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03. Besuch


《Heute》
~ Corbin ~

Ich bin noch immer völlig perplex über unseren Überraschungsbesuch und die Tatsache, dass er Finn nicht nur kennt sondern ihn wohl ebenso datet wie mich. Ich sehe meinen Partner fragend an und dieser nickt leicht, zögerlich, unsicher aber ich erwidere es bestätigend. Das hier widerspricht all unseren Regeln aber wie Sven bereits angedeutet hat liegt diese Situation bereits weit außerhalb jeder von uns aufgestellten Norm.

Svens Bitte, das Gespräch nach innen zu verlegen ist angemessen und obwohl er mit dem angekündigten Herz auf der Türschwelle schon einen leichten Hang zur Dramatik gezeigt hat, will er uns ganz offensichtlich keine Szene machen. Außerdem verhält er sich ausgesprochen respektvoll mir gegenüber. Er ist ein guter Junge und hat es verdient, angehört zu werden.

Also öffne ich die Tür noch etwas weiter und trete zur Seite. Finn winkt ihn zu uns herein und hinter sich her, bevor er ihn durch den Flur in den großen Hauptraum führt den wir aus diversen kleineren Räumen erschaffen haben in dem wir die meisten Wände eingerissen haben. Nur ein paar Holzpfeiler unterteilen den Raum noch in verschiedene Bereiche, teilweise flankiert von einigen Regalen.

Ich schließe die massive aber leichtgängige Haustür wieder und folge dann den beiden, die zielstrebig auf unsere Sitzecke vor einem Kamin zuhalten, welche nicht nur wegen dem Feuer, das darin leise knistert, Wärme und Gemütlichkeit ausstrahlt. Die schweren, schwarzbraunen Balken in der Decke gehören zur Urigkeit des alten Hauses und sind der Grund für die benötigten Stützpfeiler,  die Wände sind in einem warmen  Terracotta gestrichen, die dicken, hellen Polstermöbel sind bequem und einladend und der Kaffeetisch davor ist eines unserer Meisterstücke als Tischler. Ein dicker flauschiger Teppich lädt dazu ein die Schuhe auszuziehen und barfuß die Zehen darin zu vergraben.

Während sich Sven mit vor Bewunderung geweiteten Augen umsieht tauschen Finn und ich noch einen weiteren Blick aus. >Ich mag ihn<, lässt er mich mit tonlosen und überdeutlichen Lippenbewegungen wissen und ich nicke zustimmend und zeige erst auf ihn und dann auf mich bevor ich mit Daumen und restlichen Fingern derselben Hand eine auf- und zuschnappende Bewegung mache. Wir müssen reden, und am Besten vorher. Diesmal ist er es der nickt.

Als Sven sich wieder auf uns fokussiert deute ich auf einen Sessel vor einem der bodentiefen Fenster, das Ausblicke auf unseren Kräutergarten gewährt. Folgsam setzt er sich auf den von mir zugewiesenen Platz und schaut dann abwartend zu uns auf.

"Entspann dich, du bist drin und wir werden dich anhören, okay? Aber erst müssen Corb und ich reden." Finns aufmunternden Worte sorgen dafür, dass Sven ein wenig von seiner Anspannung verliert und entlocken ihm ein scheues Lächeln. Gott, er ist so hinreißend. Obwohl etwas größer und auch breiter als ich ist er eher etwas schlaksig und mit seiner hellbraunen, langweiligen Frisur eher unauffällig. Die Nickelbrille auf seiner Nase macht ihn - neben seinem Beruf als Buchhalter - zum Inbegriff eines Nerds und versteckt die wundervollen, königsblauen Augen vor jedem, der nicht genauer hinsieht.

„Wir gehen kurz in die Küche um Tee zu kochen und …" beginne ich, werde aber von Finn unterbrochen.
"... und ein paar Plätzchen zu organisieren ..." wirft er hoffnungsvoll und mit einem flehenden Blick auf mich ein und freut sich wie ein Schneekönig, als ich mit einem Nicken zustimme bevor ich meinen Satz beende:
"... und reden. Aber es wird nicht lange dauern, also nicht weg laufen, hörst du?"

Es liegt in der Natur unserer Beziehung, dass ein befehlender Unterton in meiner Forderung liegt und er scheint sich dem ebenfalls nicht entziehen zu können, denn er stimmt mir ohne zu zögern zu. "Guter Junge!", entkommt es mir ohne darüber nachzudenken und ich bereue den Ausbruch nicht als ich sehe, wie seine Wangen vor Freude erröten. 

