Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Sünden


GANDIA

„Unser täglich Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern."

***

Meine Schritte hallen an den Wänden wider, erzeugen ein unheilvolles Echo, dass meine tiefschwarze Seele erfreut. Der Tunnel liegt im Halbdunkeln vor mir, während nur sie das Licht meiner Taschenlampen-App durchbricht. Ich muss zu einem ganz speziellen Freund, einem, der mir gute Dienste erwiesen hat.

Auch, wenn Rosa mir nicht recht glauben wollte, als sie das Präsent geöffnet hat. Wie lange sie sich geziert hat, muss sie eine richtige Überwindung gekostet haben. Immerhin ist sie von Natur aus Neugierig, dass zeigt sie mir jedes Mal, wenn ich ihr näherkomme. Und dieser Kuss - den ich nicht hätte zulassen dürfen - hat mir verdeutlicht, dass sie grundsätzlich bereit ist, sich mir hinzugeben.

Aber sie hängt noch zu sehr an diesem beschissenen Mexikaner, was ich unbedingt ändern muss. Aber ein erster und vor allem entscheidender Schritt ist getan und ich muss nun nur den Kurs halten. Das dürfte aber nicht sonderlich schwer sein, wenn mir keiner in die Quere kommt.

Und das könnte vor allem Guzman und sein dämlicher Hackerfreund sein. Ich muss sie loswerden, dann würde ich Rosa nicht mehr belügen und es würde nichts mehr zwischen uns stehen, wenn sie bereit ist, ihr Herz für mich zu öffnen. Viele würden mich für geistesgestört, oder noch schlimmer verliebt halten, aber ich bin völlig klar im Kopf.

Ich weiß ganz genau, was ich tue und wie ich es tun muss, damit nichts auf mich zurückfällt. Ich bin ein Profi darin Spuren zu verwischen, Zeugen zu beseitigen und da lasse ich es mir nicht nehmen, die Scheiße selbst zu machen.

Wie oft bin ich diesen Weg - sinnbildlich - schon gegangen bin, ich kann es nicht mehr zählen. Aber noch immer spüre ich dieses Kribbeln in meinem Rückgrat, dass sich ausbreitet und mich mit Adrenalin vollpumpt, sodass ich es kaum erwarten kann.

Die letzten Meter sind überwunden, nun stoße ich die mit Moos überwucherte Tür auf und blende den Typen, den ich gestern an die Wand gekettet habe. Die Fesseln an Händen und Füssen schaben über den kalten Boden, als er sich bewegt. Er hebt den Kopf, kneift die Augen zusammen, weil ihn das grelle Licht blendet. Zuvor hat ihn nur die Dunkelheit und die Einsamkeit eingehüllt, die ich beides beende.

Wimmernde Laute dringen aus seinem Mund, den ich mit einem Stofffetzen geknebelt habe, was ich nicht hätte tun müssen, aber ich stehe darauf, wenn sie mir keine Widerworte geben können. Nicht, weil ich mich ihnen nicht entgegensetzen könnte, sondern viel mehr, weil mich die Laute erregen. Sie stimulieren mich in mehr als der körperlichen Ebene, auch mental.

Denn es erinnert mich an eine Zeit, in der ich selbst in einer ausweglosen Situation gewesen bin. Doch ich habe überlebt, im Gegensatz zu allen anderen. Vielleicht habe ich durch die fünf Einsätze einen Knacks bekommen - wie jeder Veteran - und vielleicht kompensiere ich damit das Erlebte und räche mich an denjenigen, die mich gefesselt und geknebelt in ein dunkles Loch geworfen haben, um mich mürbe zu machen.

Kriegsgefangene sind gern gesehen, werden als Propaganda benutzt, um noch mehr Aufmerksamkeit zu erhalten, um sie dann vor laufender Kamera zu köpfen. Doch ich habe überlebt, bin der blutigen Hölle entkommen, durch die ich fast tausend Tage gegangen bin. Nach vier Jahren Wüste bin ich durch das geteilte Meer gegangen und wurde von den Qualen erlöst. Ich bin wie aus der Asche wiedergeboren, genau wie ein Phoenix.

Sie haben mich gebrochen und doch bin ich wieder geheilt. Auch wenn ich den einen oder anderen Knacks davon getragen habe, so bin ich doch ein anständiger Mann geworden. Ich bin zum FBI und danach zur DEA gegangen, habe mich für das Wohl meines Landes eingesetzt und das Böse gejagt. Und wohin hat es mich gebracht?

Das erneute Wimmern des Mannes unterbricht meine Gedanken abrupt und bringt mich dazu in die Hocke zu gehen. Ich betrachte das schmutzige Gesicht und kann abgesehen von den Tattoos kaum eine Ähnlichkeit zu Rosas Lover erkennen. Doch das muss auch nicht sein und trotzdem hat es mich einige Stunden Suche gekostet, ihn zu finden und zu überwältigen. Normalerweise habe ich dafür mehr Zeit, doch die konnte ich mir in diesem Falle nicht mehr leisten.

Ich musste Rosa endlich beweisen, dass sie sich von Guzman lossagen muss und deshalb musste es ein wenig überzeugendes Exemplar sein. Der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel. Er würgt, so sehr versucht er mich davon zu überzeugen ihn zu verschonen. Ein bemitleidenswerter Mann, denke ich, als ich ihm den Knebel herausnehme. Dabei nehme ich keinerlei Rücksicht darauf und mir ist egal, wenn er sich übergibt. Hauptsache er kotzt mir nicht auf die Schuhe.

„W .... Wa- .... Ss...er", wispert er und sieht mich hoffnungsvoll an. Wollen wir ihn in dem Glauben lassen, dass das schlimmste überstanden ist. Ich hole meine Wasserflasche hervor und schraube den Deckel auf, währenddessen betrachte ich die Wunde an seinem Arm. Der weiße Verband ist durchgeblutet, wahrscheinlich hat es sich schon entzündet, doch das spielt keine Rolle. Er wird den morgigen Tag sowieso nicht mehr erleben.

Ich setze ihm die Flasche an die Lippen und sehe zu, wie er gierig beginnt zu trinken, wobei das meiste an seinen Mundwinkeln herunterrinnt. Es ist ein Wunder, dass er sich noch nicht eingenässt hat, obwohl ich das bei dem modrigen Geruch hier unten wahrscheinlich sowieso nicht riechen würde. Seine grunzenden Geräusche, die nur durch das gelegentliche Schlucken unterbrochen wird, gehen mir auf die Nerven, also nehme ich die halbleere Flasche weg und schraube sie wieder zu.

Den sehnsüchtigen Blick des Typen ignoriere ich geflissentlich und nachdem ich ihn wieder an meinen Gürtel verstaut habe, wird es Zeit ihm zu erklären, was ich mit meiner kleinen Aktion gestern vorhatte. Seine Schreie klingen immer noch wie Musik in meinen Ohren, während ich mit einem sterilen Skalpell das Tattoo an seinem Arm herausgeschnitten habe. Das Gefühl, wie die Klinge durch die einzelnen Hautschichten geglitten ist, berauscht mich noch immer und wird noch eine Weile anhalten.

„Was ... willst ... du ... von mir?", fragt er mich und hustet sich die Lunge aus dem Leib. Ich verziehe angewidert das Gesicht und warte, bis er sich beruhigt hat.

„Das, was ich von dir genommen habe", antworte ich und greife langsam nach hinten. Der Typ wird gar nicht merken, was ich vorhabe, bis es zu spät ist, denke ich und kann mir ein heiseres Lachen nicht verkneifen.

„Was soll das heißen?", hakt er nach und klingt panisch.

Was für ein mickriger Schlappschwanz!

