11.05 𝒞𝓁𝒶𝓇𝒶 𝓍 𝒫𝒶𝓊𝓁 𝒲𝒶𝓃𝓃ℯ𝓇
Happy Birthday @clara_havertz 🎉
Etwas nervös stehe ich zwischen all den anderen Bayern Fans am Zaun. Sie alle warten auf die großen Stars- Neuer, Müller, Goretzka und wie sie alle heißen. Ich sehe es an ihren Trikots, während sie auf meinem nur einen einfachen Namen lesen können.
Wanner.
Der Name eines Nachwuchsspielers, der heute zum ersten Mal mit den großen Jungs trainieren darf. Jemand, den die meisten hier kaum eines zweiten Blicks würdigen würden, bevor er nicht seinen Durchbruch hatte... Und doch ist er der einzige Grund, warum ich heute hier inmitten all der anderen Fans stehe. Denn dieser Spieler ist für mich kein Unbekannter...
Sondern mein bester Freund aus Kindertagen.
Paul und ich waren den Großteil unseres Lebens unzertrennlich.
Solange, bis er umgezogen ist und unser Kontakt immer weniger wurde. Doch es gab nie böses Blut zwischen uns- und genau aus dem Grund bin ich heute hier. Ich weiß, was dieser Tag Paul bedeutet... Aber auch, wie nervös er sein wird.
Und tatsächlich sehe ich, wie er nervös seine Finger knetet, als er hinter Thomas Müller den Platz betritt. Thomas klopft ihm aufmunternd auf die Schulter und bringt ihn zum Lachen, doch ich erkenne, dass es ihn nur für einen Moment ablenkt.
Um mich herum beginnen alle zu jubeln, als Leon Goretzka den Platz betritt, doch ich schaue währenddessen nur Paul an. Und als hätte er meinen Blick gespürt, schaut er nun genau in meine Richtung.
Mit einem kleinen Lächeln hebe ich die Hand und winke, bevor ich mich umdrehe und ihm den Flock zeige.
Nr. 14.
Wanner.
Pauls Augen weiten sich und noch ehe ich realisieren kann, was da gerade passiert, kommt Paul auch schon auf mich zugelaufen.
"CLARA?! Was machst du hier?"
"Dich unterstützen. Als ich gehört hab, dass du heute deinen ersten, großen Auftritt hast, dachte ich... vielleicht freust du dich?" Etwas verlegen schaue ich ihn an, bis sich seine Arme fest um mich schließen.
"Ob ich mich freue? Ich bin überglücklich, dass du da bist. Es bedeutet mir unfassbar viel, dass du den Moment mit mir teilst! Sehen wir uns nach dem Training?"
"Wenn du die Zeit hast, Superstar? Ich bin noch bis morgen Abend in München."
Sein Lächeln wird noch breiter, seine Umarmung für einen Moment noch fester.
"Für dich nehme ich mir alle Zeit der Welt. Gott, ich bin so froh, dass du da bist."
"Dank nicht Gott, dank meinem Chef." Lachend löse ich mich von ihm, als ich aus dem Augenwinkel sehe, wie sich langsam alle in Richtung ihres Trainers bewegen.
"Na los, ab mit dir. Mach einen guten Eindruck, wir sehen uns später."
"Wehe, wenn nicht!" Paul grinst leicht und drückt mir einen Kuss auf die Wange, bevor er sich zu den anderen gesellt und sein erstes Training als angehender Profi absolviert.
Ich könnte nicht stolzer sein!
Doch während Paul mit jeder Minute gelassener wird, steigt meine immer weiter. Ich freue mich, später Zeit mit ihm zu verbringen, wirklich, doch gleichzeitig... Bin ich nervös. Ob wir uns noch immer so viel zu sagen haben wie früher, oder werden wir uns peinlich anschweigen? Früher gab es nie Stille zwischen uns...
Plötzlich ist es, als hätte Paul meine Nervosität gespürt. Er dreht sich zu mir um und sucht meinen Blick, bevor er mich warm anlächelt und... ein Stück weit daran erinnert, dass er noch immer mein Paul ist. Auch, wenn wir eine Zeit lang keinen Kontakt mehr hatten.
Und tatsächlich ist meine Sorge unbegründet.
Kaum, dass Paul nach dem Training aus der Kabine kommt, kommt er mit einem Affenzahn auf mich zugerannt und umarmt mich so stürmisch, dass ich beinahe Angst habe, von der Wucht umgeworfen zu werden, doch dann konzentriere ich mich ganz darauf, seine Umarmung genau so fest zu erwidern. Wie sehr er mir doch gefehlt hat. Zufrieden vergrabe ich mein Gesicht an seinem Hals und spüre Pauls Lachen mehr, als das ich es sehe, während seine Hand in kleinen Kreisen über meinen Rücken fährt.
"Wie gehts dir?"
"Sehr gut und dir?"
Wir haben es uns, wie früher, in seinem Zimmer gemütlich gemacht, während seine Mom uns heiße Schokolade macht. Es ist beinahe so, als hätte sich absolut gar nichts geändert... Und doch ist irgendwie alles anders. Schließlich haben wir uns beinahe drei Jahre nicht gesehen und Paul hat einen riesen Karrieresprung hingelegt, während ich vor einigen Monaten meine Ausbildung angefangen habe...
"Was ist los, hm?"
