Kapitel 28
"Mir wird es doch ständig schlecht", grummelte sie und seufzte zufrieden, bei Harus Berührungen. "Wir müssen es nicht deshalb verschieben."
„Ich weiß, meine Kleine. Vielleicht solltest du versuchen, es ein wenig leichter zu nehmen und dich nicht zu sehr zu stressen?", schlug Haru behutsam vor. Dabei massierte er auch ihren Nacken, nachdem er ihre Haare zur Seite geschoben hatte.
"Wie soll ich das denn machen?", seufzte sie und gab sich seinen Berührungen hin.
Darauf wusste der Magier keine Antwort. Es war auch einfacher gesagt als getan. Das war ihm klar. Aber vielleicht trug ihre Angst auch einen Teil dazu bei. Schweigend hing er seinen Gedanken nach und überlegte, wie lange es ihr wohl noch so gehen würde. Haruto hatte gemeint, dass es die ersten Monate waren, die den meisten Frauen so zusetzte. Aber dass es sich über die gesamte Schwangerschaft hinzog, war trotzdem eine Möglichkeit.
Sie war in ihren Gefühlen oft undurchsichtig und wechselte von verspielt zu verärgert und zu belustigt.
Sobald er fertig war, zog er sich an und half Sezuna anschließend aus der Wanne, damit sie sich abtrocknen und ebenfalls ankleiden konnte. „Ich bin fertig", sagte er zu ihr. „Brauchst du bei etwas Hilfe?", fragte Haru sie, bevor er sich in das Schlafzimmer zurückziehen wollte.
"Ich denke, ich bekomme das hin", überlegte sie laut, wirkte aber ein wenig unsicher.
„Ruf mich, falls du mich brauchst", bat er die Rothaarige und küsste sie sanft, bevor er zu Akira ins Schlafzimmer ging. Dort sprachen sie ein wenig über die Anhänger, während sie auf Sezuna warteten.
Diese kam wenig später aus dem Bad und wirkte ein wenig unzufrieden, als sie an ihrem Oberteil herumzupfte. "Es wird bald Zeit für Umstandskleidung", murmelte sie, auch wenn sie nicht so ganz damit zufrieden war.
Die Augenbrauen beider Männer schossen in die Höhe. Sie hatte einen leicht erkennbaren Bauch bekommen, aber noch war es nicht so schlimm. Trotzdem versicherte Haru ihr, dass sie gleich nach dem Treffen solche Kleidung kaufen konnten. Noch konnte er sich nicht viel darunter vorstellen, aber bald würde er hoffentlich schlauer sein.
"Das Oberteil reicht nicht mehr bis nach unten und es drückt", murmelte sie leise, weil es einfach nicht für einen Babybauch geschnitten war. Es war nur gut, dass ihr Mantel sehr lang war und damit ihren Bauch schützte.
Da sie sich unwohl fühlte, beschloss Haru, etwas dagegen zu tun. Sein Finger bewegte sich auf und ab, wobei er Magie aussandte und Sezunas Oberteil erweiterte, sodass es nicht mehr drückte, „Besser?", fragte er dann lächelnd.
"Ja, ein wenig", murmelte sie und lächelte dankbar. Allerdings wirkte sie heute generell sehr müde und auch ein wenig erschöpft. Zumindest verrieten das ihre goldenen Augen.
Das konnte auch sehr an der anstrengenden Nacht liegen. Sie waren erst spät und sehr erschöpft eingeschlafen. Selbst Haru war noch relativ müde, aber da mussten sie nun durch.
"Tut mir leid", murmelte sie an Akira gewandt. "Ich bin heute wohl nicht gut drauf", warnte sie und hoffte, dass er Verständnis dafür haben würde, sollte ihre Stimmung noch mehr umschlagen.
„Entschuldige dich nicht für das, was in der Natur liegt", lächelte der Prinz sie aufmunternd an. Es war kein Problem für ihn, er konnte das Treffen auch so kurz wie möglich halten. Wichtig war nur, dass sie die Leute vorher ein wenig kannten und gesehen hatten, bevor sie aufbrachen.
Auf dem Weg zum Magierturm herrschte wie immer sehr viel Betrieb, da die Menschen ständig beschäftigt waren. „Habe ich euch eigentlich schon erzählt, dass Riku und Kentaro mitkommen werden?", fragte er die beiden.
"Die beiden Heiler aus Auris?", fragte Sezuna überrascht. Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet.
Akira nickte. „Ich dachte, ich nehme lieber die mit, die ihr schon ein wenig kennt. Auch wenn es nicht sehr lange ist. Sie sollten morgen ankommen", erwiderte der Prinz ihnen. Haru wurde ein wenig aufgeregt, denn wenn die zwei, Haruto und er als Heiler dabei sein würden, gab es hoffentlich nicht so viele Probleme und Schwerverletzte. Er fühlte sich nicht mehr so hilflos, da er sicher war, dass dir zwei sehr gut waren und man ihnen vertrauen konnte.
"Ich bin gespannt darauf sie wieder zu sehen", lächelte Sezuna, auch wenn es ihr noch immer schwer fiel gute Laune zu haben. Sie fühlte sich irgendwie heute nicht so gut und wollte nicht unter Menschen sein. Doch sie musste.
Das war der blonde Magier auch. Schon jetzt war er ein wenig aufgeregt, doch auch das Treffen mit den Kriegern war ihm wichtig. Immerhin brauchte er noch die Informationen von ihnen, damit er die Anhänger fertig machen konnte.
