25. verkehrtes 1. Date
《vor 11 Jahren》
~ Finn ~
Ich verlagere mein Gewicht auf die Unterarme und lege meine Stirn auf die von Corbin während wir beide versuchen nach dem ersten Sex zu Atem zu kommen. Als er sich unter mir rührt rolle ich mich von ihm runter und rutsche etwas von ihm weg, bleibe aber auf der Seite liegen und sehe ihn an. Er greift unter mein Kopfkissen und zieht ein Handtuch darunter hervor, mit dem er sich sauber macht bevor er die schmutzige Seite geschickt zusammen faltet und es mir dann zur eigenen Benutzung reicht.
Meine Augen funkeln belustigt denn ich bin sicher, dass das Handtuch heute morgen noch nicht da war. "Du hast das hier geplant?" Ich habe kein Problem damit, ich bin nur wirklich überrascht.
"Eigentlich", beginnt er und lässt seine Finger in einer zärtlichen Geste durch mein Brusthaar kreisen, "hatte ich ein romantisches Essen im Steakhaus geplant, nachdem wir uns frisch gemacht haben und dann einen fröhlichen Abend im NJoy, mit der Hoffnung, am Ende in deinem Bett zu landen, ja." Meine Augen werden groß. "Du hast ein komplettes Date geplant? Wie schade", kommentiere ich doch halte dann inne.
"Obwohl", hebe ich erneut an und sehe, wie seine Mundwinkel zucken. "Obwohl?", fragt er nach und mein Grinsen wird breiter. Ich glaube nicht, dass ich sobald damit aufhören kann. "Obwohl", wiederhole ich und mache eine kleine Kunstpause die endlich auch Corbin in ein echtes Grinsen ausbrechen lässt, "ich das Date bis hierhin wirklich sehr genossen habe."
Mit einem Ruck setzt er sich auf, beugt sich über mich und rollt mich dabei auf den Rücken. "Obwohl", flüstert er verschwörerisch und küsst mich auf meine linke Wange. Ich nutze die Gelegenheit die Arme um ihn zu schlingen und dieses Mal lässt er es sich gefallen, auf mir festgehalten zu werden. Er wirft einen schnellen Blick auf meinen Wecker und seufzt. "Obwohl?", frage ich neugierig. Und er verzichtet auf weitere Pausen, platziert einen Kuss auf meine andere Wange und erklärt: "Obwohl unsere Reservierung im Steakhaus verfallen ist können wir es noch zu meiner Buchung ins NJoy schaffen."
"Oh jaaaa", juble ich, schiebe ihn vorsichtig aber bestimmt von mir runter und aus dem Bett, womit ich ihm eines seiner volltönenden, tiefen Lacher entlocke. "Okay, dann ab ins Bad." Er dreht sich um und ich springe auf um ihn auf dem Weg dorthin zu überholen. Sein "Hey", mit dem er sich beschwert verwandle ich in ein weiteres, lachendes "Hey", als ich mir im Vorbeilaufen sein Handgelenk schnappe und ihn mitziehe. Er lässt es sich widerstandslos gefallen.
Im Bad angekommen schlüpfen wir beide unter die Dusche und nutzen die Gelegenheit uns beim gegenseitigen Einseifen noch etwas besser kennen zu lernen. Nicht mehr geil bis in die Haarspitzen, >oder soll ich sagen Schw.. ach, egal.< Jedenfalls können wir jetzt unsere Nähe erkunden und genießen, und so wird es eine sinnliche und zärtliche erste Duscherfahrung, die unser Hochgefühl noch steigert.
"Wollen wir vorher noch schnell beim Burger & Fries rein springen oder essen wir uns am Tapas-Angebot im NJoy satt?" Mein Magen knurrt erfreut auf und ich strahle ihn an. "Ich liebe Tapas", erkläre ich begeistert und er nickt mir erfreut zu. "Ich auch, und sie servieren dort neben Desperados auch ein gutes Weizen." >Ganz zu schweigen von ein paar guten Longdrinks und Cocktails auf der Karte.< Schnell ziehen wir uns passend für die Bar an und machen uns zu Fuß auf den Weg.
Unsere Wohnung liegt am Rande des Vergnügungszentrums unserer Stadt, nah genug um alle wichtigen Restaurants, Bars und Clubs entweder zu Fuß oder mit einer kurzen Taxifahrt gut zu erreichen. Aber auch genauso weit entfernt, dass man dem nächtlichen Lärm entgeht, den so ein Viertel mit sich bringt. Das NJoy ist eins der näher liegenden Lokale und bietet neben Tapas und den richtigen Getränken noch eine weitere Form der Unterhaltung, die ich mir schon immer mal näher ansehen wollte. >Gott ich freue mich auf dieses Date.<
Nachdem wir im Lokal angekommen sind führt uns ein fröhliches, junges Mädchen zu unserem Tisch. "Die Besten im Raum" präsentiert sie unsere Plätze begleitet vom Gelächter der bereits belegten Tische. "Hey, was soll ich sagen? Jeder Platz in diesem Saal ist der Beste. Ihr findet nirgendwo einen Besseren." Ich strahle Corbin an. "Geniale Idee hierher zu kommen", jubele ich fast und sehe Stolz in ihm aufschwellen. "Da habt ihr's Leute!", trällert unsere Empfangsdame und lässt uns mit Speise- und Getränkekarten zurück. "Danke!"
~ Corbin ~
Als ich begann dieses Date zu planen habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, was wir gemeinsam unternehmen könnten. Auch wenn wir erst seit drei Monaten zusammen wohnen und arbeiten, so kennen wir uns doch schon seit einigen Jahren und wir haben uns in all dieser Zeit nicht nur über Holz unterhalten.
Ich weiß, dass Finn gerne tanzt, aber einen der von ihm bevorzugten Clubs zu ertragen, auch wenn ich ihm dort dann dabei zusehen könnte, erschien mir irgendwie zu wenig. Und auf keinen Fall wollte ich, dass er sich mit mir in einem der von mir so gern besuchten Pubs zu Tode langweilt.
Dann hörte ich, wie meine Geschwister während eines Besuchs bei meiner Eltern von einem Abend im NJoy mit ihren Freunden schwärmten und ich wurde neugierig. Je mehr ich nachforschte um so zuversichtlicher wurde ich, denn diese Bar schien wie für mich gemacht. Für mich und Finn um genau zu sein.
Da sind zunächst mal die Getränke. Es gibt hier weder eine explizite Cocktailbar noch Bier vom Fass aber eine gute Auswahl von Longdrinks, Standard-Cocktails und Flaschenbieren. Sogar einen genießbaren Whiskey finde ich auf der Karte.
Die Tapas sind ein weiteres Plus, denn sie erlauben es uns, ein buntes durcheinander zu bestellen mit einigen Dingen, die wir beide - und vermutlich jeder andere auf dieser Welt - gerne essen und andere Kleinigkeiten, die wir nicht teilen werden.
Doch der Spaß beginnt erst, als die lustige Platzanweiserin, die sich auch als Moderatorin des Abends entpuppt, die Gäste dazu verleitet auf die kleine Bühne zu kommen und die von ihr vorgeschlagenen Lieder zu singen. Schnell wird aus vereinzeltem Überreden ein kleiner Wettkampf mehrerer potentieller Sänger um den jeweils nächsten Song.
Karaoke ist die Lösung die ich gefunden habe. Ein Ort an dem ich dasitzen und zuhören kann und hoffentlich auch genießen und der Finn Spaß und Action bietet. Es dauert nicht lange bis ein Song kommt den Finn liebt und kaum dass die Frage der Moderatorin verhallt ist, springt er auf. „Ich!"
Fragend sieht er mich an, aber ich scheuche ihn nur mit einem Winken Richtung Bühne. "Nur zu, zeig es ihnen, Finny!" Belustigt bemerke ich, wie sich die anderen 'Interessenten' an dem Lied schnell wieder hinsetzen. Finn hat diese Wirkung auf Fremde. Die Moderatorin nimmt die Stimmung sofort auf und wandelt sie geschickt um: „Na aber Hallo, Herr Riese, das wollen wir aber alle miterleben."
Wie immer dauert es nicht lange, bis Finn mit seiner Art die Herzen aller gewinnt, denn er lebt seine ganze Verspieltheit auf der Bühne aus, liefert so eine grandiose und lustige Show und kann zudem tatsächlich ganz gut singen. Welche Erleichterung. Die wenigen falschen Töne und Patzer im Text, die er macht, überspielt er einmal mehr mit seinem Humor.
Als der Song endet, erhält er Standing Ovations und einige fordern: "Zugabe!" Doch die Moderatorin übernimmt die Führung mit Leichtigkeit und Finn macht es ihr dabei auch nicht schwer. Seine Fröhlichkeit ist ansteckend und ich weiß schon jetzt, dass wir in diesem Haus zu Stammgästen werden.
"Und? Wie war ich?" Er wackelt mit den Augenbrauen und zwinkert mir auffordernd zu. „Fragst du das auch nach dem Sex?", will ich wissen und spüre belustigte Blicke um uns herum. "Nicht nötig", tönt er selbstbewusst. "Mit meinem Mund mag ich manchmal Probleme haben, aber ich weiß den Schwengel meiner Glocken zu bedienen!" Gemeinsam mit den Tischen um uns herum brechen wir in schallendes Gelächter aus.
~ Finn ~
Der Abend war herrlich und die gute Stimmung, die mit der Auktion heute Vormittag begann, hat sich fest bei uns beiden eingenistet. Als am Ende des Abends die Zuschauer wählen durften, wen sie noch mal hören wollten, stimmte die überwiegende Mehrheit für mich. Mein Abschiedssong war der perfekte Abschluss.
Zurück in unserem Haus und im Aufzug nach oben, ich bin zu beschwipst um mich an die Treppen zu wagen, bedanke ich mich mit einem zärtlichen, langsamen Kuss bei meinem .... >Moment mal.<
"Was sind wir jetzt eigentlich?" Corbin sieht mich verwirrt an. Doch als ich unseren aktuellen Beziehungsstatus wissen will grinst er nur. "Wir sind Partner, Finny, daran hat sich nichts geändert." Als er meine Enttäuschung bemerkt lehnt er sich gegen mich und küsst mich sanft. Dabei lässt er sich auch von den sich wieder öffnenden Türen nicht stören, er beendet den Kuss in aller Ruhe. Dann ergreift er meine Hand und zieht mich hinter sich her und in die Wohnung.
Dort sinkt er erneut in meine Arme. "Aber Finny? Ab jetzt sind wir es in allen Bereichen." Ich will jubeln, es über die Dächer schreien, ihn herum wirbeln und mit ihm tanzen, doch stattdessen entschließen ich mich für einen weiteren, alle Zeiten anhaltenden Kuss. Corbin ist wirklich der beste Küsser des Universums, zusammen mit mir, versteht sich.
„Schläfst du heute Nacht bei mir?"
"Nur schlafen?"
"Und vielleicht ein bisschen kuscheln?"
"Okay. Aber nur ein Bisschen."
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