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38.

Der Satz fühlte sich wie ein Schlag ins Gesicht an, der folgende Augenblick jedoch wie die Kollision mit einem Lastwagen. D-da lehnte Stegi im Türrahmen zum Schlafzimmer, mit angelegten Ohren und zusammengekringeltem Schweif, damit sie niemand Unerwünschtes sofort sah, einem vorwurfsvollen Gesichtsausdruck und leicht vornüber eingeknickt, vermutlich durch seine Schmerzen. Aber... Stegi saß doch neben mir! Wie war das möglich? Ein kurzer, prüfender Blick bestätigte mich. Der erste Stegi hockte recht unbeeindruckt und ruhig auf Garfields Kuscheldecke und schaute uns wissend an, der zweite stand noch immer geradeaus vor mir und schien auch langsam zu begreifen, was hier passierte, aber ebenfalls ohne es zu verstehen. Wie zum Teufel...?

"Ich schätze, ich schulde euch eine Erklärung", meinte plötzlich der neben mir, streifte sich die Handschuhe ab und zog sich die Mütze vom Kopf. Darunter kamen ebenfalls Pfoten und Katzenohren zum Vorschein, allerdings hellgrau und dunkel getigert. Besonders die Ohren sahen lädiert aus, als hätte sie jemand zerkaut und sich seitdem nicht mehr um sie gekümmert. Doch ansonsten glichen sich die Nekos wie ein Haar dem anderen, als befände sich ein Spiegel zwischen ihnen und einer war bloß das flüchtige, unechte Abbild des anderen. Aber da keiner plötzlich verschwand, mussten sie beide wirklich existieren.

"Hallo Tim, hi Sieben, mein Name ist Leo. So hat mich mein Besitzer getauft, nachdem man mich zu ihm geschickt hat. Ich schätze, Sieben hier nennst du weiterhin Stegi, Tim?"

"W-was? A-also, äh, j-ja tu ich, a-aber wieso Sieb-"

"Es tut mir leid, dass ich dich eben so ausgenutzt habe Timmi, aber es war die einzige Möglichkeit, dass du mich rettest, ohne vorerst weitere Fragen zu stellen. Dass du einen von uns bereits kennst, macht die Sache natürlich noch sehr viel leichter, auch wenn ich nicht weiß, wie Sieben zu dir gekommen ist. Die Wahrheit ist, ich wurde eben in der Stadt von meinem Besitzer verfolgt, weil ich von ihm weggerannt bin in der Hoffnung, dich oder deine Wohnung zu finden! Du bist unsere größte Hoffnung und musst dem ganzen Spuk ein Ende bereiten, bevor es noch schlimmer wird!" Dieser Leo schaute mich durchdringend an, schien aber nicht einmal auf eine Antwort zu warten. Ich wusste nicht, ob ich überhaupt zu einer fähig gewesen wäre. Vermutlich nicht, da mir der ganze Kopf brummte und schwirrte durch all die Sachen, die der fremde Neko mir hier auftischte. Meinem Stegi schien es nicht besser zu gehen. "Warum nennst du mich andauernd Sieben? Wer zur Hölle bist du und was hast du vor?", fragte er schrill und kam langsam näher gewatschelt. Leo lächelte mitleidig: "An was kannst du dich im Zeitraum zwischen dem elften Dezember und dem siebenundzwanzigsten März erinnern?"

Stegi stockte und schnappte immer hastiger und unkontrollierter nach Luft. Hinter seinen glasigen Augen sah ich förmlich seine Gedankenströme rasen. "Woher weißt du von meinem Blackout?!", schrie er der Hyperventilation nahe und schnell sprang ich auf, um ihn zu halten und im Notfall auffangen zu können, sollte er wirklich noch kollabieren. Auch Leo reagierte jetzt, stand von seinem Platz auf der Couch auf und kam näher. "Dir gehts nicht gut... Du bist ganz blass, hast du Fieber? Tim, fühl bitte mal seine Stirn! Tut mir leid, dass du jetzt wegen mir nicht zur Apotheke konntest, das wollte ich natürlich nicht!"

Tatsache, Stegi musste sich im Laufe des Tages Fieber zugezogen haben, denn heute früh war seine Körpertemperatur noch ganz normal gewesen! Jetzt glühte er beinahe, als ich Leos Empfehlung folgte. Hilflos schaute ich zwischen den beiden hin und her. "Einen kalten Lappen, die Decke und ein Kissen, und viel trinken! Du musst dich ausruhen!", gab er uns weiterhin als Anweisungen und begleitete meinen Freund zum Sofa, damit er sich dort hinlegen konnte. Ich sprang zeitgleich auf, holte ihm mein Kopfkissen, einen kalten Wickel für seine Stirn und ein Glas Wasser. Wahrscheinlich musste ich mich damit abfinden, dass mein Leben nicht länger normal war und jetzt andauernd die unnatürlichsten und merkwürdigsten Sachen passieren konnten.

Gut, fasste ich mal zusammen: Es gab zwei Stegis, die einander äußerlich nur in ihrer Fellfarbe unterschieden. Okay. Und der Leo-Stegi schien mehr zu wissen als wir, kam allerdings kaum mit erklären hinterher. Ich musste ihm Zeit geben, auch wenn mir die Neugier wie Feuer im ganzen Körper brannte. Zu lange waren wir jetzt schon im Dunkeln getappt und endlich hatten wir die Möglichkeit, zumindest einen Teil der Wahrheit zu erfahren!

Leo nickte mir dankbar zu, als ich ihm den Wickel überreichte und er ihn auf Stegis Stirn legen konnte. Sein Humpeln war besorgniserregend, noch schlimmer war für mich aber die Tatsache, dass er sich nicht in einem Wort darüber beklagte. Seine Persönlichkeit schien doch ein wenig von der meines Freundes abzuweichen. "Bitte erzähl uns alles was du weißt! Dann kann ich dir auch helfen!", bat ich ihn und setzte mich im Schneidersitz vor die Couch. Leo tat es mir gleich.

"Ich weiß nur nicht ganz recht, wo ich anfangen soll... Es ist sehr viel und sehr viel verwirrendes vor allem! Und es wird bestimmt sehr unglaubwürdig klingen." Er machte eine Kunstpause und lächelte verlegen. "Also... Der Grund, wieso ich deinen Stegi Sieben nenne, ist, dass das in der Zeit seines Gedächtnisverlusts sein Codename war. Wir... wir sind genetisch veränderte Klone von dem echten Stegi, gezielt vermischt mit Katzengenen. Als wir dann als ausgereift genug galten, wurden wir illegal an Kunden in ganz Deutschland verkauft. Wir sind für sie Putzkräfte oder Spielzeug, das kommt auf den Käufer an."

Mein Mund fühlte sich mit einem Mal ganz ausgetrocknet an. "W-wie viele gibt es denn von euch?", krächzte ich geschockt. "Vierundzwanzig. Die ersten Klone haben es aber nicht überstanden, erst ab Fünf waren wir wirklich überlebensfähig. Ich war Neunzehn und bin scheinbar der einzige, der sich an das alles erinnern kann."

"Aber wieso? Und wer hat euch das angetan?", hakte ich nach. Die Vorstellung war schrecklich! Noch achtzehn andere Stegis sollten verstreut und völlig verwirrt irgendwo bei Fremden in wohlmöglich unmenschlichen Verhältnissen leben und ihren Launen ausgesetzt sein? D-das war grauenhaft! Wer konnte so böse und durchtrieben sein, um die grundlegendsten Menschenrechte für Geld so zu verschandeln?!

Aus den Augenwinkeln sah ich, wie auch mein Dino aufmerksam lauschte. Seine Katzenohren waren gespitzt und er drehte uns seinen Kopf zu. Leo atmete tief durch: "Uns wurden Medikamente verabreicht. Phenazepam, eigentlich ein Mittel gegen Epilepsie und zur Beruhigung, aber eine Nebenwirkung ist unter anderem auch Gedächtnisschwund, was unsere Erschaffer schamlos ausgenutzt und sogar gezielt eingesetzt haben. Ich schätze, dass ich meine Immunität dagegen meiner Spenderkatze verdanke, weil kein anderer unserer Klone sich jemals an ein Ereignis vom Vortag erinnern konnte. Es war wie ausgelöscht, nur in meinem Gedächtnis hat es weiterexistiert. Manchmal dachte ich, dass ich verrückt werde... Aber jetzt weiß ich, was für ein großer Vorteil es doch ist! Und die, die uns das angetan haben?" Leo zitterte plötzlich. Es war die Ruhe vor dem Sturm und ich erwartete seine nächsten Worte mit Ungeduld und Furcht. "Das war PharmaTico, beziehungsweise ein geheimes Sonderteam von Forschern unter dem Deckmantel der Firma, das sich auf Genforschung und Experimente zur Züchtung von Tier-Mensch-Hybriden spezialisiert hat. Die scheinen das schon viele Jahre lang im Untergrund zu betreiben und zu planen und die Liste ihrer Kunden wächst immer weiter!"

Moment, PharmaTico? Das war doch Stegis Praktikumsstelle gewesen! Sie hatten ihm all das angetan? W-wie konnten sie nur?! Diese Schweine! "Erinnerst du dich, wie du dir damals mit dem Skalpell in den Finger geschnitten hattest, weil es dir dieser eine Mitarbeiter so ungeschickt überreicht hatte?", fragte Leo jetzt an Stegi gerichtet, der langsam und mit leerem Blick nickte. "Ich schätze, dass sie das mit Absicht gemacht haben, um an einen Tropfen unseres Blutes zu kommen und an ihm zu untersuchen, ob wir für ihr Vorhaben geeignet sind und in Frage kommen könnten. Dauernd müssen sie solche kleinen Tests gemacht haben, ohne dass wir es bemerkt hatten! Und scheinbar haben wir alle Kriterien perfekt erfüllt. Unsere Gene ließen sich nahezu problemlos mit denen der herangezüchteten Katzen kombinieren. Aber das heißt auch, dass wir nicht geheilt werden können. Sie sind ein Teil von uns und ohne sie wären wir höchstwahrscheinlich nicht überlebensfähig. Es ist alles so falsch, wir dürften eigentlich gar nicht existieren..."

Stegi schniefte leise und bestürzt. Aber ich rappelte mich auf und lief unruhig in der Stube herum. Eine alte Idee blühte wieder auf und begann sich mit den neuen Informationen zu verknüpfen. Es fehlte vielleicht nicht mehr viel! "Leo, weißt du, was am Abend des elften Dezember mit dem echten Stegi passiert ist? Wurde er entführt? Oder wie haben euch die Dreckskerle in ihren Besitz gebracht?"

"Das weiß ich nicht sicher", erwiderte der Kleine, "Ich kann mich nur erinnern, wie ich mit den ganzen bereits fertigen Klonen in einem Brutkasten aufgewacht bin."

"Und was ist mit ihm passiert? Lebt Stegi noch?", drängte ich Leo ungeduldig weiter. Er öffnete seinen Mund, wich meinem Blick aus, schaute stattdessen zu seinem genetischen Ebenbild hinüber und schüttelte dann traurig den Kopf. Nein... nein... Er konnte doch nicht...?

Erschüttert vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. Ich war bereits zu spät. Ich hatte meinen besten Freund nicht retten können und würde ihn nie wiedersehen! Hätten die Polizisten damals ihre Aufgabe ernst genommen und ermittelt, wären sie PharmaTico sicherlich rechtzeitig auf die Schliche gekommen und es wäre niemals so weit gekommen! Stegi... Wieso nur du, wieso nur wir beide? So etwas sollte normalerweise doch nur in Horrorfilmen oder Dramen passieren, warum wurde dieser Alptraum dann jetzt zur Wirklichkeit?

"Ich hatte Recht...", murmelte ich plötzlich leise und wiederholte mich dann zornig noch einmal lauter. "Ich hatte Recht! Ich hatte verdammt nochmal Recht und niemand wollte mir glauben! Ich wusste, dass euch jemand entführt hatte!" Und wenn das schon stimmte, mit wie vielen anderen Dingen hatte ich dann auch richtig gelegen? "Sie müssen mitbekommen haben, wie ich mich bei der Firma nach dir erkundigt habe! Dadurch wussten sie, dass du nicht einfach hattest verschwinden können, ohne Aufmerksamkeit auf dich und damit die ganze Sache an sich zu ziehen. Wurde ich in dieser Zeit auch verfolgt, Leo?"

Er nickte zögernd: "Kann sein. Ich habe einmal gehört, wie einer der Beschatter gemeint hat, sein 'Fall' hätte ihn bemerkt und in einem Hinterhalt fast erledigt, wäre sein Komplize nicht eingesprungen. Sag bloß, du hast einen von denen herausgefordert!"

Die Szene vom Bahnhof, natürlich! Jetzt ergab alles Sinn! Dazu kamen auch wieder die bohrenden Kopfschmerzen von dem Schlag gegen meine Schläfe, und noch eine Idee flammte auf. "Der Einbrecher! Stegi, das schwarze Haar, das wir gefunden haben! Der Typ, dieser Komplize den Leo meint, der hatte genau so eine Frisur! Sie sind uns wohlmöglich auf den Fersen!"

Aber Leo verneinte nachdenklich. "Wieso sollten sie dir dann einen Klon geschickt haben? Wohl kaum, um dich zufrieden zu stellen und von deinem Verdacht abzubringen, oder? Wie bist du überhaupt an einen von uns gekommen?"

Ich hielt inne, weil mir kalt wurde. "Er war nicht für mich", sprudelten meine Gedanken ungefiltert aus mir heraus, einfach wie sie mir soeben in den Kopf schossen, "Er war für meinen Nachbarn gedacht... Deshalb hatte er gefragt, ob der Karton so angekommen ist, deshalb hat er dich so angeguckt Stegi! Aber weil du während des Einbruchs nicht hier warst, müssen sie glauben, du wärst weggerannt! Macht das Sinn?"

Stille breitete sich aus durch das Gewicht des Netzes, dass wir nun aus unseren Informationen zusammen spannen und nicht bemerkt hatten, wie sehr wir uns selbst darin verwoben, ohne einen wirklichen Ausweg aus dem ganzen Schlamassel! In was waren wir da nur hineingeraten?

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