Als sie dem Magierturm ein wenig näherkamen, wurde Sezuna unruhig. Sie wollte eigentlich nur ungern dorthin, weil sie wusste, dass Haru nicht mehr so gern dort war. Daher hoffte sie, dass sie nur in der Bibliothek bleiben würde.
Akira hatte das auch so eingerichtet, dass sie nur dort sein würden. Er wusste nicht genau, was vorgefallen war, doch Harus Verhalten gegenüber den Forschern machte ihn ein wenig misstrauisch. Der Magier hatte nichts gesagt und auch die Forscher waren sehr verhalten darüber gewesen. Zwar würden sie Akira begleiten, aber sie mussten ja nicht zwingend miteinander sprechen.
Sobald sie den Turm erreicht und sich angemeldet hatten, bekamen sie ihre Armbänder. Sogar Akira musste eines tragen, aber das schien ihn nicht zu stören.
Es war eben so und Akira hielt sich daran. Das war wesentlich leichter, vor allem, weil er nicht auffallen wollte.
Der Prinz führte die beiden in einen ruhigen Raum im hinteren Bereich der Bibliothek, wo sie ungestört waren.
Dort warteten sie auf die Krieger, die nicht sehr lange auf sich warten ließen. Falamir, Emiras und Iridan kamen gut gelaunt und lachend in die Bibliothek, als sie die Tür zu dem Raum betraten, wo der Prinz auf sie wartete.
Die drei sahen überhaupt nicht kämpfererfahren aus, denn sie waren noch relativ jung. Das verwunderte Haru sehr, denn eigentlich hatte er angenommen, dass nur die Alten mitgehen wollten. Aber vielleicht verfolgte Akira damit auch einen Plan, nämlich die erfahrenen Kämpfer mit den Jüngeren zusammenzubringen, damit diese lernen konnten.
Allerdings ergab das auch keinen Sinn, denn es war sehr gefährlich, Magier gegenüber zu stehen.
Sobald sie die Tür geschlossen hatten, begrüßten sie den Prinzen und wandten sich dann an die beiden zu. Haru konnte nun genauer erkennen, dass sie nur etwas älter als sie selbst waren. Doch sie trugen einige Narben, die bereits verblasst waren.
Falamir, der scheinbar so etwas wie der Wortführer der Gruppe war, bemerkte Sezuna und verneigte sich leicht, bevor er ihre Hand griff und diese auf den Handrücken küsste. "Hallo du wunderschöne...", begann er, doch bevor er zu ende sprechen konnte, schlug Emiras ihn gegen die Seite.
"Hör auf damit", grummelte dieser, der genau wusste, wie Falamir so war.
Iridan sah ihn missbilligend an. „Verzeih unseren Frauenheld", entschuldigte er sich für Falamirs Verhalten und schüttelte seine dunkelbraunen Haare, die zersaust von seinem Kopf abstanden. Er reichte ihr einfach die Hand und seine blauen Augen strahlten sie an.
Haru prustete bei Falamirs Verhalten ein wenig und würde erst eingreifen, wenn dieser zu weit gehen würde.
Sezuna blinzelte ein wenig. "Ähm... Hallo", brachte sie mühsam hervor, während sie sich ein wenig im Stuhl zurückzog. Sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte.
„Du hast sie eingeschüchtert!", sagte Emiras bestürzt und schlug dem Krieger auf den Oberarm. „Es tut uns leid, dass er nicht weiß, wie er sich benehmen muss", sagte er zu ihr zerknirscht.
Es war nicht das erste Mal, dass Falamir so etwas tat und Frauen sogar in die Flucht schlug. Vor allem, wenn er nervig war und eine Frau umgarnte. Das würde hier wohl nicht passieren können, da vor allem Haru noch etwas mitzureden hatte.
Das es nicht an Falamir lag, sondern Sezuna generell Probleme mit Männern hatte, konnte die Gruppe kaum wissen.
"Oh Gott", murmelte Sezuna und sprang auf. "Mir ist schlecht", murrte sie und verschwand in dem Raum, von dem sie wusste, dass es das Badezimmer war.
Drei sehr verwirrte Krieger blickten ihr hinterher.
Haru, der das hatte kommen sehen, rannte ihr hinterher. Nicht nur das viele Essen und die Schwangerschaft, sondern auch der Stress und die ungewohnte Situation trugen dazu bei.
Akira bat die drei Männer um Entschuldigung. Er würde ihnen nicht erklären, dass Sezuna schwanger war, solange sie es nicht selbst erzählen wollte. Der Prinz versuchte aus seinen vorherigen Fehlern mit ihr zu lernen.
„Ist alles in Ordnung?", fragte Haru besorgt, als er Sezuna erreichte.
Sezuna, die ihren Kopf über das Klo gehangen hatte, würgte ein wenig, musste sich aber nicht übergeben. "Es geht", grummelte sie.
„Soll ich sie mir vornehmen?", fragte Haru leise und rieb ihren Rücken. Das sollte ein wenig beruhigend wirken. Haru war froh, dass sie sich zumindest nicht übergeben musste. Das wäre sogar noch schlimmer. Schnell griff er in den Rucksack, welchen sie immer dabei hatten und gab ihr die Kräuter von Haruto.
"Nein, sie sind nicht schuld", antwortete Sezuna ein wenig atemlos. Allerdings musste sie gestehen, dass ihr dieses Angebot durchaus gefiel.
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