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42.

Vor Schreck blieb mir beinahe das Herz stehen, als mich einer von ihnen anbrüllte: "Sind Sie denn nur taub? Hören Sie den Alarm nicht? Evakuierung, und zwar sofort!"

"W-wa-was? E-evakuierung? Wieso das denn?", fragte ich noch zu verdattert für einen klaren Gedanken und erhielt eine ebenso unfreundliche Antwort wie zuvor. "Giftgasaustritt! Waren Sie etwa noch nie bei einem Übungseinsatz dabei?", pflaumte mich einer genervt an und als ich denjenigen von der Seite ansah, bekam ich den nächsten Schock. Schwarze, halblange Haare. Der Typ, der meinen Verfolger damals in der Seitengasse gerettet hatte! Ganz sicher, kein Zweifel möglich! Nur gut, dass er mich jetzt nicht erkannt hatte!

Einen Meter weiter ließ man mich endlich aus dem groben Griff los und ich fiel ein Stück hinter die Gruppe zurück. Sie mussten die Forscher sein, die ich gesucht hatte. Die "Erschaffer". Und sie waren alleine hier, das hieß, dass sie Stegi und seine eventuellen neu entwickelten Klone zurückgelassen hatten, ungeachtet der Tatsache, dass sie bei einem Giftgasausbruch höchstwahrscheinlich sterben würden. Ich musste sie retten! Ich würde sie nicht zurücklassen, niemals!

Die Männer merkten gar nicht, wie weit ich mittlerweile hinter ihnen lief. Sobald sie um die erste Ecke gebogen waren, drehte ich um und stürzte zurück ins Labor. Noch immer schrillten die Alarmglocken in meinen Ohren, die mittlerweile unangenehm zu Klingeln begonnen hatten. Die Forscher waren von rechts gekommen, also musste es von dort einen Weg in ihren Teil der Firma geben! Doch kurz vor der Tür stoppte ich. Wo war mein Neko?! Ich hatte ihn noch gesehen, als der Alarm losgegangen war, doch sobald die "Erschaffer" den Raum betreten hatten, war er wie vom Erdboden verschwunden gewesen! Verdammt, wenn er es geschafft haben sollte, sich vorbeizumogeln und mir bereits vorgegangen war, wusste er nichts von dem Giftgas! Dann schwebte jetzt auch er in größter Gefahr!

Plötzlich verstummte der Alarm, ich hörte ein Geräusch, als würden irgendwo eine Reihe mechanischer Schalter umgelegt werden und dann fiepte ein Lautsprecher: "Tim, hörst du mich?"

"Stegi? Nein, Leo! J-ja, ich hör dich...", antwortete ich ihm unsicher. Jetzt wusste doch jeder von unserer Anwesenheit, oder nicht? Leo beruhigte mich. "Keine Angst, ich benutze die Durchsage nur in diesem Raum. Und ich habe die Türen hinter euch abgeschlossen, nur für den Notfall. Die sehen nicht so aus, aber sie können von hier aus versiegelt werden und sind stabil genug für einen Rammbock!"

"A-aber das Giftgas!", stotterte ich. Wenn wir hier nicht wieder rauskamen, war unsere Rettungsaktion doch umsonst! Auch hier konnte er mir Entwarnung geben. "Nur ein falscher Alarm, Kinderspiel. Hier scheint öfters mal etwas los zu sein, dass alle so brav mitspielen. Und Sieben, du kannst jetzt rauskommen, es ist niemand mehr hier!"

Zwei Tischreihen entfernt kroch mein Freund ängstlich aus seinem Versteck hervor und kam schnellstmöglich zu mir gerannt. Kurz schloss ich ihn in meine Arme, dann wandte ich mich wieder an Leo: "Okay, wir gehen jetzt weiter! Hast du uns dauerhaft auf dem Schirm?"

"So gut wie! Ich schließe erstmal alle falschen Wege ab, so könnt ihr euer Ziel nicht verfehlen! Viel Glück, ich greif ein wenns brenzlich werden sollte!"

Damit kappte er die Durchsage und entschlossen ging ich auf die Tür zu, die uns weiterbringen würde. Mein Neko folgte mir in Tippelschritten.