Paul stupst mich mit dem Fuß an und reißt mich so aus meinen Gedanken.
"Was?"
"Ich hab dich gefragt, was los ist. Du wirkst abwesend..."
Einen Moment überlege ich, wie ich ihm meine Gedanken am besten erkläre, doch dann entscheide ich mich dafür, es einfach auszusprechen.
"Irgendwie ist es komisch. Es ist, als hätte sich nichts verändert... Dabei hat sich alles geändert. Es ist einfach... Schwer zu begreifen irgendwie. Weißt du, was ich meine? Es ist einfach komisch..."
"Gut komisch oder schlecht komisch?"
Mehr braucht es nicht, um zu wissen, dass Paul mich genau versteht.
"Komisch- komisch." Gebe ich trotzdem zurück und ziehe meine Knie an. Einen Moment lang mustert er mich, bevor er sich neben mich setzt und mich in seine Arme zieht. Für einen Augenblick bin ich überfordert, doch dann wird mir klar, wie gut es sich anfühlt und schmiege mich an ihn.
"Ich weiß genau, was du meinst." Pauls Nase ruht in meinen Haaren, doch er macht keine Anstalten, seinen Kopf zu heben, sondern spricht einfach weiter. "Es ist seltsam, dass wir uns so lange nicht gesehen haben, aber doch fast alles noch beim alten ist..."
"Fast alles?" So gut es geht, schaue ich ihn an und wenn mich nicht alles täuscht... Wird Paul etwas rot? Einen Moment lang schweigt er, bevor er mich sanft etwas von sich schiebt.
"Ja. Fast alles... In dem Moment, in dem ich dich heute beim Training gesehen habe, ist mir bewusst geworden... Das ich nicht nur meine beste Freundin vermisst habe. Nicht nur unsere Freundschaft."
"Sondern...?"
"Einfach alles, was wir hatten. Die Freundschaft, die Vertrautheit, die Geborgenheit und... die Liebe. Bevor unser Kontakt mehr und mehr in die Brüche gegangen ist, habe ich gemerkt, dass ich mich in dich verliebt habe. Vielleicht ist genau das der Grund, warum ich damals auf Abstand gegangen bin. Schließlich war das ein Alter, wo Verliebt sein noch echt uncool war, aber jetzt... Als ich dich heute am Zaun hab stehen sehen, in meinem Trikot... Da kam alles wieder hoch und für einen Moment... Habe ich mir sogar vorgestellt, wie schön es wäre, wenn... du immer dort sein würdest. Auch bei Spielen und so... Und nicht nur als eine Freundin..."
Sprachlos schaue ich Paul an, während seine Worte sich nur langsam in meinem Kopf ausbreiten. WIe immer, wenn er nervös ist, ist er mittlerweile aufgesprungen und läuft vor mir auf und ab, bis ich aufstehe und eine Hand auf seine Brust lege.
"Beruhige dich." Bitte ich ihn eindringlich, bevor ich meine zweite Hand vorsichtig daneben lege.
"Ich finde den Gedanken übrigens auch irgendwie schön..."
"Wirklich?"
"Wirklich." Bestätige ich ihm, bevor sich meine Lippen zu einem leichten Lächeln verziehen.
"Und vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum ich hier bin. Klar wollte ich dich unterstützen und dir so gut es geht die Nervosität nehmen, aber... Ich wollte dich auch einfach mal wieder sehen. Du hast mir gefehlt, Paul."
"Du mir auch Clara, so sehr." Für einen Moment schließt er mich in eine feste Umarmung, bevor er mich erneut ein Stück von sich wegschiebt.
"Also... Wenn du den Gedanken schön fändest und ich auch, heißt das...?"
"Genau das heißt es."
Wir fangen beide an zu grinsen, bis Paul sich vorbeugt und leicht seinen Kopf zur Seite neigt. Ich komme ihm ein Stück entgegen, doch... Wir wären nicht wir, wenn wir irgendwas auf Anhieb schaffen würden. Immer wieder stoßen unsere Nasen zusammen, bis wir beide irgendwann vor lauter Lachen innehalten.
"Was können wir eigentlich?" Fragen wir wie aus einem Mund, bevor Paul sich vorbeugt und seine Lippen einfach auf meine drückt.
Unser erster Kuss ist kurz, doch kaum, dass wir uns voneinander lösen, finden unsere Lippen auch schon wieder zusammen und wir versinken so lange in unserer eigenen Welt...
Bis Pauls Zimmertür aufgeht und seine Mutter den Kopf in den Raum steckt.
"Meine Lieben, das Essen ist gleich... Oh!"
"Mama!" Beschwert Paul sich, doch ich lehne nur lachend meinen Kopf gegen seine Brust und schaue seine Mutter an. "Wir kommen."
"Sehr schön. Und Clara? Willkommen zuhause."
Vor lauter Glücksgefühl könnte ich nahezu platzen, vor allem, als Paul mich, kaum, dass die Tür ins Schloss fällt, erneut küsst.
Die Reise nach Bayern anzutreten war definitiv die beste Entscheidung in meinem Leben, denn jetzt habe ich nicht nur meinen besten Freund zurück... Sondern auch noch meine große Liebe. Meinen Paul.
Und dieses Mal wird uns nichts und niemand mehr trennen. Stattdessen werde ich Spiel für Spiel in seinem Trikot auf der Tribüne stehen und ihm zujubeln.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro