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22. Eingewöhnung


《Vor 11 Jahren》
~ Corbin ~

Drei Monate ist es jetzt her, dass ich eingezogen bin und ich war froh zwischen meiner Ausbildungsstelle und dem neuen Job einen Monat Urlaub zu haben den ich genutzt habe, um mich einzurichten. Meine Zusammenarbeit mit Meister Karthäuser läuft friedlicher ab als erwartet, hauptsächlich weil wir uns gegenseitig so gut es geht ignorieren und aus dem Weg gehen. Es gibt keine unangenehme Stimmung zwischen uns, denn wir wissen die gegenseitige Zurückhaltung beide gleichermaßen zu Schätzen. Damit kann ich leben, und er wohl auch.

Das hat zur Folge, dass ich seit 3 Monaten 100 % Finn um mich habe. Wir wohnen und arbeiten zusammen, fahren gemeinsam zur Werkstatt und zurück und verbringen auch die meiste Freizeit miteinander. Aber wenn jemand glaubt, dass mir das zu viel wird und mit Problemen rechnet, dann täuscht er sich. Und das überrascht mich selbst am Meisten.

Ich bin keine einfache Person. Mein Selbstbewusstsein kommt schnell arrogant rüber und mein Hang für Regeln empfinden andere gern als Bevormundung. Außerdem bin ich ein Kontrollfreak und Perfektionist. wenn ich deshalb in bestimmten Situationen die Führung übernehme oder erledigte Arbeiten von anderen nachbearbeite, um das von mir gewünschte Ergebnis zu erzielen, fühlen sich diese schnell beleidigt. Nicht so Finn.

Er hat meine Regeln zwar teilweise belustigt zur Kenntnis genommen, eindeutig im Glauben, dass wir sie nicht brauchen, aber ihnen doch eine Chance gegeben. „Ich hätte das nicht gedacht, aber sie funktionieren gut, also belassen wir es dabei." Das war sein Kommentar vor ein paar Tagen, als ich nachgefragt habe ob wir was ändern oder bestimmte Regeln streichen sollen.

Und wenn ich die Führung übernehme, zum Beispiel indem ich uns meistens fahre, stört ihn das nicht im Geringsten. Zugegeben, er ist hin und wieder etwas chaotisch und verzettelt sich dann gerne, aber ein paar Vorschläge von mir bringen ihn immer schnell wieder in die Spur und mehr als einmal hat er mir anschließend gedankt, dass er es nur dank mir so super hinbekommen habe. Gott, das tut mir jedes Mal so gut. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn meine Führung angenommen und für gut befunden wird, statt schlichtweg von vornherein abgelehnt zu werden, nur weil ich noch so jung bin. Seine Reaktion hinterlässt stets ein zufriedenes Kribbeln in meinem Bauch.

Ein Mitschüler hat mir mal vorgeworfen, ich bräuchte keine Freunde sondern Sklaven. Als ich älter wurde und zum ersten Mal Begriffe wie Dom und Sub hörte, fragte ich mich ob er sowas meinte. Doch ich sah mich nicht wirklich als einen dieser Doms, wie sie beschrieben wurden. Und Finn ist mit Sicherheit kein Sub. Er ergibt sich keiner Führung und weiß selbst genau was er will und wie er es will. Aber er hat keine Probleme gute Vorschläge anzunehmen und das habe ich auch nicht. Das ist es, was uns verbindet, wir sind einfach ein phänomenal gutes Team.

Was meinen Perfektionismus angeht winkt er jedes Mal nur lachend ab, wenn ich mich entschuldige weil er mich mal wieder erwischt hat wie ich hinter ihm her räume. „Solange du mir nicht vorwirfst ich mache es absichtlich schlecht oder von mir verlangst es direkt so perfekt zu machen wie du es haben willst, stört es mich nicht wenn du den Wasserkocher fünf Millimeter weiter nach links schiebst oder die Reihenfolge von Pfeffer- und Salzmühle im Schrank tauschst."

Das würde ich nie, denn ich weiß dass diese Kleinigkeiten nur mit mir zu tun haben und nichts mit einem tatsächlichen Vorteil für alle. Nichts desto trotz ist mir aufgefallen, dass Finn sich an vielen Stellen echt bemüht, es so gut wie möglich zu machen, nur weil er weiß dass es mich glücklich macht und das tut es. Das alles macht mich nicht nur glücklich sondern irgendwie auch echt an.

Schon mit 15 fand ich den fröhlichen Riesen heiß, aber es war nur eine Schwärmerei. Die gemeinsamen Träume einer beruflichen Zukunft standen für uns beide im Vordergrund. Wir teilten ein Hobby das wir gemeinsam zum Beruf machen wollten und in dem wir uns hervorragend ergänzten. Jetzt jedoch sind alle Barrieren gefallen. Meine Minderjährigkeit, der räumliche Abstand, die Trennung von Beruf und Freizeit, alles weg.

Immer häufiger erwische ich mich dabei, wie ich versuche Blicke auf seinen nackten Oberkörper zu erhaschen oder von der Umarmung bei meinem Einzug zu träumen, die ich gerne wiederholen würde. Und wenn ich mich nicht täusche, dann geht es Finn ähnlich. Doch er würde sich mir nie aufdrängen und auch nichts vorschlagen, aus Angst unsere Beziehung zu gefährden und unsere Pläne zu riskieren.

Bis zu einem gewissen Grad ticke ich da ähnlich. 'Never touch a running system.' Doch ich bin auch ein Künstler und als solcher stets bereit neue Wege auszuprobieren wenn sie vielversprechend aussehen und etwas zu riskieren, wenn es sich am Ende lohnen und auszahlen könnte. Wir sind gerade in ausgelassener Stimmung, weil unser erstes, gemeinsam erschaffenes Möbelkunstwerk, ein Schaukelstuhl, auf einer Auktion zu einem viel höheren Preis verkauft wurde als erwartet.

"Müssen wir noch einkaufen oder haben wir was zum Anstoßen da?" Ich lächle während ich am Laden vorbei fahre. "Eine Flasche von unserem Lieblings-Champagner steht kalt und wartet auf uns." Er seufzt zufrieden. Wir haben in vielen Dingen unterschiedliche Geschmäcker aber es gibt auch genug Sachen auf die wir uns einigen können und der Champagner, der jetzt auf uns wartet, gehört dazu. Das prickelnde Getränk wird hervorragend zu dem Gefühl in meinem Körper passen.

Als ich bei Finn eingezogen bin, war mein Zimmer der einzig unmöblierte Raum, abgesehen von der Kommode, die unseren ersten Kontakt repräsentiert und dem Bett, welches Finn für mich gebaut hat. Seitdem ist ein Schrank und ein paar Regale hinzugekommen. Im Moment arbeiten wir an einem Schreibtisch. Auf diese Weise bleibt mir auch mein Zimmer bei meinen Eltern, so dass ich jederzeit dorthin zurückkehren könnte, falls es mit Finn und mir nicht funktioniert. Doch bisher waren meine diesbezüglichen Sorgen unbegründet. Hoffentlich bleibt es auch für den nächsten Schritt so. Es ist ein Risiko, aber ich muss es wenigstens versuchen.

Ich parke den Wagen auf dem ersten freien Parkplatz in der Nähe unserer Wohnung, drehe mich aber zu ihm statt sofort auszusteigen. Unsere Körper summen noch immer vor Begeisterung und von der Aufregung, in die uns diese Versteigerung versetzt hat. Das war mehr als Glück und wenn das Schicksal es gerade gut mit uns meint, dann muss ich die Gelegenheit nutzen.

„Ich kann noch immer nicht glauben, dass die Auktion so abgegangen ist, nachdem Meierdings das Startangebot von 20 Euro in den Raum gestellt hat." Finn ärgert sich auch jetzt nicht über die darin enthaltene Beleidigung. Im Gegenteil, er strahlt aus jeder einzelnen Pore pure Fröhlichkeit aus und ich möchte darin baden. Seine Worte bringen mich aber von meinem ersten Gedanken ab. >Nur noch ein bisschen länger<, fordere ich von mir und von ihm: „Lass uns hoch gehen." Es ist nicht leicht das wachsende Verlangen zurück zu halten.

Er nickt und wir lösen gemeinsam die Gurte, steigen gleichzeitig aus und knallen zur selben Zeit die Autotüren zu sodass sie mit einem gemeinsamen Klick zufallen. Überrascht starren wir uns über das Autodach an, bevor wir laut los lachen, was uns neugierige Blicke einiger Passanten einbringt. Dann machen wir uns auf den Weg in unsere Wohnung. Ist es Wunschvorstellung oder sucht er ebenfalls meine Nähe? Er geht auf jeden Fall sehr nah neben mir her. Hoffentlich deute ich die Zeichen, die er nicht nur heute aussendet, richtig.

"Ich hätte den Auktionator Küssen können, als er daraufhin ausrief: 'Ich höre 200 Euro, wer bietet mehr?' ohne Meierdings eines Blickes zu würdigen." Finn wirft mir auf diese Aussage hin einen merkwürdigen Blick zu, als ob er mir einerseits zustimmen will aber andererseits auch widersprechen möchte. Stattdessen schüttelt er seinen Kopf. „Der war stinksauer und wollte sich beschweren, kam aber nicht mehr zu Wort, weil in dem Moment ein Gebot nach dem anderen einging." Wieder grinst er breit und seine Zufriedenheit verstärkt meine Gefühle für ihn nur noch mehr. Finn hat nicht einen gehässigen Funken in seinem Leib. Er freut sich lieber über den Ansturm auf unser Möbelstück als darüber, dass Meierdings dadurch in seine Schranken verwiesen wurde.

Als die Wohnungstür hinter uns ins Schloss fällt habe ich endgültig die Grenzen meiner Geduld erreicht. Ich drehe mich zu Finn um, lege meine Hände auf seine Brust und lehne mich mit meinem ganzen Körper an ihn. Völlig überrascht legen sich seine Hände automatisch an meine Hüften und ich sehe lächelnd zu ihm auf. „Finn", murmel ich und meine Stimme klingt noch tiefer als sonst. "Corb", flüstert er mit feurigen Blicken die erst fragend meine suchen und sich dann, zufrieden was er darin gefunden hat, auf meine Lippen richten. >Jetzt!<

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