°7°
Kraftlos versuchte sich Jimin wehren, als er auf ein Tisch gehoben und festgehalten wurde.
Sein Kopf wurde in eine ungemütliche Position gedrückt, seine Wange auf das Holz gepresst.
Jimins Blickweite war begrenzt. Er sah eigentlich nur das schwarze Oberteil einer seiner Kidnapper.
Ein Surren ertönte und Jimins Herz fing schneller an zu rasen. Er kannte dieses Geräusch nur allzu gut. Eine Tattoomaschine.
"Ich würde dir vorschlagen, ruhig zu bleiben. Es könnte sonst ziemlich schmerzhaft sein." erklärte Yoongi und beugte sich über Jimin. "Ich denke... Ein 'Daegu' Tattoo würde gut aussehen."
Jimin versuchte verzweifelt sich zu befreien und fing schmerzhaft an zu schreien, als er die Nadel in seiner Haut spürte.
Es tat nicht weh, er kannte diesen Schmerz nur zu gut. Es war der seelische Schmerz, vielleicht für immer von den Busans verstoßen zu werden.
Er bekam das Tattoo über seinem Schlüsselbein auf den Hals, sodass man es sofort sehen konnte.
Unaufhaltsam liefen die Tränen über Jimins Wangen, während er seinen ganzen Körper beanspruchte, sich zu bewegen. Er rieb sein Gesicht auf dem Tisch wund, doch seine Gedanken waren bei dem Foltertattoo.
Nach zehn Minuten entfernte sich Yoongi von ihm und begutachtete sein Werk.
"Ihr könnt ihn loslassen." befahl er und strich Jimin über seine fettigen Haare.
Da Jimin immer noch die Handschellen trug, bewegte er sich nicht und konnte die Hand nicht wegschlagen.
"Du wirst mir sehr sympathisch, Jimin." flüsterte der Blonde und seufzte. "Aber deine Zeit ist hier vorbei. Du wirst wieder nach Hause gehen."
"Ich kann nicht zurück." hauchte Jimin kraftlos und schloss die Augen.
"Bringt ihn nach Hause." kommandierte Yoongi seine Untertanen. Schweigend nahmen sie Jimin vom Tisch und schleppten ihn ins Auto.
Sie machten sich nicht die Mühe, Jimins Augen zu verbinden. Er hatte sie sowieso nur halb offen.
Nach 15 Minuten kamen sie schließlich im Viertel an. Sie öffneten Jimins Handschellen und warfen ihn wie ein Müllsack aus dem Wagen.
Jimin lag vor seinem Haus, doch er kam nicht vom Bürgersteig weg. Mit geschlossenen Augen blieb er liegen und wartete, bis der Sensenmann ihn retten würde.
Doch leider war es Taehyung, der ihn fand.
Mit Hoseok brachten sie ihn ins Haus und starrten ihn schockiert an. Sie sagten nichts. Sie wussten nicht, was sie machen sollten. Die Angst, dass Taehyung erneut jemanden retten sollte, wuchs in ihm, je länger er ihn anschaute.
"Oh nein." murmelte Hoseok plötzlich und strich über Jimins Hals. "Das darf nicht wahr sein."
Aufgelöst fiel Taehyung auf das Bett und fing an zu weinen. Jimin war geliefert; Abschaum.
"Ich muss ihn töten." weinte der Blonde und griff um Jimins Schienbein. "Er wird nie wieder als Busan akzeptiert werden!"
"Wir können ein neues Tattoo drübermalen." murmelte Hoseok und kniete sich hin. "Wir hätten ihn finden sollen."
Schmerzvoll stöhnte Jimin auf und öffnete langsam die Augen.
Schnell holte Hoseok ein Glas Wasser und setzte sich neben den Verletzten. Er hob vorsichtig Jimins Kopf und setzte das Glas an sein Mund. Langsam trank Jimin und schloss kraftlos die Augen.
"Was ist passiert?" fragte Jimin leise.
"Wir haben dich vor'm Haus gefunden." murmelte Hoseok besorgt. "Wer hat dir das angetan?"
"Yoongi."
Taehyungs Kopf schnellte in die Höhe und sah Jimin mit verweinten Augen an. "Ihn gibt es wirklich?"
Kurz nickte der Silberhaarige. "Taehyung. Ich will nicht sterben."
Stumm schaute dieser ihn an und ging aus dem Raum. Er konnte ihn nicht anschauen. Es war seine Schuld, dass er verletzt wurde. Er hatte ihn nicht beschützt.
"Er ist wieder eingeschlafen." erzählte Hoseok leise, als er bei Tae ankam. Er legte seine Arme um den Jüngeren und drückte ihn an seine Brust. Erneut flossen die Tränen über Taehyungs Wangen, die schließlich auf Hoseoks Schulter aufgehalten wurden und den Stoff durchnässten.
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