„Du musst aber nicht da festwachsen. Schau dich ruhig um." Finn folgt seiner eigenen Agenda und will ganz offensichtlich, dass Sven sich hier wohl fühlt, was diesen augenblicklich  deutlich ruhiger werden lässt. Dennoch sichert er sich mit einem fragenden Blick bei mir ab, ob ich das auch so sehe. Diese kleine Geste gefällt mir ungemein gut, aber natürlich stimme ich Finn zu, mit einer kleinen Einschränkung. „Aber nicht lauschen", warne ich ihn, bevor ich Finns Hand ergreife, die er mir hingestreckt hat. Gemeinsam begeben wir uns auf den Weg um einen Stützpfeiler herum und durch den Essbereich in Richtung offener Küche.

"Wann und wo habt ihr euch kennengelernt?", frage ich neugierig, als wir letztere erreichen und um den Tresen, der sie vom Essbereich trennt, herum gehen um uns in die hinterste Ecke vor der Speisekammer zurück zu ziehen.

„Vor 8 Monaten im Let's Dance. Mein Date hatte mich versetzt und plötzlich war er da." Finn sieht verlegen aus und ich verstehe, warum. Wir passen in so vielen Dingen perfekt zueinander, haben sogar sexuell eine zufriedenstellende Basis gefunden, doch jeder von uns hegt eine besondere Leidenschaft, die ihm der andere nicht erfüllen kann.

Statt uns für eine Sache zu entscheiden - Beziehung oder sexuelle Erfüllung - haben wir daher beides gewählt in Form einer offenen Beziehung und dafür eine ganze Reihe von Regeln aufgestellt, dank derer dieses Konstrukt seit nunmehr fast 6 Jahren gut funktioniert. Regeln, an die wir uns beide akribisch halten, weil es wichtig ist, weil wir uns wichtig sind. Außer bei Sven wie es aussieht.

"Mein erstes Date mit ihm liegt bereits 9 Monate zurück", gestehe ich und zucke mit den Achseln. "Ich hab mir nichts dabei gedacht. Es war so selten und unregelmäßig, manchmal lagen mehrere Wochen zwischen der Dates und er hatte nie ein Problem damit nur die zweite Geige zu spielen. Außerdem hat er mir nie verheimlicht, dass auch in seinem Leben noch ein Anderer eine große Rolle spielt."

Finn seufzt auf und ich schüttele den Kopf. Eine unserer Regeln besagt, dass wir keine feste Affäre nebenher laufen lassen. Es müssen nicht immer One-Night-Stands sein und es spricht nichts dagegen sich mit einem Date anzufreunden, aber eine Vermischung von Freundeskreis und Dates wollten wir beide immer vermeiden. Eine dauerhafte Affäre könnte unsere Beziehung außerdem untergraben, da waren wir uns sicher, bisher jedenfalls. Doch es ist mir schwer gefallen die Sache mit Sven zu beenden und der hat auch nie, wie andere vor ihm, selbst Anstalten in diese Richtung gemacht.

"Er war zu perfekt, zu einfach und so ohne jedes Drama, ich wusste einfach nicht, mit welcher Begründung ich mit ihm Schluss machen sollte.", gesteht Finn und spiegelt damit genau meine Gefühle in der Sache wieder. Wir haben bei all unseren Dates immer mit offenen Karten gespielt, das ist auch eine unsere Regeln und nur fair. Dennoch blieb manchmal selbst bei einmaligen Spielpartnern das Drama nicht aus, wenn ich ein zweites Date abgelehnt habe und ich weiß, Finn hat ähnliche Erfahrungen gesammelt.

"Ich verstehe was du meinst, er hat nie gemeckert, wenn man an einem Tag den er vorgeschlagen hat nicht konnte, ..." beginne ich und Finn steigt sofort mit ein.

"Er wollte nie unbedingt etwas mit mir unternehmen, von dem er wusste dass es dir vorbehalten ist. ..."

"Er hat niemals gequengelt, weil ich ihn als mein schmutziges Geheimnis behandelt habe." Das bringt Finn zum Lachen, denn er ahnt, dass das eher eins meiner Spiele ist.

Wir machen auch sonst aus unserer offenen Beziehung kein Geheimnis, weder vor unseren Freunden, die den Grund dafür nicht verstehen, weil wir doch so ein gutes Team sind, noch vor unseren Familien, die es noch weniger verstehen und erst recht nichts über die Gründe dafür wissen. Wenn uns jemand bei einem dieser Dates 'erwischt' machen wir somit kein Drama daraus. Wir stellen unsere Dates allerdings generell niemandem vor und laden sie ganz sicher nicht zu Feiern ein.

Die Sorgen, welche Unruhe sie in unsere engsten Kreise bringen könnten, sind nicht der einzige Grund dafür.

„Er hat nie gestört, erschien mir nie als Gefahr für irgendwas", erklärt Finn mit einem Schulterzucken und ich stimme ihm zu. "Er fühlte sich eher wie eine angenehme Ergänzung an." Fragend versenken wir unsere Blicke ineinander. Seine dunkelbraunen Augen erinnern mich immer an meine zweite große Liebe direkt neben ihm, die ich zudem mit ihm teile - Holz. "Also was machen wir jetzt mit unseren Regeln?"

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