Jetzt da wir wussten, dass uns wahrscheinlich niemand mehr aufhalten würde, kamen wir noch schneller voran als zuvor. Aber ohne Leos Hilfe wäre ich sicherlich verloren gewesen, denn das System aus kleinen und großen Räumen, Fluren und Treppen glich einem riesigen Labyrinth. Schnell hatte ich sämtliche Orientierung verloren und war unendlich froh darüber, dass es für uns nur einen einzigen Weg gab, den wir einschlagen konnten. Durch noch ein Labor, in dem es langsam vielversprechender aussah. In breiten Vitrinen lagerten Einweckgläser in verschiedensten Größen und mit in geleeartige Flüssigkeiten eingelegten Inhalten, bei deren Anblicken es mir unwohl und teilweise sogar übel wurde. Auf einem der Tische lag neben einer handvoll unterschiedlich großer Skalpelle ein kleines, offenbar totes Säugetier, gehäutet und unkenntlich, bereit zum Sezieren. Schnell weiter!

Im nächsten Raum hörte ich aus einer Ecke leise Geräusche. Klopfen, scharren, kratzen, unruhige Bewegungen. Erst konnte ich es nicht über mich bringen, nachzusehen, welche Grausigkeiten sich dort in dem mit Tüchern abgehängten Bereichen verbargen, dann überwand ich mich aber und hob eines der weißen Laken ein Stück an und riskierte einen Blick.

Rotlicht strahlte mir entgegen. Das Scharren verstummte und Geflüster, menschliches Geflüster schwoll an. Dann konnte ich sie gegen die Lampen der gläsernen Inkubatoren erkennen: Stegis! Vielleicht einhundert kleine Stegi-Katzen-Hybriden, die ihre Gesichter an den Scheiben platt drückten. Einige erkannten jetzt auch mich, ihre Gesichter hellten sich auf und sie miauten vielstimmig meinen Namen, jubelten und klopften gegen das Glas zwischen uns, aber andere starrten mich bloß mit leeren Augen an, unsicher was der Tumult ihrer Klone bedeuten konnte. Sie hatten es scheinbar geschafft. Eine Generation von Nekos ohne sämtliche ihrer früheren Erinnerungen stand bereit, fast ausgereift, um sie an die Kundschaft auszuhändigen. Sie reichten von der Größe meines ganzen Armes bis hin zu winzigen Exemplaren, die ich problemlos in meine ausgehöhlten Handflächen hätte setzen können. Faszinierend... und gleichzeitig ein so verstörender Anblick!

"Keine Angst! Ich werde euch da rausholen!", versprach ich ihnen, stand mit wenigen Schritten mitten zwischen ihnen und suchte nach einem Weg, um sie aus ihren Gefängnissen zu befreien. Aber wo ich auch suchte, ich fand keine Tür, keinen Eingang und auch keinen Spalt, von dem aus ich irgendetwas hätte ausrichten können. Bloß ein paar winziger Atemlöcher, die aber zu klein waren, um von dort aus die Gefäße aufbrechen zu können. Irgendwie mussten die Forscher die Nekos da drin doch füttern können und sie auch wieder rauskriegen, wenn sie ausgewachsen waren! Verdammt, und meine Sorge um Stegi wuchs immer weiter!

"Ich komme wieder, versprochen! Ich suche nur kurz Hilfe für euch!", versicherte ich ihnen, als ich eine Minute später noch immer keinen Weg gefunden hatte, um sie zu befreien. Sie miauten traurig, als ich mich zurückzog und umschaute. Mein Freund war schon wieder verschwunden und diesmal fand ich ihn auch nicht, als ich das kleine Labor durchsuchte. Schnell lief ich weiter, einen kurzen Flur entlang und dann in den letzten Raum der geheimen Anlage. Sackgasse, aber wenigstens schien ich hier richtig zu sein. Fünf schwarze Maschinen standen an den Wänden, wie Leo es beschrieben hatte, und auf dreien von ihnen leuchteten Tasten in verschiedenen Farben und Größen schwach in der Finsternis. Die einzige andere Lichtquelle war ein übermannsgroßes... Etwas gegenüber der Steuerapparate, das ebenfalls durch Tücher abgehängt worden war und nur einen leichten, bedrohlich dunkelblauen Schimmer nach außen abgab. Und genau vor diesem Ding stand mein Freund und starrte es an. Nein, genauer gesagt tat er das gar nicht, als ich näher hinsah erkannte ich, dass er die Augen zusammengekniffen hatte und außerdem auch unregelmäßig und in viel zu kurzen Abständen Luft holte. "Ugh...", gab er gequält von sich und presste sich die Pfoten vor die Augen, dann auf die Ohren und schließlich gegen die Schläfen, während er taumelte und seinen Kopf schüttelte. Was war los mit ihm? Bekam er einen Anfall? Oder waren das doch noch die Nachwirkungen vom Fieber? Ich rannte besorgt zu ihm und hielt ihn fest. "Was ist? Was hast du, Stegi?"

