38. Chef
《vor 9 Jahren》
~ Sven ~
"Chef, das ist aber eine Überraschung. Wollen sie mal nach dem Rechten sehen?" Höflich bitte ich Herrn Beierlein in seine Wohnung, die gerade mein bescheidenes Heim darstellt und biete ihm etwas zu trinken an. Da ich aber keinen Alkohol oder Limonaden im Haus habe und er an Wasser kein Interesse hat, lehnt er dankend ab. „Na? Gar nicht mal so schlecht hier. Hast es dir doch recht wohnlich gemacht!", brummt er zufrieden und ich lächle ihn Stolz an. "Soll ich sie herumführen?" Er nickt begeistert und ich zeige ihm, was ich aus den einzelnen Räumen mit etwas Tapete und Farbe sowie einigen Bildern gemacht habe.
Der Rundgang endet im Schlafzimmer und nach dem er sich einmal um seine eigene Achse gedreht hat um sich auch hier alles anzusehen, steht er nun direkt vor mir und sieht mich gönnerhaft an. „Freut mich wirklich, dass ich dir hiermit helfen konnte." Ich sehe verlegen zur Seite. Ich würde mich wirklich gerne dankbar erweisen und habe schon ein schlechtes Gewissen, weil ich ihm nichts anbieten konnte.
"Wenn es etwas gibt das ich im Gegenzug für sie tun kann, dann sagen sie es und ich werde es tun! ", erkläre ich bereitwillig und sehe ihn endlich an, um meine Ehrlichkeit hinter meinem Angebot zu beweisen, doch das raubtierhafte Grinsen, welches sich jetzt auf seinem Gesicht breit macht, lässt mich erschauern und meine Worte bereuen. "Es gibt da tatsächlich ein Problem mit dem ich seit zwei Jahren kämpfe und bei dem du mir behilflich sein könntest."
Seine Hände landen schwer auf meinen Schultern und drücken mich vor ihm auf die Knie. "Du bist jetzt volljährig und wir sind nicht in der Firma. Hier bin ich nicht dein Chef sondern ein Freund der dir aus der Patsche geholfen hat." Ich bin wie erstarrt, sage kein Wort, hoffe noch immer, dass er nur einen Witz macht, einen überaus schlechten. Doch statt dessen öffnet er seinen Hosenstall und pult seinen Schwanz hervor, der sich in seiner Hand schnell aufrichtet und sich mir entgegen streckt. Ich muss würgen.
"Sag mal spinnst du, du undankbares Gör?", wettert er los als er das sieht und kommt mit dem Ding auf mich zu. "Es ist doch wohl nicht schwer für einen Schwulen wie dich, mir den Schwanz so zu lutschen wie du es schon bei tausend Anderen zuvor gemacht hast? Mach den Mund auf!" Ich tue es, aber eigentlich um etwas zu sagen, doch er schätzt die Lage anders ein und ich spüre plötzlich seine Spitze zwischen meinen Lippen. Der Geruch von Urin dringt mir in die Nase und ich lehne mich zurück. Der Ekel bringt mich dazu die Nase zu kräuseln und die Oberlippe zu schürzen und der Anblick meiner Zähne lässt ihn nun auch zurückschrecken."
"Was zur Hölle denkst du, was du da tust?" Er starrt mich wütend an und ich plappere ängstlich drauf los. "Ich weiß es nicht, ich weiß nicht mal ob ich schwul bin oder was auch immer. Ich habe noch nie Sex gehabt, nicht mal daran gedacht. Ich hab sowas noch nie gemacht." Ich starre ihn voller Angst an und beginne zu betteln. "Bitte, es muss eine andere Möglichkeit geben, bitte!"
Die Zeit in der er mich hasserfüllt anstarrt vergeht nur langsam und ich kann nicht verhindern, dass ich am ganzen Körper zittere. Doch endlich steckt er sein Ding wieder weg und zieht den Reißverschluss wieder zu. "Da hab ich ja wohl verdammt noch mal aufs falsche Pferd gesetzt. Sei froh, dass du im Job was auf dem Kasten hast. Komm morgen in mein Büro, dann sag ich dir, wie wir das regeln."
Damit rauscht er aus der Wohnung und knallt die Tür hinter sich zu. Ich sacke zunächst zitternd zusammen, doch dann dreht sich mir der Magen um. Ich schaffe es gerade noch bis zum Klo. Die nächste Stunde bin ich damit beschäftigt selbigen zu entleeren, meine Zähne zu schrubben und zu gurgeln bis ich fast daran ertrinke.
Den Rest des Abends verbringe ich damit mich um meine Zukunft zu sorgen. Was mache ich denn jetzt, wenn er mich rausschmeißt? Ohne Job, ohne Ausbildung, ohne Wohnung? Irgendwann gehe ich ins Bett, auch wenn ich sicher bin kein Auge zumachen zu können. Doch nach stundenlangem Wälzen hat mich die Müdigkeit wohl doch irgendwann übermannt, denn das plärren meines Radioweckers weckt mich mit dem Gefühl, gerade erst eingeschlafen zu sein.
Waschen, anziehen, Brote schmieren und zur Arbeit gehen, alles läuft auf Autopilot. Frühstück fällt aus da ich nicht das Gefühl habe, es drinnen zu behalten. Dasselbe gilt für den ersten Morgenkaffee im Büro. Der Chef ist schon da, als ich ankomme und so vergeude ich keine Zeit und klopfe zwei Minuten später bereits an seine Tür. "Herein!", bellt er und ich straffe meine Schultern, spanne meine Muskeln an und trete ein.
"Ah, Kaspers. Guten Morgen. Machen sie die Tür hinter sich zu und setzen sie sich." Sein höflicher Ton und sein Benehmen, als sei nichts passiert, verwirren mich. Ich tue wie mir geheißen und warte darauf, dass das Damokles Schwert auf mich herab stürzt und mich vielleicht nicht direkt tötet, aber doch tödlich verwundet in dem mir jegliche Lebensgrundlage entzogen wird, doch es kommt anders.
"Sven, das gestern Abend ist nie passiert und das hier ist das letzte Mal, dass einer von uns das erwähnt, ist das klar?" Sein Tonfall ist ruhig und freundlich, enthält aber diesen 'oder sonst'-Unterton, weshalb ich nur nicke. "Wir haben einen Ausbildungs- und einen Wohnungs-Überlassungs-Vertrag und ich bin nicht dafür bekannt, Verträge zu brechen. Allerdings hat sich mein Grund für letzteres und mein Interesse an deiner Person quasi über Nacht verschoben."
Jetzt schiebt er mir einen weiteren Vertrag über den Tisch. Ich nehme ihn und lese ihn gut durch. "Du bist vielleicht nicht, was ich mir von dir erhofft habe, aber zumindest ein brauchbarer Mitarbeiter. Hier ist mein Vorschlag zur Güte. Du verpflichtest dich, nach deiner Ausbildung für 3 weitere Jahre bei mir zu arbeiten und ich lasse dich in Ruhe." Ich nicke. Beierlein ist ein anerkannter Geschäftsmann, wird mir klar und was auch immer ich wo ausplaudere, könnte seinen Ruf schädigen. In seinem Beruf als Steuerberater ein Unding.
Er lässt mir eine Nacht um über alles nachzudenken und ergänzt ihn am nächsten Tag freiwillig auf meinen Wunsch hin mit dem Gehalt, mit dem er mich übernehmen wird. Keine Bestbezahlung aber durchaus über dem Durchschnitt eines normalen Berufsanfängers. Beierlein ist ein Arsch, aber nicht dumm und ich als Mitarbeiter durchaus wertvoll. Daher unterschreibe ich schließlich auch diesen Vertrag.
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