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Als Hoseok endlich zusammengeflickt war, bekam er noch Schmerztabletten, die Ara aus einer Apotheke geklaut hatte, und schlief unter dem Einfluss ein.
"Hat er nicht gesagt, dass er ein Polizist ist?" fragte Ara nun leise, als sie im Nebenzimmer standen. Sie hatte eine angenehme, ruhige Stimme, als würde sie mit ihren kleinen Brüdern reden, die versehentlich etwas im Haushalt kaputt gemacht haben.
"Nein. Er wollte uns umbringen, das hat er geschrien." erklärte Jimin und strich seine silbernen Haare aus dem Gesicht.
"Er klang überhaupt nicht wie ein Cop." erwähnte nun Taehyung verzweifelt und setzte sich auf das kleine Sofa.
"Ich habe letztens beim Friseur etwas gehört." murmelte Ara fast schon zu sich selbst. "Es gibt einen Daegu, der einem Polizisten die Marke weggenommen hat." Sie sah Jimin geradewegs in die Augen, weshalb sich dieser unwohl fühlte. "Wenn du einen Daegu getötet hast, ist es schlimmer als Polizistenmord."
Schweigend sah Jimin an die Wand.
Es kann und darf nicht die Wahrheit sein. Er würde sterben, wenn sie herausfinden, dass Jimin ihn getötet hatte.
Jimin hatte keine Angst zu sterben, aber die unerträgliche Folter vor dem Tod, davor hatte er Angst. Einmal in seinem Leben hatte er gesehen, was die Daegus mit den Busans machten. Sein Bandenmitglied hatte keine zwei Stunden später gebettelt, zu sterben.
Taehyung hatte die Aufgabe, ihm eine Kugel ins Gehirn zu schießen, weil er solche Schmerzen hatte und seelisch geschädigt war.
Der Kleine war jünger als Tae gewesen.
"Wir sind die einzigen, die da waren. Es war ein verlassenes Haus." versuchte es Jimin schön zu reden.
"Es gibt immer einen Zeugen." sagte Taehyung vorsichtig. "Wir müssen ihn finden."
"Es wird ein Daegu sein." fügte Jimin hinzu. Nervös biss er auf seinen Fingernägel herum und lief im Raum herum.
"Dann müssen wir ihn finden und kalt machen." rief Taehyung und stand auf. "Bevor ich dir in den Kopf schießen muss, wenn ich dich überhaupt jemals wiedersehen werde."
Besorgt sah Ara den Blonden an. Sie wusste, wie sehr Taehyung unter der Ermordung litt.
"Okay. Aber ich kümmere mich darum. Ich werde zu Jungkooks Oma gehen und fragen, ob sie was von ihm gehört hat." erklärte Jimin und lächelte schwach.
"Du kannst doch nicht mit Jungkook reden!" riefen Tae und Ara aufgebracht.
"Er wird dich ohne zu Zögern töten!"
"Ich muss es tun." zischte Jimin und nahm sich eine kleine Handfeuerwaffe von der Kommode und steckte sie unter seiner Jacke in den Waffenholster. "Ich muss."
"Darf ich denn mitkommen?" fragte Taehyung, doch Jimin schüttelte bloß den Kopf.
"Ich habe ihn getötet, also muss ich auch den Zeugen finden."
Jimin ging mit hohen Blutdruck und schwitzigen Händen durch die Straßen. Er fühlte sich von jedem beobachtet. An einem Hochhaus klingelte er bei "Jeon" und wurde durch ein Surren ins Gebäude gelassen.
"Jimin?" fragte die alte Dame mit reihenweise Falten im Gesicht und grauem Haar, als er die vielen Treppen im Hochhaus bestiegen hatte. Der Fahrstuhl war sein Jahren kaputt.
"Hallo Frau Jeon." begrüßte er sie freundlich und verbeugte sich kurz. "Kann ich reinkommen?"
"Natürlich." lächelte sie glücklich und ging zurück in die Wohnung. Auf ihrem Unterarm zierte das selbe Tattoo wie bei Jimin.
Jimin zog seine Schuhe im Flur aus und watschelte ins kleine Wohnzimmer, wo er sich auf die gemütliche Couch setzte.
Frau Jeon stellte ihm ein Glas Wasser und Kekse hin.
"Du bist dürr geworden, Jimin." bemerkte sie und lächelte, sodass noch mehr Falten entstanden. "Isst du nicht genug."
"Du kennst das doch." lachte Jimin und schüttelte amüsiert den Kopf.
"Und Tattoos hast du auch bekommen. Wie war es im Gefängnis? Haben sie dich gut behandelt?"
"Ich hatte meine Leute." antwortete der Silberhaarige verlegen. "Kann ich dich etwas fragen?"
"Du willst wissen, ob Jungkook sich gemeldet hat."
Stumm nickte Jimin und trank vorsichtig einen Schluck vom Glas.
"Das letzte Mal, als ich ihn gesprochen habe, war er glücklich. Er möchte nichts mehr mit euch zu tun haben und..." Sie stoppte einen Moment. "Er hat mir gesagt, dass er dich nie wieder sehen will."
Verstehend senkte Jimin seinen Kopf. "Weisst du, wo er ist?"
"Hast du mir nicht zugehört? Er will dich tot sehen."
"Ich werde diese Woche nicht überleben, wenn ich nicht mit ihm rede." erwähnte er und stand auf. "Ich brauche ihn."
"Er arbeitet im Diner." erzählte sie nun und stand ebenfalls auf. "Pass bitte auf dich auf, ja?"
Kurz nickte Jimin und umarmte sie. "Danke."
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