07.07 𝒱ℯ𝓇𝒾𝓎 𝓍 ℛℴ𝓂𝒶𝓃 ℬ𝓊ℯ𝓇𝓀𝒾
Happy Birthday borussin_veriy 🎉
Etwas genervt stehe ich an der Supermarktkasse, während sich vor mir wieder mal gefühlt gar nichts tut. Genau aus dem Grund hasse ich es, nach Feierabend einkaufen zu gehen. Meistens genieße ich einfach den Luxus der Lebensmittelbestellung... Oder den, dass Roman oft zwischen zwei Trainings einkaufen fährt und mir so die Menschenmengen erspart. Doch heute kommt natürlich alles auf einmal. Nach Feierabend selber einkaufen und dann auch noch auf einem Freitag, wo die Leute sich immer aufführen, als würde morgen die Welt untergehen... Ich hasse mein Leben gerade.
Und als wäre das nicht schlimm genug, klingelt mein Handy jetzt auch noch. Kurz vor einem Schreikrampf ziehe ich das nervige Ding aus der Handtasche... Und entspanne mich, als ich den Namen meiner besten Freundin lese.
Allerdings nur solange, bis ich ihre Nachricht überflogen habe. Dann kocht die Wut in mir endgültig über und ich zerre meinen Einkaufswagen achtlos aus der Schlange, bevor ich mit zitternden Fingern Romans Nummer wähle.
Der kann was erleben.
"Hi Baby, was gibts?" Höre ich seine entspannte Stimme nach nur kurzen Tuten und genau diese Unbeschwertheit, die ich sonst so liebe, bringt nun endgültig das Fass zum Überlaufen.
Schnell ziehe ich mich in eine Ecke zurück, bevor mein innerer Vulkan auch schon explodiert.
"AMERIKA? Du machst deinen Wechsel in die USA öffentlich? Und dass du schon ein Haus dort hast? Ist das dein verfickter Ernst Bürki?!"
"Aber wir hatten doch darüber..." Versucht er mich zu unterbrechen, doch gegen meine Wut kommt er in diesem Augenblick nicht an.
"Wir hatten darüber gesprochen, dass wir es ERST in Ruhe unseren Freunden und unseren Familien sagen. DAMIT SIE ES EBEN NICHT AUS DER PRESSE ERFAHREN MÜSSEN. Und was ist? Du Vollidiot rennst zu den Medien und ich bekomme gerade tausend wütende Nachrichten meiner besten Freundin, weil sie von nichts wusste? Und sie wird nicht die einzige sein! Was guckst du Idiot so?" Blaffe ich gleich auch den Kunden an, der mich fasziniert dabei beobachtet, wie ich mein Handy anblaffe.
"Ich gucke nicht..." Sagt Roman verwirrt, bevor er einen besänftigenden Ton anschlägt. "Hör zu, ich weiß, dass das nicht ideal gelaufen ist...
"NICHT IDEAL? Es ist absolut Katastrophal. Manchmal hasse ich dich echt Bürki. Guck, dass du Land gewinnst, echt. Wenn ich nach Hause komme, will ich dich nicht sehen. Hau ab zu Marco oder so, während ich versuche, wieder mal alles geradezu bügeln."
Ohne ein Wort des Abschieds drücke ich ihn einfach weg und stampfe zur Kasse, um den scheiß Einkaufsladen nun endlich hinter mir zu lassen. Ohne Sinn und Verstand schmeiße ich meine Einkäufe zuerst aufs Band und dann zurück in den Wagen, wobei es schon das nächste Opfer meiner Wut zu beklagen gibt.
Eine Flasche Rotwein zerspringt und ergießt sich über meine weiße Hose, was die ganze Situation nicht besser macht.
Genauso wenig wie die Tatsache, dass ich mich beim Ausparken mit meinem Lack auf einem Müllcontainer verewige.
Warum bin ich heute morgen überhaupt aufgestanden?
Und warum habe ich mich auf einen verdammten Fußballer eingelassen? Nicht, dass mich der Wechsel stören würde, aber wie oft muss er auf den Kopf gefallen sein, um nicht zu begreifen, dass man seinen Freunden so eine Entscheidung privat mitteilen sollte?
Und die Tatsache, dass er bereits ein Haus gekauft hat... Eigentlich hatten wir immer davon gesprochen, dass wenn wir ZUSAMMEN in eine neue Stadt oder in ein neues Land ziehen, wir auch ZUSAMMEN die Entscheidung treffen, was unser neues Zuhause wird. Aber scheinbar hat Roman dieses Wort gänzlich aus seinem Wortschatz gestrichen.
Ich hoffe wirklich für ihn, dass er nicht zuhause ist.
Doch ich hoffe vergeblich.
Romans Auto steht nach wie vor in der Einfahrt und ich sehe seine Silhouette hinter dem Vorhang unseres Wohnzimmers. Ich habe ihn gewarnt.
Wie eine Rachegöttin rausche ich in unser Wohnzimmer... Und bleibe wie erstarrt stehen. Roman steht vor mir, in der Hand ein riesiger Strauß roter Rosen. Normalerweise würde ich mich jetzt fragen, wo er die so schnell herbekommen hat, doch noch macht meine Wut mich blind dafür.
"Hab ich dir nicht gesagt, dass du Land gewinnen sollst?"
"Hast du. Und ich hab wieder mal nicht gehört." Roman kratzt sich zerknirscht im Nacken, bevor er mir die Rosen in die Hand drückt.
"Ich hab Mist gebaut."
"Ach ne." Ich werfe ihm mein Dauerhaft vibrierendes Handy entgegen. Seit die Nachricht an die Presse gegangen ist, schreiben mir all meine Freunde und Familienmitglieder, die wissen wollen, ob an der Sache etwas dran ist. Wieder schaut Roman zerknirscht und deutet dann auf sein Handy, dass auseinandergebaut auf dem Tisch liegt. Genau wie sein Ipad und alle weiteren Geräte.
"Es gab ein Leck oder einen Fehler in der Kommunikation. Eigentlich sollte die Nachricht erst Sonntag Abend rausgehen, aber in Amerika ist die Nachricht durchgesickert... Und die ersten Fans haben es spitz gekriegt und danach ist es komplett außer Kontrolle geraten. Dann hat der BVB es bestätigt und die letzten Zweifel ausgeräumt... Und dann dachte ich, jetzt ist eh alles verloren..."
So sehr ich auch weiter wütend sein möchte, Romans Worte klingen einleuchtend... Und sein Blick lässt meine Wut in Sekunden schmelzen.
"Es tut mir leid, wirklich. Ich wollte nicht, dass es so kommt... Und mit dem Haus, das sollte eine Überraschung werden. Einfach, weil ich WEIß, dass du es lieben wirst und ich mit dem Angebot schnell sein musste, weil es mehrere Interessenten gab..."
"Du bist echt ein Idiot, Bürki... Echt..."
Langsam lege ich die Rosen an die Seite und schaue Roman an, der mich noch immer wie ein Welpe anschaut.
"Hast du Fotos von dem Haus? Ich muss doch wissen, wo es hingeht..."
"Klar." Ganz traut er dem Frieden wohl noch nicht und so breite ich die Arme aus. "Komm schon her, du Depp..."
"Liebst du mich trotzdem noch?"
"Natürlich. Ich war nur echt enttäuscht..." Seufzend schmiege ich mich an Romans Brust, der mich nun ganz fest an sich drückt.
"Kann ich dir die Bilder später zeigen? Irgendwie hab ich gerade Angst, mein Handy anzumachen." Gesteht er dann und spätestens jetzt muss ich laut loslachen.
"Selber Schuld, Bürki. In den sauren Apfel musst du jetzt beißen."
Roman nickt leicht und hält einen Finger hoch.
"Einen Moment noch..." Mit schnellen Schritten eilt er in den Flur und noch ehe ich fragen kann, kommt Roman auch schon mit unserem Router in der Hand ins Wohnzimmer.
"So, jetzt können wir. Setzt du dich, oder willst du dich erst noch umziehen? Ich frag lieber gar nicht erst, was passiert ist..."
"Besser ists..." Seufzend lasse ich mich neben ihn fallen und deute auf sein Ipad.
"Zeig schon her."
"Na gut." Roman legt seinen Arm um mich und schaltet sein Ipad an und spätestens jetzt, wo ich mich an seine muskulöse Brust kuschele, ist auch das letzte bisschen Wut verraucht. Ich kann Roman einfach nicht lange böse sein... Vor allem, weil ich einfach weiß, dass er es nicht aus böser Absicht getan hat...
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