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Nicht ohne dich!

ROSA

„Ich werde nicht ohne dich gehen, Rosa."

***

Als ich das nächste Mal die Augen öffne muss ich mich zuerst zurechtfinden, denn meine Knochen tun mir ein wenig weh, was vor allem an der ungünstigen Liegeposition liegt.

Ich strecke mich leicht und zucke unter dem Knistern der Plastikfolie unter mir zusammen. Langsam setze ich mich auf und schiebe mein Oberteil wieder an Ort und Stelle, während ich nach meiner Hose taste.

Der Platz neben mir ist leer, was bedeutet, dass Guzman bereits wach ist. Die Stille, die im Haus herrscht, ist gespenstig und bereitet mir eine Gänsehaut, die sich unangenehm anfühlt. Das mein Leben erneut aus den Fugen gerät ist doch nicht zu fassen. Dieses Mal ist es, weil jemand Gandia getötet hat und dass, obwohl er in Einzelhaft war.

Das weiß ich nur, weil ich mich über ein Besuchsrecht informiert habe, als ich mich als seine Anwältin ausgegeben habe.

Keine Ahnung, wieso ich das getan habe, vielleicht, um mir ein Bild der Lage zu verschaffen, oder aber, weil ich dem Teil meines Ichs gestattet habe, nach vorne zu treten und die Kontrolle zu übernehmen, den ich schon die ganze Zeit unterdrückt habe.

Und das eine Mal, als ich dem nachgegeben habe und mich auf Gandia eingelassen habe. Die Erinnerung beschert mir eine noch stärkere Gänsehaut und ein Gefühl, dass ich nicht richtig zu fassen bekomme.

Ist es Sehnsucht, oder ist es nur meine Libido, die sich nun von der Vorstellung verabschieden muss, dass es das einzige Mal bleiben wird, dass sie sich von ihm beglücken lassen konnte. Ich schüttle den Kopf und schiebe diese Gedanken, soweit ich nur kann von mir, denn das hat jetzt ein Ende. Wer auch immer Gandia getötet hat, es ist nun vorbei. Obwohl der Kampf ums Überleben wieder von neuem beginnt. Ein Teufelskreis, der nie aufhört.

Ich stehe auf und ziehe mich an, fahre mir durchs Haar und strecke mich eine Runde. Ehe ich mich auf die Suche nach Guzman mache.

Das Haus wurde komplett leergeräumt, alle Wertsachen, die noch etwas einbringen, wurden konfisziert und wahrscheinlich an einem externen Ort eingelagert, bis das Verfahren gegen Guzmans flüchtigen Vater eingestellt oder abgeschlossen wird.

Was nur dann passiert, wenn sie ihn fassen oder er sich stellt. Letzteres wird niemals passieren, aber wer weiß, was die Zukunft noch so alles für uns bereithält.

Ich bringe die letzte Stufe hinter mich und reibe mir über die Arme, denn es ist ziemlich frisch hier oben, was nur logisch ist, weil die Heizung nicht funktioniert.

Ich wähle eine Tür und stoße sie auf, es ist das Arbeitszimmer seines Vaters. Ich erkenne es an den Abdrücken, die im Teppich zu erkennen sind und die von den Füssen des Schreibtisches stammen, der dort gestanden hat.

Da ich Guzman nicht finde, gehe ich wieder raus und öffne eine zweite Tür, die zu einem großen Raum führt. Die meisten Möbel sind noch erhalten und wie unten im Wohnzimmer mit Plastikplanen zugedeckt.

Doch es ist ein Schlafzimmer und so wie ich Guzman kenne, würde ich sagen, dass es seines ist. Die moderne und in dunklen, gedeckten Tönen gehaltene Einrichtung spricht aus seiner Seele und erzählt eine einsame und traurige Geschichte.

Wir haben beide nie das Glück einer behüteten und intakten Familie gehabt, ich vielleicht noch eher als er. Aber im Grunde teilen wir dasselbe Schicksal.

Ich finde ihn auf der Terrasse, er lehnt sich gegen das Geländer und betrachtet den Sonnenaufgang, der schon bald eintritt. Eine Weile betrachte ich ihn und frage mich, was ihn bedrückt.

Sicher, nach ihm wird wegen Mordes gefahndet, doch einer, den er nicht begangen hat. Aber das können wir beweisen, hoffe ich zumindest. Dazu muss ich zuerst wissen, was sie ihm genaues vorwerfen, aber ich bezweifle, dass wir hier WLAN haben.

Als ich auf ihn zugehe, lächle ich, denn ich muss an unsere Geständnis von gestern Nacht denken. Das ich wir uns beide unsere Gefühle eingestanden haben, ist ein riesiger Schritt, den ich gestern bereit war zu gehen. Trotz der Katastrophe, die sich erneut anbahnt und mit einer Wucht auf uns zurast, die uns alle Knochen zermartern könnte, würde sie uns erfassen.

Aber ich bin nicht bereit zu fliehen, ohne vorher gekämpft zu haben. Ich bleibe hinter ihm stehen und schlinge meine Arme um seinen Bauch und schmiege meine Wange an seinen Rücken.

„Was zum T -", stößt er knurrend aus, doch dann realisiert er, dass ich es bin.

„Dir auch einen guten Morgen", erwidere ich kichernd. Seine Muskeln entspannen sich wieder und er legt seine Hände auf meine, streichelt sie sanft, ehe er sich zu mir umdreht und mich betrachtet.

„Ob er so gut ist, weiß ich auch nicht", meint er unheilvoll und beugt sich zu mir runter, um mich zu küssen. Als seine Lippen auf meinen liegen erwidere ich den Kuss ganz automatisch, denn es fühlt sich zu gut an. Auch wenn meine Gedanken bereits an den Worten arbeiten, die er vorhin gesagt hat.

Seine Zunge bittet um Einlass und ich gewähre ihn diesem liebend gerne. Es ist ein langsamer, fast träger Kuss, aber einer der Tiefgang besitzt und seine Liebe zu mir zum Ausdruck bringt. Ich genieße es ihm so nahe zu sein und könnte stundenlang so weiter machen, doch er unterbricht ihn irgendwann und lehnt seine Stirn gegen meine. Wir atmen dieselbe Luft ein, was mich trunken vor Sehnsucht nach diesem tätowierten Gott werden lässt.

„Wir müssen fliehen", flüstert er gegen meine Lippen. Und so schön der Moment auch ist, kann ich das nicht einfach so überhören. Ich weiche zurück und merke, dass es ihn verletzt, doch was er da sagt, ergibt keinen Sinn.

„Nein. Wir kämpfen", sage ich bestimmt, „wir wissen ja noch nicht einmal, was sie dir genau vorwerfen. Vielleicht ist es auch nur ein großes Missverständnis, das sich aufklärt, wenn wir uns einen Plan machen", ende ich. Doch er schüttelt den Kopf.

„Ich kann nicht bleiben, dieses Mal wird mir keiner helfen", meint er und fährt sich durch das dunkle Haar. Ich runzle die Stirn und habe überhaupt keine Ahnung, was er damit sagen will.

„Jesus meinte, dass die Polizei eindeutige Beweise hat", erklärt er mit bebender Stimme. „Anscheinend hat jemand in meinem Auftrag einen Killer engagiert, der Gandia tötet."

Der Ausdruck in seinen Augen zeigt Verzweiflung und echte Angst, die ich verstehen kann. Aber was er da sagt, ist doch kompletter Schwachsinn.

„Sicher, du hast ein Motiv. Aber dann müsste man doch Beweise in deinen Konten finden. Überweisungen, die zu einem gewissen Mann zurückverfolgt werden können. Außer...", ich verstumme, denn ich merke, dass da etwas ist, was er mir nicht sagen will. Er reibt sich übers Gesicht und verschränkt die Arme hinter dem Kopf.

Eine leichte Brise erfasst mein Gesicht, doch ich nehme sie kaum wahr, zu sehr bin ich damit beschäftigt herauszufinden, was eigentlich los ist.

„Verheimlichst du mir etwas?", frage ich und schaue ihn an. Doch er weicht meinem Blick aus, was mir schon alles sagt, was ich wissen muss. Na ja, fast alles. Nur den wahren Grund nicht, doch den wird er mir schon noch verraten. Ich werde nicht locker lassen und wenn er mich wirklich kennt, dann weiß er das auch.

Aber er schweigt, rückt nicht mit der Sprache heraus, was mich verletzt und wütend macht. Ich balle die Hände zu Fäuste, um meine Wut irgendwie zu kanalisieren. Ich presse sie so fest zusammen, dass es wehtut und für einen Moment die quälenden Gedanken verjagt, die sich in meinem Verstand einnisten.

„Sag es!", stoße ich giftiger hervor, als ich es gewollt habe. Aber ich habe keine Kraft mehr, länger auf ihn zu warten. Denn nur so, wird er mir das sagen, was ich wissen muss. Und dann, dann kann ich ihm vielleicht helfen.

„Ich war bei ihm, vor ein paar Tagen", gesteht er und senkt den Blick.

Ich bin fassungslos und weiß gar nicht, wie ich reagieren soll. Keine Ahnung, ob er mir ansieht, dass ich völlig überfordert damit bin, doch er fängt an zu erzählen. Und weil ich sowieso nicht weiß, was ich sagen soll, höre ich ihm einfach zu. Egal, wie dumm sich das auch anhören wird.

„Mein Vater, er hat zu mir Kontakt aufgenommen. Wir sind essen gegangen und da meinte er, dass ich in seinem Namen zu Gandia gehen sollte", er macht eine Pause und holt tief Luft. Ich sehe ihm an, dass es ihm schwerfällt und dass er sich selbst darüber ärgert, denn ich weiß jetzt schon, dass es immer schwieriger wird, seine Unschuld zu beweisen. Denn er hatte davor schon das perfekte Motiv, doch jetzt ein noch viel hieb und stichfesteres.

„Ich wusste nicht, weshalb das etwas bringen sollte, doch so konnte ich die Chance nutzen, um ihm zu sagen, dass er nur seine gerechte Strafe gekriegt hat und für sein restliches Leben in einer Zelle verbringen wird. Aber dann, na ja ...", er druckst herum, was nichts Gutes bedeuten kann. Ich verschränke die Arme und warte darauf, dass er mir den Rest erzählt, doch Guzman zögert.

„Was? Was ist dann passiert?", fauche ich, denn meine Geduld ist mit jeder weiteren Silbe gesunken.

„Ich war so dumm und habe ihm gedroht."

„Was?!", stoße ich fassungslos aus und würde ihm am liebsten den Hals umdrehen. Wie kann man so bescheuert sein? „Und was hast du ihm gedroht?", hake ich nach, weil er wieder dicht macht. Ich atme tief durch und spüre, wie mein Herz immer wilder zu schlagen beginnt und wahrscheinlich wird es gleich ganz aussetzen, denn so wie er mich ansieht, wird es uns das Genick brechen.

„Das ich ihn töten werde, vielleicht sogar jemanden anheuern werde, der ihn umbringt."

„Oh Gott, Guzman!"

Ich drehe mich um und halte mir die Hände vors Gesicht. Wie kann man nur so bescheuert sein und sich hinreißen lassen, so etwas in einem Gefängnis zu sagen, obwohl man weiß, dass jedes verdammte Gespräch aufgezeichnet wird.

„Ich weiß, es belastet mich extrem. Deshalb müssen wir abhauen. Jesus ist schon an den Pässen dran", höre ich ihn sagen.

Ich wirble herum und baue mich vor ihm auf, mein ganzer Körper zittert vor Wut und Verzweiflung, denn diesen Fall zu gewinnen ist unmöglich.

„Jeder Laie würde dich für schuldig befinden! Falls man dich überhaupt vor ein Geschworenengericht stellt. Du hast einen DEA Agenten getötet, auch wenn du es nicht selbst getan und anscheinend jemanden beauftragt hast, wirst du für Jahre ins Gefängnis kommen!", fasse ich aufgebracht zusammen, wie die Sachlage nun aussieht und die sieht nicht einmal mehr schwarz aus, sondern unterirdisch.

„Du glaubst das doch nicht, oder?", knurrt er. Ich schaue ihm fest in die Augen und spüre, dass er sich davor ängstigt und deshalb verteidigt er sich jetzt bis aufs Blut.

„Sicher, ich würde ihn für alles am liebsten lynchen, aber ich würde so etwas nicht tun!"

„Du hast Agenten getötet, Guzman. Wer würde dir glauben", werfe ich ein.

„Du! Du musst mir glauben, dass ich es nicht war", fleht er mich an.