Ich habe in all den Jahren, die ich in diesem verfluchten Loch gehaust habe, nicht einmal so benommen. Mein Wille war eisern und genau das fehlt den meisten Männern heutzutage.

„Du hast deinen Zweck erfüllt, auch wenn sie es nicht glauben will, wird sie erkennen, dass er tot ist. Und dann wird sie sich mir hingeben, aus freien Stücken", rede ich weiter. Ich merke, dass er immer noch nicht kapiert, was ich sage. Doch das ist auch nicht nötig.

Ich umfasse meine Pistole und ziehe mit der anderen Hand den Schalldämpfer aus der Halterung hervor.

„Ich ... habe doch nichts getan!", heult der Mann, als wäre er ein verdammtes Baby. Allein dafür sollte ich ihn schon erschießen, denke ich und nehme meine Hände wieder nach vorne. Zuerst sieht er gar nicht, was ich mache, doch dann realisiert, wozu ich eine Pistole mit einem Aufsatz brauche.

„Ich ... ich will nicht sterben. Bitte!", fleht er und bettelt um sein Leben. Gott! Wie ich solche Menschen hasse. Rückgrat hat man, oder eben nicht. Und dieser erbärmliche Wurm hat keines, ansonsten würde er kämpfen, auch wenn es durch die schweren Eisenketten an Händen und Füssen fast unmöglich ist. Aber der Versuch zählt hier mehr, als die ausgekotzten Worte, die er runterrattert, als würde er eine tibetische Gebetsmühle betätigen.

„Halt die Klappe, Flachzange!", knurre ich und schraube den Schalldämpfer auf die Pistole. Er öffnet den Mund, doch das Klicken, das der Mechanismus beim Entsichern der Waffe erzeugt, nimmt ihm jeglichen Wind aus den Segeln und er starrt mich an, als wäre ich der Leibhaftige.

„Ich würde ja gerne sagen, dass es mir leid tut, aber das tut es nicht", sage ich und stehe auf, richte die Waffe auf seinen dicklichen Schädel und lecke mir die Lippen, während er wie ein Fisch hin und her zappelt.

„Ich treffe immer, egal, wie sehr du deinen fetten Körper bewegst!", brülle ich. Mein Herz schlägt in einem gleichmäßigen Rhythmus, wieso sollte ich auch aufgeregt sein? Ich habe das schon zu oft gemacht, um jetzt noch nervös zu sein. Aber das Blut in meinen Adern köchelt leicht und das Adrenalin tut sein Übriges. Ohne das, würde es auch nur halb so viel Spaß machen.

„Noch irgendwelche letzte Worte?", frage ich den Typen, der sich nach dem Geruch zu urteilen, nicht nur in die Hose gemacht, sondern auch geschissen hat.

„Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden", sage ich und spanne den Hahn, „Unser täglich Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern."

Der Mann sieht aus, als würde er nur Bahnhof verstehen. Doch der Bezug zu Gott, hat für mich einen sehr hohen Stellenwert. Der Herr gibt und der Herr nimmt. Aber manchmal müssen auch wir den Richter und gleichzeitig den Henker spielen.

„Und führe uns nicht in Versuchung und erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft in Ewigkeit, Amen", ende ich, ziele und drücke ab. Der Schuss verfehlt sein Ziel nicht und das dumpfe Geräusch könnte auch in einer vollen Metro wie ein leiser Nieser klingen. Niemand würde merken, dass jemand erschossen wurde.

Ich sehe, wie der Kopf leblos auf der Brust des Mannes liegt, die sich nicht mehr hebt, geschweige denn senkt. Ich sichere die Pistole, drehe mich um und verlasse das Loch und überlasse ihn den Ratten. Das einrostende Schloss besiegelt sein Schicksal und hüllt ihn in eine friedliche Dunkelheit.

----------------------

Was haltet ihr von Gandia?

eure Amanda

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro