen und beim Nachnamen zu nennen, aber außerhalb der Schule war dir das lieber und immerhin bist du ja auch nicht mehr mein Lehrer oder unterrichtest noch an meiner Schule.) Du bist der allerbeste Lehrer, den ich je hatte. Du bist mittlerweile ein ziemliches Vorbild von mir geworden. Ich habe es geliebt wie du dich hast vom Thema abbringen lassen hast und auch auf Dinge eingegangen bist, die erst in ein paar Jahren auf dem Lehrplan stehen. Nicht wie die ganzen anderern Lehrer, die dann immer sagen, dass wir das noch nicht wissen müssen. Dir war nie wichtig, was wir wissen müssen, sondern was wir wissen möchten. Du mochtest das Prinzip der heutigen Schule nicht wirklich. Da kann ich dir nur zustimmen. Das Schulsystem hat viele Mängel. Ich habe es geliebt wie du gesagt hast, wenn du eine unserer Fragen nicht beantworten konntest, dass du eben auch nur ein Mensch bist und nicht alles weißt. Anders als alle anderen Lehrer. Es war cool meine Pausen in dem Klassenraum zu verbringen, in dem du den nächsten Unterricht vorbereitet hast. Es war schön dir von unserer ganzen Klasse ein Geschenk zu deiner Hochzeit schenken zu können. Du hast dich so sehr darüber gefreut. Und nochmal am Rande: Ich habe das Projekt mit China und Japan nur gewählt, weil du der Leiter warst. Denn egal welches Thema es war, du hast es interessant gemacht. Es ist wirklich eine Schande, dass du nur das eine Jahr ein Lehrer warst. Es gibt niemanden, dem ich diese wichtige Aufgabe eher anvertrauen würde als dir. Wirklich, ich hätte dich so gerne weiterhin als Lehrer gehabt. Ich mochte dich und ich mag dich auch immer noch. Es war so eine gute Erfahrung dich kennen gelernt zu haben und ich weiß, dass du mich auch mochtest. Ich weiß, dass du mich wahnsinnig schlau fandest und wahrscheinlich auch immer noch findest. Ich habe mich in deinem Unterricht ziemlich wohlgefühlt. Und weißt du noch das eine Mal, als ich krank war und trotzdem in der Schule war? Das war, weil ich deinen Unterricht nicht verpassen wollte. Und auch bei den Projekttagen habe ich versucht zu kommen, auch wenn ich in der zweiten Stunde gegangen bin. Ich wollte dich noch so oft sehen wie es mir möglich war und ich wusste ja, dass du nach den Sommerferien nicht mehr an meiner Schule sein würdest. Du bist der schlauste Mensch, den ich in meinem Leben kennen lernen durfte. Wirklich, du hast mir auf meinem Weg wirklich weitergeholfen. Dafür bin ich dir sehr dankbar! Und ich wünsche dir und deiner Frau in Amerika alles Glück, was es auf dieser Welt nur gibt, denn das hast du verdient. 
Man sieht sich immer zweimal im Leben.

J**