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47. Alltag

《7 Monate später》
~ Sven ~

"Aufwachen mein Junge", leise dringen die sanften Worte an mein Ohr, mit denen Corbin mich weckt. Seine Finger streicheln dabei durch mein Haar. Über ein halbes Jahr lebe ich jetzt schon mit ihm und Finn zusammen und noch immer denke ich, aufzuwachen um meinen größten Traum zu leben ist wie endlos weiterschlafen zu können.

„Komm schon, du wolltest Tiere haben, nun mußt du dich auch um sie kümmern." Ich hab keine Ahnung, wie Corbin das macht, aber er ist unser aller Wecker. Dabei stehe ich eine gute Stunde vor ihm auf um die Tiere zu versorgen, die ich unserer kleinen Familie hinzugefügt habe. Wie immer tauschen wir einen kurzen Kuss über Finn hinweg, der noch schläft wie ein Stein, dann dreht Corbin sich noch mal um während ich aus dem Bett und ins Bad schlüpfe.

Unser erster tierischer Mitbewohner wurde ein Hofkater, der uns zugelaufen ist und dem es unter meiner Fürsorge hier gut genug gefallen hat um dauerhaft zu bleiben. Er erwartet mich bereits an der Seitentür und stürmt mit einer lautstarken Beschwerde in die Waschküche, als ich sie ihm öffne. Dort  streicht er mir schnurrend um die Beine, während ich die Futternäpfe für ihn und die Hunde vorbereite. Dafür wurde mir hier extra ein eigener Bereich eingerichtet, da Corbin die Tiere nicht in seiner Küche haben will. 

„Na? Wie war deine Nacht, Maunzer?" Der Kater antwortet mir mit seinem 'mach-hin-ich-verhungere'- Gemecker. Er hat sich seinen Namen schwer verdient, denn er reagiert auf alles und jeden mit den unterschiedlichsten Geräuschen. Vom leisesten Keckern bis zum lautstarken Gejaule ist alles dabei. Ich denke noch ein Jahr, dann hat er es raus und spricht mit uns. Wie gewohnt fällt er über den Fressnapf her noch bevor der ganz auf dem Boden steht.

Ich prüfe nochmal ob die Innentür zum Wohnbereich fest verschlossen ist, nehme die anderen beiden Näpfe und gehe damit Richtung Terrasse, wo mein Dreamteam schon auf mich wartet. Corbin war überrascht wie gut ich die Hunde erzog und das gegen alle Widerstände von Finn, der sie lieber verwöhnt und ausgelassen mit ihnen herum tollt. Aber ich finde nur ein gut erzogener Hund ist ein glücklicher Hund und bei ihnen bin ich der Rudelführer. Lustig, oder?

Bouncer, ein ausgewachsener Dobermann, ist mein ganz persönlicher Beschützer. Sogar Corbin muß sich mit seiner strengen Stimme zurückhalten, wenn der Hund in der Nähe ist. Allerdings hat Bouncer mittlerweile gelernt, das Corbin was zu sagen hat. Er gehorcht ihm ganz gut, wenn ich nicht in der Nähe bin. Und Finn hat er am Anfang angeknurrt, wenn der mich mal überraschend geschnappt und auf seinen Schoß gesetzt hat. Inzwischen weiß er auch hier, dass wir nur balgen.

Wir haben ihn vor vier Monaten zusammen mit Keeper, einem Schäferhund-Mischling, aus dem Tierheim geholt. Beide wurden von Tierschützern aus schlechter Haltung gerettet. Bouncers Vorbesitzer wollte ihn zu einem Kampfhund machen und Keeper ist ein ehemaliger Kettenhund. Beide haben Liebe und Fürsorge erst bei uns kennen gelernt.

Ihre Chance auf Vermittlung war einzeln schon nicht gut. Doch die beiden haben sich im Tierheim angefreundet und da sich die Freundschaft positiv auf ihr soziales Verhalten auswirkte, wollte man sie ungern trennen. Mich erinnerten die beiden irgendwie an meine beiden Männer, weshalb meine Entscheidung auf sie fiel. Ich habe sogar eine Prüfung mit beiden abgelegt um zu beweisen, dass ich die potentiell gefährlichen Hunde im Griff habe.