"Wir sollten nicht hier sein...!", antwortete er mir mit so zittriger Stimme, dass ich ihn fast nicht verstand. "Wieso nicht? Wir sind doch schon fast vor dem Ziel!", beharrte ich, aber er schüttelte seinen Kopf immer stärker, wimmerte, schlug sich gegen die Stirn und hätte sich vermutlich noch seine Katzenohren zerkratzt, hätte ich ihn nicht rechtzeitig festgehalten. "Nein, nein!", stöhnte Stegi, während seine Atemzüge immer abgehackter und kürzer wurden. Oh Gott... Bitte sag mir nicht, dass das die Wirkung des Gifts in Stegis Chip war! Bitte nicht! Nicht jetzt, wir hatten es doch fast geschafft!

"I-ich erinnere mich... Es kommt alles zurück!", flüsterte er plötzlich und seine riesigen, verschreckten Augen wanderten zu der seltsamen Lichtquelle direkt vor uns. Was war das...? Was war unter dem Laken? Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden...

Meine Hände bebten, als ich nach dem Stoff griff, dann zerrte ich ihn mit einem Ruck herunter und tat vor Schreck einen Schritt zurück. Das Leuchten war von einer dunklen, durchscheinenden Flüssigkeit gekommen, die sich in einem gigantischen Glaszylinder befand und aus sich selbst heraus Licht in seine Umgebung auszustrahlen schien. Und in ihr schwamm ein entblößter, lebloser und mir gut bekannter Körper... seine Arme, Brust und sein Hals waren mit unzähligen Schläuchen verbunden, winzige Luftbläschen verließen seinen Mund und seine Augen waren geschlossen, als schliefe er tief und fest. Stegi... E-er sah so... so unwirklich aus... w-wie eine P-puppe... Aber er musste es sein, da gab es für mich keinen Zweifel!

Es dauerte noch etwas, bis ich mich wieder gefasst hatte, dann raffte ich mich auf und stapfte zu den Kontrollpads. Die Forscher hatten Stegi lange genug für ihre Zwecke missbraucht und ich würde ihn jetzt retten! Ich würde ihn und all die Nekos aus den Klauen dieser kranken Bastarde befreien und dafür sorgen, dass ihnen nie mehr irgendwelches Leid widerfuhr!

"Leo, hilf mir bitte. Links unten auf der mittleren Tafel!" Ich drückte den ersten Knopf, den rechteckigen wie der Neko es von mir verlangt hatte, dann schwebte mein Finger zwischen zwei nebeneinander liegenden Tasten. "Welcher davon?"

"Der rote, Tim. Danach der grüne auf dem rechten Pad!" Eilig folgte ich seinen Befehlen, als mein Freund sich plötzlich schüttelte: "Nein...! Nein, warte Timmi! Bitte! Ich erinnere mich! Tu es nicht!"

"Jetzt der direkt rechts daneben! Gut so Tim!"

"Nein, Stopp! Etwas daran ist falsch, gleich weiß ich es wieder!", befahl mir Stegi stattdessen mit dringlicher Stimme.

Ich zögerte, dann drückte ich den Knopf allerdings doch und sah aus meinen Augenwinkeln einen anderen samt einer Zahlenanzeige aufleuchten. Gleichzeitig zischte es hinter mir in dem Gefäß von Stegi und mehr Luftblasen stiegen vom Boden auf. Gleich war es soweit! Gleich hatte ich ihn wieder! Nur noch ein Knopf und alles war wieder gut!

Doch als ich zum letzten Schaltpult gehen wollte, wurde ich plötzlich von den Beinen gerissen und fiel vornüber. Im letzten Moment konnte ich mich noch mit meinen Armen abfangen, aber der Aufprall auf den kalten Metallboden tat trotzdem weh und wirbelte meine Gedanken so sehr durcheinander, dass ich kurz vergaß, wo ich war und was ich vorhatte. War das... Stegi gewesen? Benommen drehte ich mich auf den Rücken und sah ihn über mir thronen, mit Tränen in den Augen und bebendem Kinn.

