20.11 ℒℯ𝓇ℴ𝓎 𝒮𝒶𝓃ℯ 𝓍 ℳℯ𝓈𝓊𝓉 Ö𝓏𝒾𝓁
Happy Birthday @Missesstarfire 🎉
Neugierig stand Leroy neben Leon, während der Trainer vorlas, wer sich für die kommenden Tage mit wem ein Zimmer teilen sollte. Früher war es klar gewesen- die besten Freunde waren immer zusammen in ein Zimmer gekommen, also Leon und Max, Julian und Kai, Mats und Benedikt... Doch seit neuestem schien der Trainer immer die Zimmer zu würfeln, weshalb jedes Mal eine gespannte Stille herrschte.
"Leon und Manuel." Leon neben ihm zuckte mit den Schultern. "Ist okay. Ich bin echt gespannt, bei wem du landest."
Leroy nickte. Er war mindestens genauso gespannt. Angst hatte er kaum, er kam schließlich mit nahezu allen gut zurecht. Natürlich gab es einige, mit denen er mehr Zeit verbrachte als mit anderen, doch was sollte schon passieren? Tagsüber konnten sie ihre Zeit ja immer noch frei verplanen.
"Mesut und Leroy."
Damit hätte er eindeutig nicht gerechnet... Doch irgendwie freute er sich auch. Mesut war schon seit einer gefühlten Ewigkeit beim DFB und Leroy konnte garantiert noch viel von ihm lernen.
Und Mesut sah ebenfalls nicht unzufrieden aus. Er hatte sich das Zimmer noch nie mit Leroy geteilt, aber bisher nur Positives über ihn gehört, weshalb er dem Jüngeren ein freundliches Lächeln schenkte.
Außerdem – selbst wenn die Chemie nicht stimmen sollte, ging es ja nur um einige Tage und nicht um ein ganzes Leben.
Doch jede „Sorge" war gänzlich unbegründet.
Sie waren gerade auf ihrem Zimmer angekommen, als sie zum ersten Mal feststellten, dass sie sich gut ergänzten.
„Welches Bett möchtest du nehmen?"
„Wenn es okay ist, dann das an der Tür." Mesut sah beinahe etwas verlegen aus. „Am Fenster schlafe ich irgendwie nie so gut."
„Perfekt." Leroy musste etwas lachen. „Ich kann nämlich besser am Fenster schlafen."
Nun stimmte Mesut in sein Lachen mit ein. Die Basis für eine gute Zeit war gelegt – und es war nur der Anfang.
Sie waren so verschieden – dass sie sich doch perfekt ergänzten.
Mesut duscht morgens, während Leroy abends bevorzugte.
Leroy liebt gern etwas länger liegen, so dass Mesut in aller Stille in den Tag starten konnte.
Mesut bevorzugte die rechte Seite des Schrankes, während Leroy immer links wählen würde.
Und nicht nur in ihren Gewohnheiten ergänzen Sie sich perfekt, es war auch schnell offensichtlich, dass auch das Zwischenmenschliche mehr als nur gut passte.
Schnell wurde aus der Wohngemeinschaft eine Freundschaft und sie waren auch über den Tag beinahe unzertrennlich. Im Training erledigten sie alle Übungen zusammen, im Bus saßen sie nebeneinander und auch beim Essen fand man sie oft zusammen an einem Tisch.
Der WhatsApp Chat wurde angepinnt und wenn sie doch einmal etwas getrennt voneinander unternahmen, war die Wiedersehensfreude und der Gesprächsbedarf umso größer.
Sie wurden schnell zum „alten Ehepaar" der Mannschaft und liefen Mais und Bene damit den Rang ab. Doch die ganze Zeit hatten sie beide im Hinterkopf, dass diese gemeinsame Zeit enden würde und mit jedem weiteren Tag, der verstrich, wurde die Last drückender. Sie würden sich über Wochen- vielleicht Monate hinweg nicht sehen und sie beide wussten, dass es schwer werden würde.
Wie schafften die anderen es, wenn sie in verschiedenen Teams spielten und... Wieso fühlten sich ihre Herzen an, als würden sie brechen, wenn sie daran dachten, dass der jeweils andere dann wieder mehr Zeit mit den Freunden aus dem Verein verbringen würde?
Das sie die einzigen waren, die sich diese Frage stellten, bemerkten sie zuerst jedoch nicht.
Erst am letzten Nachmittag, als Leroys Herz bereits so schwer wie Blei war, suchte er Trost bei Bene und klagte ihm sein Leid.
"Wie hältst du das aus, Mats immer so lange nicht zu sehen? Allein der Gedanke, dass ich mich morgen von Mesut verabschieden muss, macht mich traurig..."
"Abgesehen davon, dass Mats und ich nur Freunde sind...", Bene grinste, "wohnen wir nur knapp 20 Kilometer auseinander und sehen uns regelmäßig. Aber du und Mesut, ihr könnt doch telefonieren. Und wenn mal Zeit ist, besucht ihr euch."
"Was meinst du mit IHR seid nur Freunde?" Skeptisch sah Leroy ihn an. Warum hatte Bene das »Mats und ich NUR Freunde« so besonders betont?!
Es dauerte erschreckend lange, bis es ihm wie Schuppen von den Augen fiel.
"Mesut und ich sind auch nur Freunde." Beeilte er sich zu sagen und jetzt wurde Benes Blick besorgt.
"Weiß Mesut das?"
"Natürlich. Wir sind wirklich nur..." Fing Leroy an, bevor er innehielt. Warum war Bene über diesen Fakt so überrascht?
Bene bemerkte seine Verzweiflung und legte Leroy leicht eine Hand auf die Schulter.
"Das hast du jetzt nicht von mir, aber... Ich glaube, Mesut sieht in euch mehr als nur Freunde..."
"Aber..." Fing Leroy an, doch dann traf es ihn wie ein Schlag.
Ihm ging es nicht anders.
Das mit Mesut war schon von Beginn an intensiver als jede Freundschaft gewesen.
Und seine Eifersucht, wenn er ihn mit jemand anderem sah... Das hatte er bei keinem seiner Freunde.
Diese Angst, ihn lange nicht zu sehen... Als Profifußballer war er eigentlich an Freundschaften auf Distanz gewöhnt.
Doch das war keine normale Freundschaft.
Mesut und ihn verband viel mehr....
Und diese Gewissheit machte ihm beschissen Angst.
Da Mesut noch bei seinem Physio-Termin war, ging Leroy wie ferngesteuert in ihr gemeinsames Zimmer, wo er sich für einen Moment auf Mesuts sorgsam gemachtes Bett sinken ließ.
Sofort umhüllte ihn der vertraute Geruch und verleitete Leroy, sich einen kurzen Augenblick einfach hinzulegen...
Als er die Augen das nächste Mal aufschlug, war der Raum dunkel. Die Vorhänge waren zugezogen und jemand hatte ihn sanft zugedeckt...
Mit einem Mal war Leroy hellwach.
"Alles gut, du hast noch Zeit bis zum Abendessen."
Mesut saß in einem der Sessel und sah ihn ruhig an. Er fragte nicht, warum Leroy in seinem Bett lag oder was ihm durch den Kopf ging...
Und vielleicht gab Leroy genau das den Mut für seine nächsten Worte.
"Legst du dich noch etwas zu mir?"
Es war das erste Mal, dass sie zusammen in einem Bett lagen und das erste Mal, dass Leroy realisierte, wie sehr sein Körper auf Mesuts Nähe reagierte.
Ihre Schultern berührten sich ganz leicht und ihre Hände lagen dicht nebeneinander...
Und dieses Mal war es Mesut, der einen weiteren Schritt wagte.
Ganz vorsichtig schob er seine Hand näher an die von Leroy und verschränkte erst ihre kleinen Finger, doch dann, als er Leroys Lächeln sah, ihre ganzen Hände.
"Wir schaffen das, oder?" Fragte Leroy in die Stille und Mesut drückte sanft seine Hand.
"Wir schaffen das."
Und Leroy glaubte ihm.
Sie würden es wirklich schaffen... Und er war gespannt, was die Zeit ihnen noch brachte. Wie weit ihr gemeinsamer Weg sie führen würde....
Und ob er Mesut irgendwann küssen würde.
Doch für den Moment genoss er einfach den Augenblick.
Die Zukunft würde noch früh genug kommen.
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