Beide sitzen angespannt auf ihren Plätzen und warten auf mein Signal. Ich stelle die Näpfe ab und rufe sie nacheinander zum Fressen. Anschließend bekommt jedes Tier noch seine geforderten Streicheleinheiten, bevor wir uns auf einen Spaziergang durch die Felder begeben auf dem uns auch Maunzer ein Stück begleitet. Auf dem Rückweg mache ich den üblichen Schlenker zum kleinen Kaufladen an der Ecke und hole die morgendliche Tüte mit frischen Brötchen ab. Wieder zurück am Hof werden wir lautstark von Maunzer gefragt, wo wir solange waren. Ich lasse sie zur Vordertür hinein und schließe die große Tierklappe in der Seitentür auf, damit sie rein und raus können, wie sie wollen.

Was, habt ihr gedacht sie dürfen nicht ins Haus? Natürlich dürfen sie den ganzen Tag zu uns. Bouncer und Keeper trotten direkt zum Kamin der zwar nicht an ist, vor dem aber ein dicker, flauschiger Teppich liegt. Sie rollen sich zusammen und nur die gespitzten Ohren, die unablässig hin und her zucken, beweisen, dass sie nicht schlafen.

Corbin ist bereits auf und dabei das Frühstück zu machen und ich schütte die frischen Brötchen in den dafür vorgesehenen Korb und stelle sie mit auf den Tisch. Dann gehe ich zu ihm und lasse mich von ihm in eine feste Umarmung ziehen und ausgiebig küssen. "Morgen, Süßer", Corbins Stimme ist wie eine zusätzliche Streicheleinheit. "Guten Morgen, Sir!", mache ich ihm die Freude und er lächelt milde.

Maunzer springt auf die Küchentheke, zieht sich aber schnell auf einen der Barhocker zurück damit Corbin ihn duldet. Mein Partner tut immer so genervt, aber wenn wir Abends zur Ruhe kommen, vor dem Kamin, dem Fernseher oder wo auch immer, dann ist es sein Schoß, den Maunzer für sich beansprucht und es sind seine Finger die sanft durch das Fell kraulen und ihn schnurren lassen.

Manchmal mache ich dem Kater diesen Platz mit meinem Kopf streitig, aber oft kuschele  ich mich einfach zu den beiden großen Hunden auf den Teppich oder auf Finns Schoß. Nachts, oder wenn keiner von uns im Haus ist, sperren wir die Drei allerdings aus. Aber keine Sorge, für ihr Wohlergehen ist trotzdem gesorgt.

Meine Männer haben keine Hundehütte sondern gleich eine kleine Villa gezimmert, mit einem Erdgeschoss, groß genug für ein ganzes Rudel Hunde und einer Dachgeschosswohnung für den Kater, mit Balkon und Rampe. Natürlich auch mit fließend frischem Wasser und Zentralheizung für die kalten Nächte.

"Okay, es ist Zeit Finn zu wecken." Ich nehme den Auftrag von Corbin entgegen, der gerade den Tee aufbrüht und eine Tasse Kaffee für mich zieht und begebe mich zurück ins Schlafzimmer. Finns Anblick erwärmt nicht nur mein Herz. Er hat sich auf den Bauch gerollt und schafft es wirklich, auch in diesem riesigen Bett einen Großteil der Fläche zu belegen. Die Decke ist ihm herunter gerutscht und ich habe ungehinderten Blick auf seinen muskulösen Rücken und die prallen Backen. 

"Guten Morgen, Finn." Ich setze mich zu ihm und streichle ihm über den Rücken. "Frühstück ist fertig." Ein zufriedenes Summen zeigt mir, dass er wach ist und ich ziehe kichernd die Hand weg, springe aber nicht schnell genug auf und schaffe es mal wieder nicht, ihm zu entgehen. Man mag es ihm nicht zutrauen, aber er ist flink und wendig und wirft sich immer sekundenschnell auf die Seite um mich zu greifen und an sich zu ziehen. Nun, vielleicht versuche ich es auch nicht ernsthaft genug.

Seine Lippen finden meine und seine Zunge fordert Einlass, den ich ihm nicht verwehre. >Hmmm, Pfefferminze!< Er war bereits auf, hat sich aber wieder hingelegt um sich wecken zu lassen. Unsere morgendliche Begrüßung ist eben auch ein Teil des Rituals, mit dem wir den Tag beginnen. Gemeinsam gehen wir in die Küche, wo sich das Ehepaar ebenfalls standesgemäß begrüßt, was ich so unglaublich gerne sehe. Nicht nur weil es heiß ist, sondern auch weil es der tägliche Beweis ist, dass ich ihrer Beziehung nicht schade.