Er nimmt meine Hände in seine und sieht mir direkt in die Augen. Ich bin mir langsam nicht mehr sicher, was ich glauben soll. Doch ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er wirklich so etwas machen würde. Der Himmel über uns erhellt sich langsam.

Erste Strahlen der aufgehenden Sonne überziehen den Horizont mit wunderschönen Pastellfarben und kreieren ein Bild, das unserer derzeitigen Situation nicht würdig ist. Aber es ist vielleicht ein Zeichen der Hoffnung, der sogenannte Silberstreifen. Den ich nur nirgends sehen kann.

„Sobald er die Pässe hat, fliehen wir. Das wird in zwei Tagen der Fall sein", reisst er mich aus meinen malerischen Gedanken. Blinzelnd versuche ich seinen Worte Folge zu leisten, doch nach allem, was ich erfahren habe, ist das ein schwieriges Unterfangen.

„Du kommst doch mit, oder?" Seine Hände umfassen meine nun stärker, als hätte er Panik, dass ich mich gegen ihn – und unsere Liebe – stellen würde.

„Du bist mit mir geflohen, sie können dich wegen Beihilfe drankriegen."

Was? Will er mich so davon überzeugen ihn zu begleiten.

„Du hättest genauso ein Motiv gehabt wie ich", fügt er hinzu.

Glaubt er wirklich, dass ich mich erpressen lasse?

Sicher, er hat recht mit allem was er sagt, aber, dass er das jetzt gegen mich verwendet ist einfach nur unverschämt:

„Ich kann nicht -"

„Du kannst deinen Vater mitnehmen", unterbricht er mich. In seinen eisblauen Augen kann ich erkennen, dass er es nur gut meint, dass er mich mit allen möglichen Mitteln dazu bringen will, ihn zu begleiten. Aber ich kann ihn nicht im Stich lassen, er ist alles, was ich an Familie noch habe.

„Nein", sage ich und hole tief Luft, „Er kann nicht die ganze Zeit auf der Flucht sein. Und er hat die Estrellas, sie brauchen einen Anführer", ende ich und weiß, dass es nicht richtig ist, meinen Vater aus seiner Umgebung zu reißen. Nur, weil wir unser Leben nicht auf die Reihe bekommen.

Guzmans Kiefer spannt sich an und ich merke, dass er langsam explodiert, doch dann schließt er kurz die Augen und scheint sich zu beruhigen. Denn als er sie wieder öffnet, ist der Sturm in seinen Augen zwar nicht ganz verschwunden, aber er hat sich etwas beruhigt.

Er hat sich verändert, denke ich, was mich positiv stimmt und mir zeigt, dass er es ernst mit mir meint.

Kann ich ihn dann im Stich lassen?

Er hat alles dafür getan, dass ich aus Gandias Klauen befreit werde. Dass ich mein Leben zurückbekomme und jetzt lasse ich ihn einfach so fallen, weil ich nicht schon wieder weglaufen will?

„Gut dann bleibe ich", reisst er mich aus meinen Gedanken. Ich schüttle den Kopf, denn das ist nun keine Option mehr. Sie würden ihn schnappen und vielleicht sogar ohne Gerichtsverfahren wegsperren. Und das hat er nicht verdient. Nicht, nach allem, was er für mich getan hat. Nun bin ich dran, ihn zu beschützen. Und deshalb muss ich mit ihm mit, egal wie sehr ich meinen Vater vermissen werde.

„Nein. Das kannst du nicht", erwidere ich bestimmt und schaue ihn an.

„Ich werde nicht ohne dich gehen, Rosa."

Ich lächle ihn an und löse eine Hand, um sie an seine Wange zu legen. Er schmiegt sie in die Fläche hinein und für einen Moment genießen wir die Berührung einfach. Keiner sagt ein Wort, nur die Vögel am Himmel zwitschern ab und an.

„Du wirst gehen", sage ich irgendwann leise. Er sieht mich geschockt an, doch ich komme ihm zu vor, „aber ich werde dich begleiten", sage ich und küsse ihn, während die Sonne aufgeht und alles besiegelt, was wir uns geschworen haben. Denn ich bin nicht bereit ihn zu verlieren. Ich habe mich schon einmal gegen Guzman gestellt, ein zweites Mal passiert mir dieser Fehler nicht. 

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Was sagt ihr?

eure Amanda 

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