"Tus nicht, Timmi! E-er hat dich angelogen! Nichts wird wieder gut werden, wenn du ihn befreist! Leo, sag es ihm endlich! Spiel mit offenen Karten, du weißt, dass er es sowieso herausfinden wird!", schrie er mit schwankend hoher Stimme und schluchzte dabei laut und leidend. Es folgte Stille, dann räusperte sich die Stimme am anderen Seite der Sprechanlage. "Tim? Sei mir bitte nicht böse... Es war nur zu deinem und unserem Besten gedacht! Ich wollte, dass du glücklich sein kannst!"

"Was? Du hast mich wirklich immer noch angelogen Leo? Wieso? Ich dachte, du wärst mein Freund!", knurrte ich ihn wütend an. Was wäre passiert, wenn ich seinen Anweisungen bis zum Ende gefolgt wäre? Hätte ich Stegi umgebracht? Hätte ich das Labor in die Luft gejagt? Was hätte dieser verlogene, manipulative Neko mich tun lassen?

"Ich habe dich nicht angelogen! Ich habe nur... verschwiegen. Siehst du, wenn ich dir die ganze Wahrheit gesagt hätte, wärst du vielleicht nicht mit uns hierher gegangen und alle Hoffnung für uns wäre verloren gewesen. Mit... mit der Kombination hast du eben einen Countdown von zwei Minuten Länge gestartet. Drückst du bis dahin nicht den Release-Knopf oder stattdessen irgendeinen anderen, dann stirbt Stegi und es gibt nichts, was du dagegen tun könntest. Drückst du ihn allerdings-", Leo schwieg und mein Freund übernahm an seiner Stelle, "dann werden wir an seiner Stelle sterben. Wir alle! Alle seine Klone! Leo, die Kleinen in den Laboren von eben und auch ich. Die Chips in unseren Körpern werden aktiviert und... und..." Er fing bitterlich an zu weinen und klammerte sich an mich. Währenddessen breitete sich eine dumpfe Leere in meinem Herzen aus. D-das war also die Wahrheit. Die volle, brutale Wahrheit. Ich musste mich hier und jetzt entscheiden, zwischen meinem besten Freund und meinem festen Freund. Es war eben so ungerecht, wie es auch keine richtige Lösung für dieses Problem gab. Es war einfach nur schreiend unfair und ich konnte es nur auf meinen Schock schieben, dass ich nicht auch augenblicklich in Tränen ausbrach.

"Du musst es tun, Tim! Es ist gut so, wir dürften gar nicht existieren! Du würdest vielen von uns damit einen Gefallen tun! Mir auch. Ich habe zu viel Schmerz erfahren, um danach noch glücklich und normal weiterleben zu können. Tu mir diesen letzten Gefallen, bitte! Danach ist auch alles wieder normal, so wie es sein sollte."

"Hör nicht auf ihn!", kreischte Stegi laut zwischen Leos letzte Worte und klammerte sich an meinem Oberkörper fest, "Du hast mir versprochen, dass du mich liebst! Und dass es dir nichts ausmacht, mit mir zusammen zu sein, obwohl ich anders bin! Bitte, lass mich nicht im Stich! Ich liebe dich doch so sehr...! Ich will nicht von dir getrennt werden!"

Geistesabwesend nahm ich ihn in meine Arme und versuchte, ihn zu trösten. Es gelang mir nicht. Auch ich war zu verstört, um mich zu beruhigen. Mein Blick wanderte zu dem hilflos schwebenden Stegi in der seltsamen Flüssigkeit. Er zählte ebenso auf mich, wie Leo, wie mein Stegi-Neko, wie die ganzen Hybriden da draußen. Was sollte ich jetzt nur tun...?

Mein Freund wimmerte, als ich mich mit ihm in den Armen aufrichtete und zu dem "Release"-Button schaute. Die Anzeige darüber zeigte mir, dass ich noch dreißig Sekunden bis zu einer Entscheidung übrig hatte. Das hieß, in dreißig Sekunden würde ich einen meiner mir nächsten Freunde verlieren. Für immer. Und ich würde an ihrem Tod Schuld tragen... Warum ich...? Warum immer ich? Wieso hätte es nicht jemand anderen treffen können?

"T-tim?", weinte Stegi, als ich meinen Arm ausstreckte und meine Hand über dem Knopf zum Stehen kam. Sie zitterte so stark, dass man glauben konnte, ich würde soeben ein Erdbeben miterleben. Noch zehn Sekunden. Wen sollte ich retten?

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