Eine Stunde später verabschieden sich die beiden von mir. Sie müssen zu einem Termin mit einem neuen Kunden, der seiner Frau ein Ankleidezimmer der besonderen Art schenken möchte. "Wir sollten zum Mittagessen zurück sein.", erklärt Finn und sein Mann nickt zustimmend. "Ich hab uns einen Auflauf vorbereitet, du musst dich also um nichts kümmern." Ich küsse beide zum Abschied und winke ihnen hinterher, als sie vom Hof fahren. Dann schließe ich die Tür, denn der heutige Tag mag sonnig sein aber der Herbst hat auch Wind und Kälte mit sich gebracht.

Auf dem Weg zum Schreibtisch höre ich den Türklopfer und die damit verbundene Klingel. Nanu, haben die beiden was vergessen? Ich bin schon fast bei der Tür um sie mit einem lustigen Spruch aufzureißen, da stellt sich mir Keeper in den Weg. Auch Bouncer taucht neben mir auf und gibt ein kurzes Knurren von sich. Okay, wer immer da vor der Tür steht ist meinen Hunden fremd.

Es ist also keiner von meinen Männern und auch nicht der Paketbote. Der ist nämlich der beste Freund meiner beiden Hunde, dafür haben wir gesorgt. Vorsichtig öffne ich die Tür und sehe in ein Gesicht, mit dem ich nie und nimmer gerechnet hätte. "Mutter?" Sie sieht wirklich schlecht aus, aber das ist kein Wunder. Gesunde Mahlzeiten sind seit meinem Auszug vor vielen Jahren sicher Mangelware und ihr Alkoholkonsum scheint sich auch nicht geändert zu haben denn sie stinkt danach zwei Meilen gegen den Wind und schwankt stark. Und es ist noch früher Morgen.

"Willsu mich nich aufn Dring reinbidden?", lallt sie und ich schüttele ganz automatisch mit dem Kopf. "Wie bist du hier hergekommen?" Sie reagiert nicht auf meine Frage und sieht stattdessen jemanden neben sich an, der noch außerhalb meines Sichtbereiches steht. "Du hassesagt, hier gibbet wassu dringen." Ich öffne die Tür ein wenig weiter. "Vater, was wollt ihr hier?" Er reagiert auf meine Frage ebenso wenig wie seine Frau. "Lass uns rein, wir sind deine Eltern und haben ein Recht darauf unseren Sohn sehen zu wollen", beginnt er und lässt noch einen ganzen Schwall weiterer, unsinniger Worte los. Wenn er hier ist um Geld zu erbetteln, wovon ich ausgehe, geht er es definitiv falsch an.

"Verschwindet, ich will mit euch nichts mehr zu tun haben." Als er bemerkt, dass ich die Tür schließen will, macht er einen Schritt auf mich zu und lehnt sich gegen sie, damit ich mein Vorhaben nicht in die Tat umsetzen kann. Die Frau an seiner Seite bekommt bei dem Gerangel einen Stoß ab und landet unsanft auf ihrem Hintern. Sie fängt jetzt ebenfalls an zu zetern, doch dann wird es plötzlich ganz still. Nur noch ein Geräusch durchdringt diese Ruhe, ein langanhaltendes und sehr bedrohliches Knurren durch zum Kampf gefletschte Zähne. Bouncer macht seinem Namen alle Ehre. >Du kommst hier nicht rein.<

Dem Mann, mit dem mich nur ein paar DNA-Merkmale verbinden, steht die Angst ins Gesicht geschrieben. Wow, er ist also doch zu einer Emotion fähig. "Ihr solltet machen, dass ihr verschwindet und besser nie wieder hier auftauchen." Danach erkläre ich Keeper, dass die beiden gehen wollen und er hat keine Probleme sie vom Hof zu treiben. Ich wünschte wirklich, die Urkundenfälschung wäre nicht verjährt, aber ab heute werde ich sie nicht mehr schützen nur weil sie mich produziert haben.

Ich beruhige mich damit, die Buchhaltungsunterlagen für das letzte Quartal zu verarbeiten und der Steuerberaterin noch ein paar Belege aus dem Vorjahr herauszusuchen, die sie für die Steuererklärung braucht. "Wollen sie wirklich nicht bei mir anfangen? Jemanden wie sie könnte ich hier gut gebrauchen." Wie immer nutzt sie unser Telefonat für einen Abwerbungsversuch. Aber ich möchte nicht mehr vollzeit arbeiten und ich mach den Bürojob für die Schreinerei super gerne. "Eventuell können sie mich für ein paar Stunden im Monat als Minijob rekrutieren", biete ich ihr an. 

Die Begegnung mit meinen Eltern hat mich wieder daran erinnert, dass man sich von niemandem vollkommen abhängig machen sollte. Andererseits fühle ich mich hier vor allem sicher und geborgen und ich werde mich diesbezüglich von meinen Erzeugern sicher nicht  verunsichern lassen. Nachdem ich meine Büroarbeit erledigt habe rufe ich meine Hunde. Es ist noch Zeit für einen weiteren Spaziergang und ich brauche frische Luft.

Ich drehe die große Runde und gehe am Ende die Landstraße entlang zurück zu unserem Hof. Eigentlich erwarte ich jeden Moment quietschende Reifen neben mir und starke Arme die mich in ein Auto zerren, denn meine Männer müssten jeden Moment heim und dann hier vorbei kommen. Plötzlich wird Keeper unruhig, winselt und macht Anstalten los zu laufen. Da wir allein sind auf weiter Flur lasse ich ihn gehen und sehe, wie er losprescht und einige Meter vor mir kopfüber in den Seitengraben springt.

Da keiner von ihnen jagt nähere ich mich schnell und sehe, wie er an einem schwarzen und fest verknoteten Müllsack zerrt. Bouncer hilft ihm und gemeinsam schaffen sie es, den Beutel zu zerreißen. Was darin zum Vorschein kommt ist ein Bild des Grauens. "Oh mein Gott, wer tut sowas?" Dann sehe ich, wie sich das Blut verklebte Fellbündel darin bewegt. "Scheiße, du lebst noch." Ich zögere keine Sekunde länger. Schnell ziehe ich zuerst meine Jacke und dann meinen Pullover aus. Erstere ziehe ich umgehend wieder an. Dann wickle ich den Hund vorsichtig in den Pullover und nehme ihn hoch. Er wehrt sich nicht, vielleicht weil ihn Keepers Nähe beruhigt, vielleicht, weil er schon zu schwach ist.

Auf dem Weg zum Tierarzt rufe ich Finn über die Freisprechanlage des Autos an. "Sven, sorry dass wir so spät dran sind, aber uns ist noch ein anderer Termin dazwischen gekommen", plappert mein Freund direkt los und ich würde Lachen, wenn ich mir nicht gerade so viel Sorgen um den Welpen neben mir machen würde. "Nicht schlimm, ich musste auch noch mal los um was zu erledigen. Wir sehen uns später, okay?"

Der Tierarzt kümmert sich sofort um den Notfall und bittet die Herrchen und Frauchen der wartenden Patienten um Geduld. Da es nur Impftermine und eine Kastration sind, lassen sich alle neue Termine geben und mich verständnisvoll alleine. Ich stehe unruhig am Fenster und beobachte wie Corbin neben meinem Wagen einparkt. >Momentmal!< Was machen die beiden hier? Ich sehe wie sie auf mein Auto zeigen aber mich haben sie noch nicht entdeckt.

"Was macht ihr denn hier?", rufe ich zeitgleich mit Finns ähnlich lautender Frage an mich aus, als sie die Praxis betreten. Doch bevor wir weiter reden können bewegt sich die merkwürdige Beule in Finns Jacke. Da er nicht so einen dicken Bauch hat sehe ich neugierig zu, wie er den Reißverschluss herunter zieht und der zierliche Kopf eines Terriers zum Vorschein kommt. "Wir haben den kleinen Kerl angebunden an einer Autobahnraststätte gefunden und konnten ihn unmöglich da lassen." Es ist Corbin der das sagt und in diesem Moment weiß ich, dass diese Beziehung bestand haben wird, für immer.

Natürlich haben wir beide Hunde zum Aufpäppeln mit zu uns genommen. Den fluffigen Stragami-Welpen, den jemand erschlagen und wie Müll entsorgen wollte, haben wir Kuddel getauft und der Terrier? Der 'kleine Kerl' hat sich als junge Dame entpuppt und als einziges weibliches Wesen in diesem Haus gab es nur einen passenden Namen für sie: Princess

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