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19.

In der fünfzehn minütigen Wartezeit zwischen meinen Zügen war ich in einer winzigen Apotheke innerhalb des Bahnhofes gewesen und hatte mich scheinbar so überzeugend über Schlaflosigkeit beschwert, dass mir der Verkäufer schließlich mit mitleidigem Blick eine Schachtel Tabletten aushändigte. Aber nur eine pro Tag, betonte er mit Nachdruck und verabschiedete mich dann mit den besten Genesungswünschen. Ja, Besserung würde ich vermutlich bald mit denen bekommen. Doch dazu später, noch war ich nicht zurück in München. Ich hätte es zwar auch überall sonst machen können, aber es fühlte sich richtiger an, es in meinem anderthalb jährigen Heimatort zu tun. Weiß der Geier wieso, aber ich vertraute meiner Intuition ruhig. Außerdem kannte ich mich in der Großstadt besser aus, als irgendwo auf der Strecke dahin.

Es schneite wieder, als ich am Abend ausstieg und meinen Koffer mit mir zog. Ungewöhnlich, so schöne weiße Weihnachten hatte es lange nicht mehr gegeben! Ob sie nächstes Jahr wieder bei Plusgraden stattfinden würden? Oder im strengen Winter, wie es sich gehören sollte? Ob Stegi seine freien Tage genossen hatte?

Ich schluckte, da meine Gedanken zu ihm gedriftet waren, schon wieder. Er mochte mich einfach so aus seinem Leben streichen können, ich konnte das nicht! Hätte ich ihm überhaupt böse sein können, wenn er jetzt vor mir gestanden hätte und nochmal seine letzte Nachricht in mein Gesicht geschrien hätte? Sicherlich nicht. So wie ich mich kannte, wäre ich ihm trotzdem um den Hals gefallen und hätte mich an ihn geklammert, bis uns etwas mit brutaler Gewalt getrennt hätte. Und wenn es seine brutale Gewalt gewesen wäre, ich würde standhaft wie ein Soldat bleiben! Nur war er nicht hier und es gab nur eine Möglichkeit, die ich kannte und die mich wieder zu ihm bringen könnte!

Zum bloßen Springen von einer Brücke wäre ich zu feige gewesen. Wer wusste schon, ob ich es schaffen würde oder nicht? Ob ich mich überhaupt selbst vom Rand werfen könnte oder ob ich in Schockstarre verfallen und nichts tun würde? So einem ungewissen Schicksal wollte ich mich nicht übergeben. Da kamen die Schlaftabletten ins Spiel. Wenn man dem Internet Glauben schenken durfte, wirkten die meisten nach einer viertel bis halben Stunde, genug Zeit, um mich nochmal an all die schönen Momente mit Stegi zu erinnern. Die konnte er mir nicht verbieten und ich würde glücklich an der Überdosis einschlafen. Und falls mich das nicht umbringen sollte, gab es die Möglichkeit, dass ich vornüber kippte und in die kalten Fluten stürzte. Das musste dann sicher genug sein!

Zuhause stellte ich nur rasch meinen Koffer ab und verließ es gleich darauf wieder. Zwar war es egal, was mit meinen Sachen geschah, aber die letzte Routine tat gut. Alles hatte seine Ordnung und ich wollte mich nicht mehr von banalen Dingen wie der Frage, ob ich denn auch alles erledigt hatte, noch ans Leben fesseln lassen! Also dann, auf zum finalen Akt. Es gab eine Brücke ganz in der Nähe, auf der gerademal so viele Leute vorbeikamen, dass keiner mich fragen sollte, warum ich denn auf dem Geländer saß und so versonnen auf das Wasser hinunter schaute. Die kleine Dose raschelte schon verheißungsvoll. Ob es schadete, mir jetzt schonmal eine einzuwerfen? Sicherlich nicht. Meine Familie wäre so enttäuscht von mir, dachte ich noch, wenn sie mich jetzt sehen könnten, wären sie so wütend auf mich, dass ich sie so verließ. Aber es ging nicht anders! Hier konnten sie mich nicht rechtzeitig aufhalten und mit ein wenig Glück müsste ich mich nicht einmal mehr bei ihnen rechtfertigen für meinen Wunsch, endlich zu sterben...

Ich hatte die erste Tablette bereits aus meiner Jackentasche gefischt, als ich plötzlich ein leises Rascheln aus der Hecke neben mir hörte, das verdächtig nach einem kleinen Tier klang. Nichts, was mich verunsichern sollte, und doch blieb ich stehen.

Es raschelte wieder und dann ertönte das wohl kläglichste Miauen, das ich jemals in meinem Leben gehört hatte. Hoch, aber brüchig und furchtbar krank. Hatte das arme Ding sich zwischen den Zweigen verfangen, oder dort Schutz gesucht?

Da ich nichts mehr zu verlieren hatte, trat ich näher und bückte mich, um den Verursacher der traurigen Laute ausfindig zu machen. Da, aus nicht einmal einem Meter Entfernung starrten mich winzige, schwach leuchtende Augen an! Es war ein Katzenbaby! Ein frierendes, struppiges Ding und es war ganz alleine hier draußen! Keine Geschwister und keine Mutter, die bei ihm waren und sich um es kümmerten. Hatte es etwa jemand ausgesetzt? Wer tat sowas nur einem so jungen, hübschen Tier an, und dann auch noch mitten im Winter?!

Es wollte sich noch weiter im Gebüsch verstecken, als ich meine Arme ausstreckte, um es da heraus zu holen, aber glücklicherweise erwischte ich den Kleinen an einem Bein und konnte ihn ganz langsam und vorsichtig zu mir holen. Es versuchte sich nicht einmal zu wehren, als wäre es sogar dazu schon viel zu erschöpft. Dabei war es ein richtig niedlicher Kater, kein dreckiger Streuner, mit flauschigem, orangefarbenem Fell und auffällig großen Ohren. Zitternd fixierte er mich und begann wieder zu maunzen. Ohne Hilfe würde er vermutlich bald erfrieren...

Plötzlich fest entschlossen machte ich kehrt und drehte der bereits nahen Brücke den Rücken zu. Jetzt hatte ich doch noch etwas zu tun, bevor ich alles beenden konnte. Der Kleine brauchte medizinische Hilfe und ich war der einzige, der schnell genug eine Klinik aufsuchen konnte, um ihn zu retten! Also setzte ich ihn in den Ausschnitt meiner Jacke, um ihn notdürftig zu wärmen und stapfte dann mit verschränkten Armen los, in Richtung der Hauptstraße zurück.

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Es hat sich alles aufgelöst und ich kann euch hiermit verkünden, dass es keine Pause geben wird! Zum Glück :)

Naaa, was denkt ihr? Da wurde Tim nochmal gradeso von unerwarteter Seite gerettet! Aber was hat es mit dem Kater wohl auf sich? Was hatte er ganz alleine da draußen verloren? Und kann Timmi ihn auch noch rechtzeitig retten?

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